E-Auto oder E-Transportrad?

2 Transportrad

U.WE Mobil, das E-Carsharing-System der Klima- und Energie-Modellregion Urfahr West, bietet in der Gemeinde Ottensheim seit Mitte Juli auch ein Elektrolastenrad zum Ausleihen an. Das Fahrrad wird über dieselbe Plattform wie die Autos gebucht und kann mit einer Schlüsselkarte aus der Verleihstation abgeholt werden.

Es muss nicht immer ein Auto sein. Und so war es Herwig Kolar, KEM-Manager in Urfahr West, ein Anliegen, der Bevölkerung auch ein E-Transportrad zur Verfügung zu stellen. Die Herausforderung dabei war, die entsprechende Hard- und Software zu entwickeln, die es den NutzerInnen ermöglicht, das Rad mit derselben Schlüsselkarte wie für die E-Autos abholen zu können. Das E-Lastenrad in der Sternstraße von Ottensheim ist damit das erste, das in ein E-Carsharing-System integriert wurde.

Abholung mit Karte. „Mein Dank gilt dem Schlosser Bernhard Schiesser und dem Programmierer Tobias Wolfmayr, die mit viel Engagement dieses System entwickelt haben, sowie dem Wirtschaftshof Ottensheim-Puchenau, der einen Baucontainer wunderschön zu einer neuen diebstahlsicheren Fahrradgarage umgestaltet hat“, sagt Kolar. „Die Mechanik und die Software sind systemoffen, sodass die Garage künftig auch von anderen E-Carsharing-Anbietern genutzt werden kann.“

Die Online-Reservierung erfolgt über www.uwemobil.at und ist für die U.WE Mobil-Carsharing-NutzerInnen kostenlos. Wer sich nur das Transportrad ausborgen möchte, bezahlt eine einmalige Aktivierungsgebühr von 20 Euro und einen Euro pro Stunde oder eine monatliche Pauschale von zehn Euro. „Schon in den ersten Wochen konnten wir mehr als zehn Lastenrad-KundInnen gewinnen – und erfreulicherweise auch einige neue E-Car-NutzerInnen“, freut sich Kolar.

Einschulung. „Das Lastenrad lässt sich sehr gut fahren, aber natürlich sind die ersten 100 Meter gewöhnungsbedürftig und man wackelt etwas herum“, so Kolar. Daher erhalten die NutzerInnen – wie auch bei den E-Cars – vor der ersten Fahrt eine Einschulung vor Ort. Kolar selbst wackelt natürlich nicht mehr beim Lastenradeln. Schließlich hat er mit seinem Freund Simon Klambauer (KEM Sterngartl Gusental) bereits vor zwei Jahren hunderte Lastenrad-Kilometer im Rahmen des Giro to Zero absolviert.

Kolar freut sich schon, die Verleihstation beim nächsten Vernetzungstreffen der Klima- und Energie-Modellregionen seinen KEM-KollegInnen aus anderen Regionen präsentieren zu können. Der  sogenannte LaRa Port in Ottensheim ist der erste Prototyp und wird die nächsten Monate getestet. Die drei Herren tüfteln aber schon an einer ausgereifteren Variante. Auch in der eigenen KEM hat Kolar bereits zwei weitere mögliche Standorte identifiziert.