Nachlese zur 1. KEM-MESSE vom 22.-23. April 2015 in Aigen-Schlägl, KEM Region Donau-Böhmerwald
Diesmal war uns das Prämonstratenser Stift Schlägl zwei Tage lang Heimat für die 1. Fachveranstaltung 2015. In 5 Räumen veranstalteten wir einen Messebetrieb mit insgesamt 35 referierenden und ausstellenden ExpertInnen zu den Themen:
• Car-Sharing, Mitfahrgelegenheit: Möglichkeiten zur Reduktion von Verkehr durch gemeinsame Nutzung
• Umsetzungsbeispiele zu „Klimaschutz durch teilen & gemeinsam nutzen“
• Lebensmittelkooperativen (food coops): angewandte Klimaschonung
Die Auftaktrede zum Thema „Car-Sharing“ hielt Norbert Rainer vom Klimabündnis OÖ und erinnerte dabei an den Zusammenhang der „geistigen und der physischen Mobilität“, er zeigte Mobilitätstrends auf und benannte die Schwierigkeiten der Mobilität im ländlichen Raum. Gleichzeitig stellte er mit der mobilcard Krenglbach ein bereits gut funktionierendes Mobilitätskonzept vor.
An den Messeständen gab es danach von Carsharing-Projekten aus unterschiedlichen KEM-Regionen zu berichten, von Mitfahrbörsen, von App-Entwicklungen für Mitfahrgelegenheiten – es drehte sich schlichtweg alles um das Thema der gemeinsamen Nutzung und Ermöglichung von Mobilität.
Für die Einstimmung zum Messeblock „Klimaschutz durch teilen & gemeinsam nutzen“ konnten wir den Windkraftpionier Andreas Dangl gewinnen, der uns sehr empathisch von den Anfängen seines Wirkens berichtete, vom „Knistern“, das jeder neuen Aufgabe innewohnen muss, aber auch vom Scheitern und vom Begeistern der Menschen für gemeinsame (Klimaschutz-) Projekte.
Das Abendessen wurde von einer Bierverkostung begleitet und fand in den gemütlichen Fasslräumen des Stiftskellers statt, wo sich spätabends auch der eine oder die andere MusikantIn noch einfand.
Univ. Prof. Reinhold Priewasser von der Johannes Kepler Uni Linz konfrontierte uns bei seinem wissenschaftlichen Einstieg ins Thema „Lebensmittelkooperativen (food coops)- angewandte Klimaschonung“ mit Zahlen aus der Lebensmittelbranche (etwa: SPAR, REWE und Hofer halten gemeinsam 85% des gesamten österreichischen Lebensmittelhandels, oder: es gibt dzt. 180.000 landwirtschaftliche Betriebe in Ö., davon sind 21.000 Bio-Betriebe, und der Bio-Anteil im Lebensmittelhandel beträgt derzeit rd. 7%, oder: wussten Sie schon, dass ein Supermarkt-Erdbeerjoghurt bis zu 8447 km „auf dem Buckel“ hat?).
Die ProduzentInnen- sowie die KundInnensicht auf die Alternative Direktvermarktung in Form von Lebensmittelkooperativen (food coops) lernten wir im dritten Messeblock kennen. Auch hier wurde eifrig nachgefragt, diskutiert und sogar verkostet.
Einen weiteren Höhepunkt bildete die Exkursion in den BöhmerWALD an sich: die försterliche Erklärung zur nachhaltigen Nutzung der Wälder des Stifts durch Plenterwirtschaft überzeugte uns ebenso wie Josef Natschläger, der seit 2004 die Nahwärme Ulrichsberg als Genossenschaft erfolgreich führt.
