Vernetzung auf allen Ebenen

Die Zusammenhänge zwischen Raumplanung, Mobilität und Energie standen auf dem Programm der Hauptveranstaltung der Klima- und Energie-Modellregionen (KEMs) am 8. und 9. Oktober 2014 in Altlengbach und Eichgraben. Und die Vernetzung der KEMs mit Wirtschaft, Wissenschaft, Gemeinden – und nicht zuletzt untereinander.

Gemeinsam sind wir stark. So lässt sich das Ergebnis des zehnten Schulungs- und Vernetzungstreffens der KEM-ManagerInnen in einem Satz zusammenfassen. Ingmar Höbarth, Geschäftsführer des Klima- und Energiefonds, meint damit nicht nur die Zusammenarbeit unter den österreichischen Modellregionen, sondern auch die internationale Ebene: „Ich bin davon überzeugt, dass wir mit unseren Klima- und Energie- Modellregionen, den Modellregionen in Deutschland, Initiativen in Skandinavien und Frankreich, sowie dem Know-how Austausch mit dem R20 Netzwerk einen wichtigen Schritt gesetzt haben. Ich bin sicher, dass sich internationale Netzwerke bilden werden, die voneinander Lernen und Projekte vorantreiben. Und das wird das Fundament sein, auf dem wir mit doppelter Geschwindigkeit bei der Energiewende weitermachen können.“

 

Wissenschaft. Universitätsprofessorin Helga Kromp-Kolb lud in ihrer Keynote über den Sachstandsbericht Klimawandel zu mehr Zusammenarbeit zwischen KEMs und Wissenschaft ein und erhielt dafür kräftigen Applaus. „Es ist wirklich schade, dass die Klima- und Energie-Modellregionen im 1.000 Seiten starken Bericht nur ein einziges Mal vorkommen. Doch es gibt noch kaum wissenschaftliche Arbeiten zu Klima- und Energiemodellen“, sagte sie – und regte eine wissenschaftliche Begleitung von KEM-Projekten an.

 

Wirtschaft. Einen Schwerpunkt der Veranstaltung bildete die Kooperation von KEMs mit der Wirtschaft. Dreizehn arrivierte Unternehmen und sieben prämierte PreisträgerInnen des Start-up-Wettbewerbs greenstart unterbreiteten den KEM-ManagerInnen in aller Kürze – und teilweise mit viel Humor – ihre Angebote. Der Geschäftsführer-Stellvertreter des Fachverbands der Elektro- und Elektronikindustrie, Manfred Müllner, stellte das Technologie-Service-Zentrum (TSZ) vor, das den KEM-ManagerInnen kostenlose Beratungsleistungen offeriert.

 

Spezielle Förderangebote für KEMs gibt es nun auch seitens des Programms „Klimaaktiv mobil“ des Umweltministeriums und des Klima- und Energiefonds, wie Marion Hiptmair von der mit der Abwicklung betrauten komobile Gmunden GmbH berichtete.

 

Energie-Raumplanung. Unerlässlich ist die Zusammenarbeit für KEM-ManagerInnen auch bei der Energie-Raumplanung – in diesem Fall vor allem mit den Gemeinden. Universitätsprofessor Gernot Stöglehner, Raumplaner Hans Emrich und Matthias Zawichowski, ebenfalls Raumplaner und KEM-Manager der gastgebenden Region Elsbeere Wienerwald, erklärten anschaulich die räumliche Dimension von Energieverbrauch und Energieversorgung – von der Siedlungsstruktur über die kurzen Wege für den Fuß- und Radverkehr, den richtigen Standort für neue Gebäude bis hin zur Sicherung von Flächen für die künftige Gewinnung erneuerbarer Energie.

 

Im nächsten Schritt wurden vier „Tools“ präsentiert, die Zusammenhänge zwischen Raumplanung, Mobilität und Energie berechenbar machen. Stadt- und Regionalplaner Manfred Schrenk führte die Pilotversion seines Programms „MAI – Mobilitätsausweis für Immobilien“ vor. Emrich präsentierte seine Ansätze zum Thema Energieausweis für Siedlungen, und Stöglehner zeigte, wie man mit dem ELAS-Rechner Gebäude und Siedlungen analysieren und Szenarien durchspielen kann. Hartmut Dumke von der Technischen Universität Wien stellte EFES (Energieeffiziente Entwicklung von Siedlungen) vor, ein Tool, das sowohl beim Bewerten als auch beim Planen von Siedlungen hilft.

 

Good News. Der für die Modellregionen zuständige Manager des Klima- und Energiefonds, Christoph Wolfsegger, brachte für jene KEMs, deren Förderung heuer ausgelaufen wäre, gute Nachrichten mit: „Der Klima- und Energiefonds wird diese erfolgreichen Modellregionen weiterhin unterstützen, allerdings in etwas anderer Form als bisher.“

 

KEM-QM. Heimo Bürbaumer von der Österreichischen Energieagentur erklärte das neue KEM-Qualitätsmanagement-System (KEM-QM), das heuer bereits 30 KEMs umgesetzt haben. Es wurde in Anlehnung an das e5-Programm für energieeffiziente Gemeinden für Modellregionen entwickelt. Die Maßnahmen von KEM-QM sind einerseits eine intensivere externe Betreuung der KEMs und anderseits ein standardisiertes, wiederkehrendes, externes Audit der Modellregionen. Damit wird die Qualität der geleisteten Arbeit und Projekte langfristig abgesichert.

