Bierdeckel sind „net deppat“

In der Klima- und Energie-Modellregion Urfahr West (u.we) regen seit einem halben Jahr Bierdeckel zu Stammtisch-Diskussionen über Energie und Klimaschutz an. Rund 30 Gasthäuser, Restaurants und Cafés machen mit.

„Wer mim Radl foat, is net deppat“, steht auf einem der drei Bierdeckel-Sujets zu lesen. Und dass man, wenn man kurze Strecken mit dem Fahrrad statt mit dem Auto zurücklegt, jährlich 900 Kilogramm CO2 und 2.600 Euro sparen kann – und dabei auch noch 300 Wiener Schnitzel „verbrennt“. Der zweite Bierdeckel thematisiert die Photovoltaik, am dritten wird vorgerechnet, wie viele Halbe Bier oder Schnitzel sich ausgehen, wenn man die Raumtemperatur – zum Beispiel während des Wirtshausbesuchs – um ein Grad absenkt.

 

Bekanntheit erhöhen. Die Idee zur Aktion entstand vor einem Jahr im Netzwerk Energie und Umwelt rund um Herwig Kolar, KEM-Manager der Klima- und Energie-Modellregion. Ausgangspunkt war die Erkenntnis, dass u.we bei der Bevölkerung noch zu wenig bekannt war. „Werbung und Marketing zeigen den nachhaltigsten Erfolg durch immerwährende Wiederholung", weiß Kolar. „Daher haben wir versucht, den BürgerInnen der Region dort zu begegnen, wo sie sich immer wieder aufhalten – und das ist unter anderem im Wirtshaus."

 

Klimaschutz thematisieren. Seit dem Sommer 2013 schützen die Bierdeckel die Tischdecken von rund 30 Gastronomiebetrieben in neun Gemeinden. „Vor allem die Betriebe innerhalb unseres Wirtschaftsnetzwerks GUUTE bestellen eifrig Bierdeckel nach“, so Kolar. Neben der Steigerung der Bekanntheit gelang es dem U.WE-Team auch, so manche Gespräche über Klima- und Energiethemen auszulösen. Kolar: „Ich konnte selbst verfolgen, wie sich durch die Bierdeckel-Sprüche am Nachbartisch eine Diskussion entsponnen hat.“

 

Die Druckkosten der Aktion halten sich mit knapp 500 Euro für insgesamt 7500 Bierdeckel in überschaubarem Rahmen. „Heuer wird eine neue Serie mit charmanten Sprüchen entstehen, um die Menschen der Region auf subtile Art und Weise mit den Themen der Klima- und Energie-Modellregion zu konfrontieren", kündigt Kolar an. In der warmen Jahreszeit werben auch ein E-Bike sowie ein „Kühlmobil" – ein Fahrradanhänger mit solar betriebenem Kühlschrank – für u.we und den Klimaschutz. Man darf gespannt auf die nächsten kreativen Marketing-Ideen aus der Region warten.

 

Kontakt:
www.regionuwe.at
www.klimaundenergiemodellregionen.at/start.asp?ID=243108