regionaler Kompost

Die Gemeinden der Modellregion wollen die eigenen Ressourcen sinnvoller nutzen und wollten den Gras- und Grünschnitt nicht mehr nur hoheitlich „entsorgen“ sondern einer sinnvollen Verwertung zuführen. In Kooperation mit ein bis zwei sehr engagierten Kompostherstellern wurde ein Projekt gestartet, im Rahmen dessen Kompost und Kompostprodukte in Bioqualität aus regionalem Gras- und Grünschnitt hergestellt und über Mehrwegsäcke wieder an die Bürger aber auch die (Bio-) Bauern verkauft wird. Damit werden wertvolle Ressourcen in der Region gehalten, die Wertschöpfung regional verbessert und ein Beitrag zur Bodenverbesserung und Bodenaufbau geleistet.

Modellregion:
Ebreichsdorf

Ansprechperson:

Patrick Wagenhofer
Projektinhalt und Ziel

Aufbau eines Systems zur gemeinsamen Grünschnittsammlung, Kompostierung in Bioqualität, Abfüllung und Verkauf in Mehrwegsäcken an den Bauhöfen.

Projektablauf

Der Projektbeginn war im April 2016. Es begann mit der Sammlung der Daten bzgl. der Mengen an Gras- und Grünschnitt pro Gemeinde. Die Datenlage war sehr unterschiedlich und schlecht. Nach einem Vortrag eines Kompostexperten aus OÖ beschloss man eine Exkursion zu dortigen Kompostherstellern zu machen. Diese fand im Oktober 2016 statt. Danach waren alle Teilnehmer begeistert von der Idee, selber Kompost herstellen zu lassen. Danach wurden weitere Daten erhoben, eine Ausschreibung gemacht, mit dem Gewinner Details erhoben und ein Vertrag entworfen. Dieser musste dann durch einige Gemeinderäte. Dieser Prozess hat schlussendlich bis ins Frühjahr 2018 gedauert. Als klar war, dass es nun wirklich losgehen würde, mussten der Lieferant der Säcke, rechtliche und steuerrechtliche Dinge geklärt werden, die Marketing Unterlagen erstellt werden. Der Verkaufsstart wurde dann zu Saisonbeginn auf den 5.4.2019 fixiert. Davor wurden zahlreiche Artikel in den GZ verbreitet und die Website online gestellt, um die notwendige Aufmerksamkeit zu bekommen.

Angabe / Abschätzung der Kosten in EUR

Die Kosten für Marketing (Name, Logo, Website, Folder, Material am POS), die Mehrwegsäcke, den Steuerberater, den Anwalt und die Hard- und Software für die Registrierkassen belaufen sich für den Start auf rund 25.000 Euro. Bei Überschreitung des Break-even verbleibt ein entsprechender Überschuss in den Gemeinden, der einen Teil der Entsorgungskosten abdecken kann.

Nachweisbare CO2 Einsparungen in Tonnen

Durch die regionale Verarbeitung und vor allem durch die aufwändige Kompostierung mit sehr viel Sauerstoffzufuhr entstehen deutlich weniger Abgase und Gärgase. Vor allem letztere Gase haben einen sehr hohen GWP-Faktor. Hier erreichen wir sicher signifikante Verbesserungen. Eine Quantifizierung ist leider nicht möglich.

Projekterfolge (Auszeichungen) / Rückschläge in der Umsetzung

Einreichung zum Hans-Czettel Preis, bisher keine echten Rückschläge. Die aktuellen Verkaufszahlen lassen noch nicht auf das Jahresergebnis schließen.

Nachhaltige Perspektiven

Die Zusammenarbeit zwischen den Gemeindeinstitutionen und dem MRM hat sehr gut funktioniert. Als entscheidend für die Umsetzung möchten wir den Mut Einzelner hervorheben, trotz oppositioneller Kritik ein zukunftsweisendes Projekt geradlinig durchzuziehen. Das Projekt kann in jeder anderen (Modell)-Region umgesetzt werden und es liegen schon zwei Anfragen vor. Die Hebung des Qualitätsniveaus bei der Kompostierung ist für alle von Vorteil.

Motivationsfaktoren

In Oberösterreich ist eine ähnliche Vorgehensweise auf Gemeindeebene sehr häufig und war uns ein Vorbild. Vor allem aber das Engagement und das Feuer unseres Beraters hat das Projekt vor allem in schwierigen Phasen getragen.

Modellregions-Manager

GR Christian Mesterhazi UWGR
Mesterhazi Christian

     43-2254-72218
     43-664-1276291
     christian.mesterhazi@kem-ebreichsdorf.at

Berufliche Laufbahn

Vors. Vorstand EEG Thermenstrom, Geschäftsführer, Technischer Leiter, Energie- und Umweltgemeinderat, Energiebeauftragter, Mechatroniker, Maschinenbau-Betriebstechniker (HTL/TGM Wien 20)


Ort
Ebreichsdorf
Öffnungszeiten
Mittwochs von 13 bis 17 Uhr

"Dieses Projekt war eine große Herausforderung, da die Prozesse in zahlreichen Gemeinden synchronisiert, sehr engagierte Komposthersteller gefunden und viele rechtliche Dinge eingehalten werden mussten. Somit ist das Projektrisiko sehr groß. Es freut mich daher persönlich ganz besonders, dass die Bürgermeister diesen Weg durchgehalten haben und wir gemeinsam über Parteigrenzen hinweg ein Großprojekt auf den Boden gebracht haben."