Vorderwälder Brennholzbörse

Die Vorderwälder Brennholzbörse bringt Brennholzsuchende mit Waldeigentümern zusammen – und das zum Vorteil von beiden. Zusätzlich profitieren Wald und Klima. Es wird im Vorderwald nicht immer das gesamte verwertbare Holz aus dem Wald entfernt, z.B. weil ein Waldbesitzer nach einer Waldnutzung keine Möglichkeit hat, den Schlag von Brennholz zu räumen. Andererseits heizen viele Vorderwälder mit Holz, haben aber keinen eigenen Wald um selbst Brennholz zu machen. Um diese beiden Gruppen zusammenzubringen, wurde die Idee der Vorderwälder Brennholzbörse geboren.

Modellregion:
Vorderwald

Ansprechperson:

Monika Forster
0699/13120284
Projektinhalt und Ziel

Es gibt im Vorderwald hervorragende Wälder mit hohem Wachstum; nicht immer wird das gesamte verwertbare Holz aus dem Wald entfernt, z.B. weil ein Waldbesitzer nach einer Waldnutzung keine Möglichkeit hat, den Schlag von Brennholz zu räumen. Andererseits heizen viele Vorderwälder mit Holz, haben aber keinen eigenen Wald um selbst Brennholz zu machen.

Um diese beiden Gruppen zusammenzubringen, wurde die Idee der Vorderwälder Brennholzbörse geboren: Waldbesitzer, die einen Schlag zur Räumung haben und dies aber nicht selbst machen, kontaktieren Brennholzsuchende aus der Energieregion Vorderwald, die selbst Brennholz aufarbeiten möchten. In der Regel kann der Selbstwerber das Holz kostenlos verwerten. 
Die positiven Begleiterscheinungen sind ebenfalls kostenlos: Bewegung in der gesunden Waldluft und neuer Lebensraum für die Jungpflanzen im Wald.

Wie geht´s? Brennholzsuchende aus der KEM Vorderwald melden sich über die Homepage www.energieregion-vorderwald.at an. Die MRM pflegt laufend Veränderungen der Interessenten in eine Liste ein, die ebenfalls online zu finden ist. Waldeigentümer, die Brennholz in ihren Wäldern aufarbeiten lassen wollen, finden die Liste aller angemeldeten Brennholzsuchenden online. Die Waldaufseher in den Gemeinden weisen ebenfalls auf die Möglichkeiten der Brennholzbörse hin. Sie haben in der Regel Kontakt mit Waldeigentümern, bevor diese ein Waldstück nutzen. Die Brennholzbörse entstand in Kooperation mit dem Landesforstdienst.

Über die Brennholzbörse soll regionales Brennholz verstärkt in der Region genutzt werden und damit auch ein Beitrag zur Naturverjüngung der wertvollen Plenterwälder geleistet werden.

Dieses Ziel wird zum einen durch die Anzahl der Brennholzsuchenden in der Onlineliste für Waldeigentümer und zum anderen durch regelmäßige Evaluierung (Befragung) der Brennholzsuchenden überprüft. Zudem findet in regelmäßigen Abständen eine Abstimmung mit dem Landesforstdienst und den Waldaufsehern vor Ort statt, die über ihre Erfahrungen berichten.

Projektablauf

Themenschwerpunkt seit 2010: Forcierung der Holzbringung aus dem Privatwald mit verschiedenen Veranstaltungen in Kooperation mit dem Landesforstdienst

Frühjahr 2013:

Vorgespräche mit Landesforstdienst über Möglichkeiten, inwiefern die hervorragenden Wälder im Vorderwald (altersstufen- und baumartengemischte Plenterwälder) erhalten und gefördert werden können und gleichzeitig das hohe Potential an Biomasse besser vermittelt werden kann

Abstimmung im Rahmen des Jour Fixe der Waldaufseher der Region, Idee der Vorderwälder Brennholzbörse (Kraftwerk Wald)

Frühsommer 2013:

Erster Postwurf an alle Haushalte mit dem Vorstellen der Vorderwälder Brennholzbörse und der Möglichkeit zur Anmeldung; Start der Börse mit 22 Brennholzinteressierten

Begleitende Pressearbeit und Veranstaltungen/Waldführungen

Herbst 2013:

Zweiter Postwurf an alle Haushalte zur Vorderwälder Brennholzbörse

Seitdem begleitende Pressearbeit und Veranstaltungen, ständige Aktualisierung der Brennholzinteressenten-Liste und Evaluierung über Befragung der Brennholzsuchenden, derzeit 38 Brennholzsuchende in der Liste

Ab 2019 geplant:

Umstellung der Liste (PDF) auf ein Datenbankformat, weitere Pressearbeit und Veranstaltungen sowie Evaluierung, derzeit ist kein Projektende absehbar.

