Baden: Rad Stadt (Nö)

2001 wurde ein umfassendes Radverkehrskonzept erstellt und umgesetzt. Inzwischen herrscht in der Stadt ein fahrradfreundliches Klima - der Anteil des Radverkehrs hat sich verdoppelt. Baden besitzt eine der größten Bike&Ride Anlage + Radselfserviceboxen. Am Bahnhof wurde die österreichweit erste personell besetzte Radstation errichtet. 2010 wurde weiters am Bahnhof eine Radgarage eröffnet.

Modellregion:
Baden - Energiekur

Ansprechperson:

DI Michael Madreiter
02252/86800-355
Projektinhalt und Ziel

Radfahren wird bei der Straßenplanung nicht mehr vergessen. Lücken in den Radwegen wurden konsequent geschlossen und neue Durchmesserwege quer durch die Stadt gebaut. Neu geschaffen wurden Mehrzweck- und Fahrradstreifen, rote Beläge sowie vorgezogene Haltebereiche an Kreuzungen. Außerdem wurden alle Einbahnstraßen für den Radverkehr in drei Gegenrichtung geöffnet. Auch Abstellplätze sind ausreichend vorhanden:

Eine der größten Bike&Ride- Anlage Österreichs befindet sich in Baden, flächendeckend wurden Anlehnbügel in der Innenstadt aufgestellt und auch beim Neubau des Bahnhofs wurde an die RadlerInnen gedacht. Ein ganz besonderes Service ist der gratis Radverleih, die besetzte Radstation sowie die solarbetriebenen Rad-Selfserviceboxen mit Werkzeugen und Druckluft. Die Öffentlichkeitsarbeit mit regelmäßigen Events wie Radfrühstück oder gratis Radcheck und einem Radplan, der an jeden Haushalt geschickt wurde, trägt maßgeblich zu dem guten Klima für den Radverkehr bei.

Projektablauf
  • Markierung vorgezogener Aufstellflächen in der Roseggerstraße, Wassergasse, Mühlgasse und Wienerstraße (2001) 
  • bauliche Trennung des gegen die Einbahn geführten Radfahrstreifens im Kreuzungsbereich Wassergasse-Bahngasse (2002) 
  • Öffnung der Einbahnen Valeriestraße sowie Am Fischertor für den Radverkehr, Markierung von Mehrzweckstreifen mit rotem Belag (2002, 2003) 
  • Markierung der gegen die Einbahn verlaufenden Mehrzweckstreifen in der Bahngasse, Wassergasse und Grabengasse mit roten Fahrbahnbelägen (2002) 
  • Ausbau des Radweges entlang des Mühlbaches: baulich vom Gehweg getrennte Führung zwischen HS Pelzgasse und Doblhoffpark, Errichtung einer Rampe für Radfahrer im Bereich HS Pelzgasse (2002, 2003) 
  • Aufstellung von Radanlehnbügel flächendeckend im gesamten Zentrumsbereich (2002, 2003) 
  • Errichtung einer Bike and Ride Anlage beim Bahnhof Baden mit 600 witterungsgeschützten Radabstellplätzen (2004) 
  • bauliche Umgestaltung der Annagasse und baulich getrennte Führung des Radfahrstreifens gegen die Einbahn (2004)
  • 2005-2009 Ausbau der innerstädtischen Hauptradrouten: Radstreifen Haidhofstraße, Mehrzweckstreifen Pergerstraße, innere Vöslauerstraße, Kaiser Franz Joseph Ring, ,...
  • 2006 Eröffnung der ersten personell besetzten Radservicestation Österreichs am Bahnhof Baden
  • 2007 Radwegbeschilderung auf den innerstädtischen Hauptrouten, Auflage eines Radroutenplanes
  • 2009 regionale Radweganbindung Pfaffstätten, Bad Vöslau
  • 2009 Ausbau der B+R Anlage auf 600 Plätze
  • Als besonderes Service für die Nutzer der Bike and Ride Anlage wird Österreichs erste und bislang einzige personell besetzte Radservicestation direkt beim Bahnhof betrieben.
  • Hier ist es rund um die Uhr möglich, das Rad zum Service abzugeben (außerhalb der Öffnungszeiten über eine Auftragsannahmebox beim Eingang der Station). Zudem können hier Räder ausgeliehen und Ersatzteile gekauft werden. 2007 wurden weiters zwei Rad-Self-Service Boxen aufgestellt, die mit Druckluft und gängigen Werkzeugen kleinere Reparaturen vor Ort ermöglichen.
  • 2010 wurde am Bahnhof die Radgarage eröffnet; hier können Stellplätze für Räder und Boxen für Helme angemietet werden.
Angabe / Abschätzung der Kosten in EUR