 

Erfahrungen teilen. Reichlich Anregung boten auch die Vorstellung der Leitprojekte „E-Geräte im Visier“ durch Patrick Wagenhofer, „Stufenplan zum Energieziel“ durch Ansbert Sturm und „Wienerwald am Strom der Zeit“ durch Matthias Zawichowski. Leitprojekte sind besonders herausragende Projekte in Modellregionen, die über Plattformen wie die KEM-Schulung möglichst schnell in ganz Österreich multipliziert werden können. Otmar Schlager von der Energieagentur der Regionen berichtete kurz zum Thema KEM-Unternehmen. Gerfried Koch aus Baden erklärte auf höchst unterhaltsame Weise, welche Vor- und Nachteile es hat, wenn man – wie er – gleichzeitig KEM-Manager und Vertragsbediensteter in der Stadtgemeinde ist. Und Sabine Watzlik, KEM-Managerin der Region Vöckla-Ager, berichtete ihre persönlichen Erfahrungen in einer als Verein organisierten Klima- und Energie-Modellregion.

 

Herzlichen Dank auch an:
ARGE denkstatt/Energy Changes – Alexander Simader, Andrea Trumler-Berneck und Claudia Leichtfried für die souveräne Organisation und Moderation; die „GreenstarterInnen“ Robert Praxmarer (ÖkoGotschi), Markus Lang (checkrobin.com), Cornelia Daniel-Gruber (Tausendundein Dach), Bernhard Glatzer (LimeCam), Hashemi Gerdehi Schifteh (SAPADU), Simon Schmitz (aWATTar) und Veronika Fasching (Verein Sonnenschulen)  sowie an die WirtschaftspartnerInnen Rudolf Koch (Philips Austria), Nikolaus Dontscheff (EATON Industries), Claudia Whatman und Stefano Massera (Erste Bank), Andreas Renner (Herz Energietechnik), Hannes Pirker (LEDition), Bertram Hübner und Ulrike Wernhart (myWarm), Ernst Feldner (Planungsgemeinschaft ZT Feldner), Bernhard Gruber (L.U.X.), Peter Fellerer (Schubert Elektroanlagen), Roland Strauss (TPA Horwath), Martin Stachelberger (Verbund Solutions) und Gerhard Staudinger (Wienerberger).


Weitere Informationen:
Fotos zur Veranstaltung

Gemeinsam sind wir stark. So lässt sich das Ergebnis des zehnten Schulungs- und Vernetzungstreffens der KEM-ManagerInnen in einem Satz zusammenfassen. Ingmar Höbarth, Geschäftsführer des Klima- und Energiefonds, meint damit nicht nur die Zusammenarbeit unter den österreichischen Modellregionen, sondern auch die internationale Ebene: „Ich bin davon überzeugt, dass wir mit unseren Klima- und Energie- Modellregionen, den Modellregionen in Deutschland, Initiativen in Skandinavien und Frankreich, sowie dem Know-how Austausch mit dem R20 Netzwerk einen wichtigen Schritt gesetzt haben. Ich bin sicher, dass sich internationale Netzwerke bilden werden, die voneinander Lernen und Projekte vorantreiben. Und das wird das Fundament sein, auf dem wir mit doppelter Geschwindigkeit bei der Energiewende weitermachen können.“

 

Wissenschaft. Universitätsprofessorin Helga Kromp-Kolb lud in ihrer Keynote über den Sachstandsbericht Klimawandel zu mehr Zusammenarbeit zwischen KEMs und Wissenschaft ein und erhielt dafür kräftigen Applaus. „Es ist wirklich schade, dass die Klima- und Energie-Modellregionen im 1.000 Seiten starken Bericht nur ein einziges Mal vorkommen. Doch es gibt noch kaum wissenschaftliche Arbeiten zu Klima- und Energiemodellen“, sagte sie – und regte eine wissenschaftliche Begleitung von KEM-Projekten an.

 

Wirtschaft. Einen Schwerpunkt der Veranstaltung bildete die Kooperation von KEMs mit der Wirtschaft. Dreizehn arrivierte Unternehmen und sieben prämierte PreisträgerInnen des Start-up-Wettbewerbs greenstart unterbreiteten den KEM-ManagerInnen in aller Kürze – und teilweise mit viel Humor – ihre Angebote. Der Geschäftsführer-Stellvertreter des Fachverbands der Elektro- und Elektronikindustrie, Manfred Müllner, stellte das Technologie-Service-Zentrum (TSZ) vor, das den KEM-ManagerInnen kostenlose Beratungsleistungen offeriert.