Angabe / Abschätzung der Kosten in EUR

Das Projekt wurde vor allem durch die KEM Vorderwald mit rund 16.000 Euro finanziert. Der Landesforstdienst bringt seine Dienstleistungen ein. 2013 wurde das Projekt auch durch Alpine Space unterstützt. Das Projekt leistet einen Beitrag zu einer höheren regionalen Deckung von Raumwärme aus erneuerbaren Energieträgern sowie zum Erhalt der Plenterwälder.

Nachweisbare CO2 Einsparungen in Tonnen

Schätzung: im Schnitt ca. 10 Brennholzeinsätze über die Brennholzbörse pro Jahr mit durchschnittlich 10 rm je Einsatz; das sind 100 rm pro Jahr bzw. 500 rm seit Gründung der Brennholzbörse; hätten alle Brennholzwerber vorher mit Öl geheizt, dann wären das 353 to eingesparte CO2 Äquivalente (1 rm = 2100 kWh, d.h. über die 500 rm wären 1,05 Mio kWh produziert worden; dafür wären 105.000 Liter Heizöl verbraucht worden). In der Realität ist es unwahrscheinlich, dass alle Brennholzwerber ihre Heizung umgestellt haben. Vielmehr ist es eine dauerhafte Bewusstseinsbildung hin zur Nutzung erneuerbarer Energieträger aus der Region, vermehrter Einsatz des Zweitheizsystems mit Stückholz, geringere Transportwege für Brennholz, größeres Verständnis und Wissenszuwachs um die Zusammenhänge zwischen Wald und Klima.

Projekterfolge (Auszeichungen) / Rückschläge in der Umsetzung

Die Vorderwälder Brennholzbörse funktioniert seit 2013 und wird vor allem im Frühjahr und im Herbst nachgefragt. Die Informationen dazu finden sich auf der KEM Vorderwald Homepage. Begleitend gibt es ein Faltblatt. Über die Brennholzbörse wird regelmäßig in gut besuchten öffentlichen Veranstaltungen und Medien berichtet. Immer wieder melden sich auch Brennholzinteressenten an, die nicht aus der KEM Vorderwald stammen. Hier wird auf Waldaufseher der Heimatgemeinden verwiesen. Die Brennholzwerbung soll vor allem vor Ort stattfinden um nicht den Vorteil des erneuerbaren Energieträgers durch lange Transportwege zu schmälern. 

Nachhaltige Perspektiven

Eine dauerhafte Aufrechterhaltung der Vorderwälder Brennholzbörse wird angestrebt. Die Kooperation mit den Fachbehörden war und ist sehr wichtig, ebenso deren Wunsch für eine Börse und deren engagiertes Mitwirken. Der Wald ist in der Bevölkerung sehr positiv besetzt, Veranstaltungen werden gut besucht und können auch andere Themen gut mittransportieren (z.B. nachwachsender Rohstoff, Energieautonomie). Mittlerweile gibt es die Brennholzbörse auch im Großen Walsertal http://www.grosseswalsertal.at/Walsertaler_Brennholzboerse; der mittlere Bregenzerwald hat ebenfalls Interesse an einer Realisierung einer Brennholzbörse angemeldet.

Motivationsfaktoren

Das Projekt ist in Zusammenarbeit mit dem Landesforstdienst der BH Bregenz und den Waldaufsehern der Region entstanden. Hier agieren außerordentlich motivierte Personen ohne die ein solches Projekt nicht denkbar wäre.

Modellregions-Manager

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DI Forster Monika

     43-699-13120284
     monika.forster@energieinstitut.at

Berufliche Laufbahn

DI Landespflege und DI Wirtschaft, Energieberaterkurs; selbständige Tätigkeit in der Regionalentwicklung und Landschaftsplanung; Sachgebietsleitung Tourismus; Modellregionenmanagement


Ort
Dornbirn

"Eine klassische Win-Win Situation: Brennholzsuchende kommen günstig zu einem erneuerbaren Brennstoff vor ihrer Haustür und Waldbesitzer ein Waldstück, das beste Voraussetzungen für die in Plenterwäldern so wichtige Naturverjüngung bietet. Die Vorderwälder Brennholzbörse lebt regionale Kreisläufe."