€ 120.000 pro Jahr und Sonderfinanzierungen; insgesamt 1,3 Millionen € 

Projekterfolge (Auszeichungen) / Rückschläge in der Umsetzung

2007 Climate Star Auszeichnung

Nachhaltige Perspektiven

Weiterführende Studie 2004:
Die 2001 bis 2003 umgesetzten Maßnahmen wurden 2004 in einer weiterführenden Studie evaluiert. Schwerpunkt der Radstudie 2004 liegt in Empfehlungen zum Lückenschluss und zur Schaffung eines höherrangigen innerstädtischen Radwegenetzes. Oberste Priorität hat dabei die Anbindung der neuen Bike and Ride Anlage am Bahnhof Baden.

Die Studie 2004 beinhaltet folgende Maßnahmen:

  • Ausbau bzw. Neuerrichtung des Radweges entlang der Südbahn, insbesondere Lückenschluss Langenfeldergasse bis Bahnhof mit neuer Schwechatquerung (umgesetzt 2004-2007)
  • Lückenschluss zwischen Josefsplatz und Bahnhof durch Markierung eines Mehrzweckstreifens vom Josefsplatz zum Bahnhof (umgesetzt 2005, 2006)
  • Errichtung von richtungsgetrennten Radfahrstreifen in der Haidhofstraße (umgesetzt 2004)
  • Errichtung eines Radfahrstreifens gegen die Einbahn von der Pergerstraße zum Pergersteg/Theater am Steg (umgesetzt 2004)
  • Verlängerung des Radweges Dammgasse und Wienerstraße nach Pfaffstätten (Umsetzung 1. Abschnitt 2007)
  • Lückenschluss in der Vöslauerstraße (Elisabethstraße – Josefsplatz)
  • Neue Verbindung Melkergründe – Thermenradweg
  • klima:aktiv mobil Partnerschaft

Modellregions-Manager

G Koch 3 2020 Foto DMueller
Dr. DI Koch Gerfried

     gerfried.koch@baden.gv.at

Berufliche Laufbahn

HTBLA für Maschinenbau, Studium der Forstwirtschaft und Ökologie, Klima- und Umweltreferent in der NÖ Landesregierung und Geschäftsführer Biosphärenpark Wienerwald. Energiebeauftragter der Stadtgemeinde Baden, e5-Teamleiter Baden, Leiter der Abteilung Energie und Klima in der Stadtgemeinde Baden.


Ort
Baden
Öffnungszeiten
tägl. 8:00 - 13:00 Uhr

DI Michael Madreiter & Dr. Gerfried Koch: "Das Fahrrad ist das ideale innerstädtische Verkehrsmittel - nicht nur in der Freizeit sondern vor allem auch im Alltag! In diesem Sinne investiert Baden seit Jahren in eine konsequente Radverkehrsförderung. Mit attraktiven, ständig erweiterten Hauptradrouten, hochwertigen Radabstellmöglichkeiten flächendeckendend im Zentrum sowie einer attraktiven Bike and Ride Anlage mit integrierter Radservicestation am Bahnhof herrscht in Baden ein äußerst fahrradfreundliches Klima. Der Erfolgt gibt uns recht, so konnte bereits allein in den vergangenen Jahren der Radanteil in Baden bereits auf über 10% verdoppelt werden."