 

Spezielle Förderangebote für KEMs gibt es nun auch seitens des Programms „Klimaaktiv mobil“ des Umweltministeriums und des Klima- und Energiefonds, wie Marion Hiptmair von der mit der Abwicklung betrauten komobile Gmunden GmbH berichtete.

 

Energie-Raumplanung. Unerlässlich ist die Zusammenarbeit für KEM-ManagerInnen auch bei der Energie-Raumplanung – in diesem Fall vor allem mit den Gemeinden. Universitätsprofessor Gernot Stöglehner, Raumplaner Hans Emrich und Matthias Zawichowski, ebenfalls Raumplaner und KEM-Manager der gastgebenden Region Elsbeere Wienerwald, erklärten anschaulich die räumliche Dimension von Energieverbrauch und Energieversorgung – von der Siedlungsstruktur über die kurzen Wege für den Fuß- und Radverkehr, den richtigen Standort für neue Gebäude bis hin zur Sicherung von Flächen für die künftige Gewinnung erneuerbarer Energie.

 

Im nächsten Schritt wurden vier „Tools“ präsentiert, die Zusammenhänge zwischen Raumplanung, Mobilität und Energie berechenbar machen. Stadt- und Regionalplaner Manfred Schrenk führte die Pilotversion seines Programms „MAI – Mobilitätsausweis für Immobilien“ vor. Emrich präsentierte seine Ansätze zum Thema Energieausweis für Siedlungen, und Stöglehner zeigte, wie man mit dem ELAS-Rechner Gebäude und Siedlungen analysieren und Szenarien durchspielen kann. Hartmut Dumke von der Technischen Universität Wien stellte EFES (Energieeffiziente Entwicklung von Siedlungen) vor, ein Tool, das sowohl beim Bewerten als auch beim Planen von Siedlungen hilft.

 

Good News. Der für die Modellregionen zuständige Manager des Klima- und Energiefonds, Christoph Wolfsegger, brachte für jene KEMs, deren Förderung heuer ausgelaufen wäre, gute Nachrichten mit: „Der Klima- und Energiefonds wird diese erfolgreichen Modellregionen weiterhin unterstützen, allerdings in etwas anderer Form als bisher.“

 

KEM-QM. Heimo Bürbaumer von der Österreichischen Energieagentur erklärte das neue KEM-Qualitätsmanagement-System (KEM-QM), das heuer bereits 30 KEMs umgesetzt haben. Es wurde in Anlehnung an das e5-Programm für energieeffiziente Gemeinden für Modellregionen entwickelt. Die Maßnahmen von KEM-QM sind einerseits eine intensivere externe Betreuung der KEMs und anderseits ein standardisiertes, wiederkehrendes, externes Audit der Modellregionen. Damit wird die Qualität der geleisteten Arbeit und Projekte langfristig abgesichert.

 

Erfahrungen teilen. Reichlich Anregung boten auch die Vorstellung der Leitprojekte „E-Geräte im Visier“ durch Patrick Wagenhofer, „Stufenplan zum Energieziel“ durch Ansbert Sturm und „Wienerwald am Strom der Zeit“ durch Matthias Zawichowski. Leitprojekte sind besonders herausragende Projekte in Modellregionen, die über Plattformen wie die KEM-Schulung möglichst schnell in ganz Österreich multipliziert werden können. Otmar Schlager von der Energieagentur der Regionen berichtete kurz zum Thema KEM-Unternehmen. Gerfried Koch aus Baden erklärte auf höchst unterhaltsame Weise, welche Vor- und Nachteile es hat, wenn man – wie er – gleichzeitig KEM-Manager und Vertragsbediensteter in der Stadtgemeinde ist. Und Sabine Watzlik, KEM-Managerin der Region Vöckla-Ager, berichtete ihre persönlichen Erfahrungen in einer als Verein organisierten Klima- und Energie-Modellregion.

 

Herzlichen Dank auch an:
ARGE denkstatt/Energy Changes – Alexander Simader, Andrea Trumler-Berneck und Claudia Leichtfried für die souveräne Organisation und Moderation; die „GreenstarterInnen“ Robert Praxmarer (ÖkoGotschi), Markus Lang (checkrobin.com), Cornelia Daniel-Gruber (Tausendundein Dach), Bernhard Glatzer (LimeCam), Hashemi Gerdehi Schifteh (SAPADU), Simon Schmitz (aWATTar) und Veronika Fasching (Verein Sonnenschulen)  sowie an die WirtschaftspartnerInnen Rudolf Koch (Philips Austria), Nikolaus Dontscheff (EATON Industries), Claudia Whatman und Stefano Massera (Erste Bank), Andreas Renner (Herz Energietechnik), Hannes Pirker (LEDition), Bertram Hübner und Ulrike Wernhart (myWarm), Ernst Feldner (Planungsgemeinschaft ZT Feldner), Bernhard Gruber (L.U.X.), Peter Fellerer (Schubert Elektroanlagen), Roland Strauss (TPA Horwath), Martin Stachelberger (Verbund Solutions) und Gerhard Staudinger (Wienerberger).


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