Nichthandeln kostet jährlich 15 Milliarden Euro

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Eine aktuelle Studie des Wegener Centers für Klima und Globalen Wandel im Auftrag des Klima- und Energiefonds zeigt die Kosten des Nichthandelns im Klimaschutz. Bereits jetzt entgingen Österreich jährlich 15 Milliarden Euro, betonen die AutorInnen.

Verursacht werden diese Kosten durch Wertschöpfungsverluste für fossile Importe (8 Milliarden Euro), umweltschädliche Förderungen (4 Milliarden Euro), wetter- und klimabedingte Schäden (2 Milliarden Euro) und Klimawandelanpassung (1 Milliarde Euro). Bis 2050 prognostiziert die Studie ein Anwachsen auf 20 Milliarden Euro. Dabei betreffen die Auswirkungen der Klimakrise und des Festhaltens an fossilen Systemen das öffentliche Budget, die heimische Wirtschaft und unsere Gesundheit massiv.

Handlungsauftrag. „Die Studie macht deutlich, wie viel für Österreich durch die Klimakrise auf dem Spiel steht“, erklärt Klimaschutzministerin Leonore Gewessler. „15 Milliarden Euro an Kosten, die bereits jetzt anfallen, sind ein klarer Handlungsauftrag. Wir müssen jetzt in den Klimaschutz investieren und den Weg zur Klimaneutralität 2040 konsequent gehen.“

Klima- und Energiefonds-Geschäftsführer Ingmar Höbarth ergänzt: „Die Klimakrise verlangt Tempo und Maßnahmen auf allen Ebenen. Es braucht Forschung und Innovation zur Standortsicherung, regionale Anpassung an den Klimawandel, konsequente Maßnahmen zur Energieeffizienz und zu erneuerbaren Energien müssen rasch ausgerollt werden.“

Chance nützen. „Aus der Coronakrise wissen wir, dass rechtzeitiges Handeln unabdingbar ist, um dramatische Folgen zu vermeiden“, so der leitende Studienautor Karl Steininger. „Die direkten Schäden durch den Klimawandel sind noch massiver und viel länger anhaltend. Die indirekten Folgekosten eines klimapolitischen Nichthandelns sind enorm: Wertschöpfungsverluste durch mangelnde Innovation, durch fossile Importe und durch umweltschädliche Unterstützungsmaßnahmen. Die Covid-19-Krise ist jene Zäsur, die staatliche Politik zugunsten nachhaltig gesunder Strukturen lenken kann und muss.“

„Die Covid-19-Krise verdeutlicht, wie vulnerabel ökonomische und soziale Systeme gegenüber großflächigen Ausfällen sind. Als kleine, offene Volkswirtschaft ist Österreich besonders abhängig von Importzulieferern und ExportabnehmerInnen“, sagt Mitautorin Nina Knittel. „Ein Festhalten an einer fossilen Wirtschaftsstruktur würde Österreichs Wettbewerbsfähigkeit senken und internationale Beiträge zum Klimaschutz steigen lassen.“