Daumen hoch für die Klima- und Energie-Modellregionen

50 Kleinwasserkraftwerke liefern in der Klima- und Energie-Modellregion (KEM) „Wasserkraft Unteres Traisental“ Strom. Nun wird im Rahmen des Leitprojekts „Wasserkraft schafft Mobilität“ untersucht, welchen Beitrag die Kraftwerke für die Elektromobilität in der Region leisten können.

Birgit Weiß war in den vergangenen Wochen viel unterwegs. Die KEM-Managerin im Unteren Traisental besuchte gemeinsam mit einem Elektriker zahlreiche Betreiberinnen und Betreiber von Kleinwasserkraftwerken. Denn ihr Ziel ist es, die aus den Mühlbächen der Traisen gewonnene Energie für die Elektromobilität nutzbar zu machen – und gleichzeitig Mobilitätsknotenpunkte für eine künftige Ladeinfrastruktur zu identifizieren.

Standortsuche. „Rund 15 Wasserkraftwerke kamen in die engere Auswahl, da sie wichtige Kriterien erfüllen“, erklärt Weiß. „Dazu zählen etwa Lage und Erreichbarkeit des Kraftwerks, das Raumangebot vor Ort, aber natürlich auch das Interesse der KraftwerksbetreiberInnen und -besitzerInnen, in eine Stromtankstelle zu investieren.“ Als besonders lohnenswerte Standorte identifizierte Weiß P&R-Plätze, Abstellplätze von Einkaufszentren, aber auch die Parkplätze von Unternehmen, die ihr eigenes Kleinwasserkraftwerk betreiben. Einige KraftwerksbetreiberInnen signalisierten bereits großes Interesse – sei es an betriebseigenen oder auch an öffentlich zugänglichen Tankstellen.

Know-how-Transfer. Die KraftwerksbetreiberInnen erhielten bei den Vorortbesuchen umfassende Informationen zur Technik der Ladestationen, zu den Kosten und Förderungen. Auch das Thema Schnellladestationen wurde diskutiert. Unternehmen mit eigenem Fuhrpark wurden zudem über die am Markt befindlichen Elektrofahrzeuge informiert – und zur sukzessiven Umrüstung der Fahrzeugflotte animiert. Bis Jahresende sollen die Beratungen abgeschlossen sein. Einige KraftwerksbetreiberInnen haben sich bereits selbst von der Elektromobilität überzeugt und düsen lautlos durchs Untere Traisental.

„Ich rechne damit, dass etwa fünf WasserkraftbetreiberInnen mittelfristig tatsächlich Ladestationen errichten werden“, meint Weiß. „In den meisten Fällen ist die Installation problemlos umzusetzen, und das Interesse an der regionalen Vermarktung des produzierten Stroms ist bei einigen BetreiberInnen hoch.“

Wachsender Bedarf. Dass die neu zu schaffende Ladeinfrastruktur in der KEM Wasserkraft Unteres Traisental auch genutzt wird, dafür sorgt unter anderem der Verein MOVE in Herzogenburg, der – angeregt vom Gaubitscher Stromgleiter – E-Car-Sharing betreibt. Auch in Traismauer startet Anfang 2015 ein E-Car-Sharing-Projekt.

Weitere Informationen:
Leitprojekt Wasserkraft schafft Mobilität
KEM Wasserkraft Unteres Traisental