Gaubitscher Stromgleiter: Carsharing am Lande

Klima- und Energie-Modellregion Land um Laa: In der niederösterreichischen Gemeinde Gaubitsch teilen sich Gemeinde, Vereine und Private die Nutzung eines Elektroautos. Weitere Kommunen sind dabei, die Erfahrungen für eigene Projekte zu übernehmen.

Am Anfang stand die Initiative des Gaubitscher Dorferneuerungs-Vereins. Er machte sich für die Installation einer Stromtankstelle inklusive einer Photovoltaikanlage stark. Die Beschaffung eines dazugehörigen Zero-Emission-Autos war da nur mehr logische Konsequenz. Träger des Projektes und Leasingnehmer des Renault Cangoo ist dabei die Gemeinde Gaubitsch, die von derzeit 22 privaten Nutzern (Jahresmitgliedsbeitrag: 99 Euro) und sechs Vereinen (je zwei benannte Berechtigte) unterstützt wird. 

Karl Nagl, Regionsmanager der Klima- und Energie-Modellregion Land um Laa, ist nach den ersten 14 Monaten mit den Ergebnissen extrem zufrieden: „Die Akzeptanz ist groß. Die Dienstfahrten der GemeindemitarbeiterInnen sind jetzt ebenso emissionsfrei wie die Fahrten von VereinsfunktionärInnen und die Einkaufswege der Mitglieder.“ Durchschnittlich zwei Ausfahrten pro Tag mit Strecken von jeweils 30 bis 35 km sorgen für ausreichende Auslastung.

Das Projekt finanziert sich so selbst: Die NutzerInnen zahlen zehn Cent pro gefahrenem Kilometer. Karl Nagl: „Ab 15 aktiven Mitgliedern pro Fahrzeug lässt sich ein Carsharing-Projekt kostendeckend betreiben.“

Besonders wichtig für den Erfolg des Stromgleiters ist die Online-Buchungs-Plattform „Caruso“: Die Verfügbarkeit des Wagens ist jederzeit überprüfbar und buchbar, auch der Ladestand der Akkus wird online wiedergegeben. Und selbstverständlich ist das Buchungssystem auch über einen Smartphone-App mobil nutzbar.

Das Interesse am Gaubitscher Stromgleiter ist hoch: Die BetreiberInnen verzeichneten heuer bereits eine Anfrage der Universität Dresden, stellten das Projekt in der Schweiz, Wien und Salzburg vor und sind VorlagengeberInnen für bereits im fortgeschrittenen Planungsstadium befindliche Carsharing-Vorhaben anderer Gemeinden. Karl Nagl nennt noch einen weiteren Erfolgsfaktor:  „Die NutzerInnen kennen einander. Wenn jemand sein Jausensackerl im Auto liegen lässt, erfährt er das am nächsten Morgen am Stammtisch.