Heizkessel-Casting

Beim Heizkessel-Casting im Kulmland wurde der älteste, fossile, noch in Betrieb stehende Kessel der Region gesucht.
Dem Sieger winkt ein Preis von bis zu 10.000,- bei Umrüstung seines alten fossilen Kessels auf eine erneuerbare Biomasse-Heizung. Eingereicht wurden insgesamt 17 alte Kessel.
Diese Aktion wurde in Kooperation mit der Fa. Herz und den regionalen Installateuren organisiert.

Projektinhalt und Ziel

Zuvor festgelegte Meilensteine waren:

  • Einzelgespräche mit ExpertInnen auf diesem Gebiet (z.B. Rudolf Großauer)
  • 1 Kurz-Konzept zur Vorgehensweise „Heizkessel-Casting“: Geplant wurde gemeinsam mit dem Modellregionsmanger vom Naturpark Almenland, Martin Auer, der Firma Herz, den regionalen Installateuren, Joachim Kelz von der Fa. Bioenergy und Ing. Rudolf Großauer. Dabei wurden folgende Konditionen für das Heizkessel-Casting festgelegt:
    Heizkesselcasting
  • 1 Abschlussveranstaltung mit der Prämierung der Gewinner/-innen: Als Abschluss-Veranstaltung wurde eine Heizungsmesse mit Fachvorträgen organisiert.
    Heizungsmesse

  • 1 Heizkesseltausch und Nachbetreuung der/des Gewinnerin/Gewinners
    Im Nachhinein wurde der Gewinner mit dem ältesten fossilen Heizkessel der Region bei der Umrüstung auf zwei erneuerbare Biomassekessel und bei nochmaligen Preisverhandlungen mit der Fa. Herz unterstützt.

Projektablauf

Die Vorlaufzeit des Projektes begann durch verschiedene Einzel-Planungsgespräche bereits etwa ein Jahr vor dem Projekt. Die Intensive Planungsphase startete ca. im September/Oktober 2017, wo von der Modellregionsmanagerin gemeinsam mit der Fa. Herz, den regionalen Installateuren und externen Experten die  Teilnahmekriterien und des Heizkessel-Castings erarbeitet wurden und die Inhalte für die Abschluss-Veranstaltung geplant wurden.

Das Projekt startete mit der ersten Einschaltung in der Kulmland-Zeitung im November 2017. Bis zum 25. März wurden eingereichte Kessel angenommen.

Eine Herausforderung war das Bestimmen des tatsächlichen Kesselalters, da für die meisten Kessel keine Rechnungen mehr vorhanden waren. Darum wurden verschiedenste andere Baudokumente zu Rate gezogen um letztendlich zu einer fairen Entscheidung zu kommen.

Als Abschlussveranstaltung wurde am 7. April 2018 eine Heizungsmesse mit attraktiven Inhalten (siehe oben) organisiert. Das Highlight der Veranstaltung war die Bekanntgabe des Siegers des Heizkessel-Castings am Ende.

Im Anschluss wurde der Heizkessel-Casting Sieger bei der Förderabwicklung und nochmaligen Preisverhandlungen mit der Firma Herz unterstützt.

Angabe / Abschätzung der Kosten in EUR

Die Kosten für das Projekt bestanden hauptsächlich aus der Arbeit der Modellregionsmanagerin und
anderen fachlichen Experten und der Öffentlichkeitsarbeit.
Kalkulierte Kosten:

Modellregionsmanagement € 9.000,- Personalkosten für Maßnahmenpaket- und Projekt-Steuerung, Modellregionsmanagement inkl. anteilige Sach- und Reisekosten
Ing. Rudolf Großauer, Grazer Energieagentur € 2.000,- Drittkosten für fachliche, technische Begleitung, Vortrag, Experten-Know-How, Fall-Beispiele,...
Externe(r) Partner/-innen € 3.000,- Drittkosten für fachliche, technische Begleitung und nach Bedarf für zahlenmäßige Aus- und Bewertung aller Schritte und Arbeitspakete, Transportkosten (z.B. für Exkursionen), Öffentlichkeitsarbeit, Sponsorensuche, Mitfinanzierung des Siegerkessel-Preises von Seiten der Energiekultur

Die kalkulierten Kosten wurden auch gebraucht. Die Arbeit der Modellregionsmanagerin für Planung, Abstimmungen, Krisenbewältigung, Öffentlichkeitsarbeit und Nachbereitung des Projektes wurde sogar unterschätzt.

Hier von einer Amortisation des Projektes zu sprechen macht keinen Sinn, da es um eine die Entscheidung einer sowieso anstehenden Investition ging, die zugunsten der Biomasse getroffen wurde.

Die Dauer des Kernprojektes war Mitte November 2017 – Anfang April 2018. Geplant, abgestimmt und recherchiert wurde allerdings auch schon vorab. Die Nachbereitung des Projektes dauerte bis Anfang Juni 2018.

Nachweisbare CO2 Einsparungen in Tonnen

Bisher verbrauchte die Familie Bauer etwa 3.500 Liter Heizöl pro Jahr, was einem CO2-Ausstoß von 11,7 t/a entspricht. 

Die Bedingung für den Gewinn des Heizkessel-Castings von Seiten der KEM war, dass sowohl der alte Ölkessel, als auch der alte Festbrennstoffkessel abgemeldet werden.

Beide Kessel wurden nun im Zuge der Umrüstung entfernt und zwei neue Kessel (Stückholz und Pellets) wurden eingebaut.

Wenn man den Energieverbrauch zur Herstellung der Pellets miteinrechnet, kommt man auf eine ungefähre CO2-Einsparung von 10 t/a.

Projekterfolge (Auszeichungen) / Rückschläge in der Umsetzung

Das Projekt wurde vorbildlich medial begleitet:
Homepage KEM Energiekultur Kulmland:
https://www.energiekultur-kulmland.at/heizungsmesse/heizkessel-casting/
https://www.energiekultur-kulmland.at/heizungsmesse/

Regionshomepage Kulmland:
http://www.kulmland-region.at/cms/index.php?j0bpg5t2-5a9y-ve2bm7fy-vr729jimlela-180313124516

Auf der Homepage der Fa. Herz:
http://www.herz-energie.at/heizkessel-casting/

Auf Facebook:
https://www.facebook.com/events/2061560107466552/

3 Einschaltungen unter den Veranstaltungstipps auf Antenne Steiermark.

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EROM Infomail

Einschaltung in der Gleisdorfer Woche

Nachbericht in der Kulmland-Zeitung und der Gleisdorfer Woche

 

Die Beteiligung am Heizkessel-Casting war mit 17 eingereichten Kesseln recht hoch.

Auch auf der Abschluss-Veranstaltung (Heizungsmesse mit Fachvorträgen) waren aufgrund der guten Bewerbung insgesamt etwa 50-60 Besucher.

Hindernisse hat es im Nachhinein gegeben, als bekannt wurde, dass der angekündigte Preis des Heizkessel-Casting-Gewinners von € 10.000,- bei Umrüstung auf eine erneuerbare Biomasseheizung nicht ganz hielt, was er auf den ersten Blick versprochen hat, da der Einkaufspreis bereits fast um € 10.000,- günstiger ist, als der Listenpreis auf den die Gutschrift ausgeschrieben war. 

Nach langen Verhandlungen mit der Firma Herz, die den Preis gesponsert hat, konnte allerdings ein für alle zufriedenstellender Kompromiss ausverhandelt werden.

Nachhaltige Perspektiven

Besonders gut war die Bewerbung der Maßnahme und der Schluss-Veranstaltung.

Ein positiver Nebeneffekt war die Bewusstseinsbildung für erneuerbare Biomasse-Heizungssysteme. Diese wurden nicht nur bei der Abschluss-Veranstaltung (Vorträge von August Raggam, Joachim Kelz und Andreas Renner), sondern auch in zahlreichen Gesprächen davor mit der Bevölkerung thematisiert.

Dabei konnten viele gängige Vorurteile und Missverständnisse ausgeräumt werden und eine positive Stimmung für das Thema erneuerbare Wärme erzeugt werden.

Ein nicht oder noch nicht direkt messbarer Nebeneffekt wird hoffentlich die Umrüstung weiterer fossiler Kessel auf Biomassekessel in den Folgejahren sein.

Bei der Umsetzung und Bestimmung der Kriterien für das Casting sollte vorab dringend genau geschaut werden, wie viel der vom Hersteller versprochene Gutschein tatsächlich wert ist. Sehr zu empfehlen ist eine klare Kommunikation (Zum Beispiel: statt Gutschrift auf den ausgeschriebenen Listenpreis, ein Gutschein auf den Einkaufspreis. Auch wenn so nur Gutscheine von € 2.000,- statt € 10.000,- vergeben werden können, ist es unterm Strich besser das von Beginn an klar und ehrlich zu kommunizieren.

Motivationsfaktoren

Ähnliche Projekte fanden in der KEM Erlebnisregion Hügelland und in der KEM Naturpark Almenland statt. Ein intensiver Austausch (zum Teil sogar gemeinsame Abwicklung) mit den anderen Regionen fand im Zuge der Umsetzung statt.

Modellregions-Manager

Mag. Matzer Robert

     43-680-2110546
     robert.matzer@kulmland.com

Ort
Pischelsdorf am Kulm


"Ein großer Schwerpunkt der KEM Energiekultur Kulmland ist die Umrüstung von alten Ölkesseln auf erneuerbare Biomasse-Kessel. Da Biomasse-Kessel allerdings meist teurer sind, als Ölkessel, fällt die Entscheidung beim Kesseltausch sehr häufig auf fossile Energieträger, statt erneuerbare.
Hier hat das Heizkessel-Casting einen Anreiz gesetzt sich bei einer anstehenden Umrüstung doch für erneuerbare Energie zu entscheiden- Zum einen entstand im Zuge des Heizkessel-Castings ein intensiver Dialog mit Besitzern alter fossiler Kessel und zum anderen wurden zwei alte fossile Kessel dauerhaft entfernt und gegen zwei neue Biomasse-Kessel (Pellets und Stückholz) ausgetauscht."