LED-Beleuchtung im Gemeindeamt Finkenstein am Faaker See mit intelligenter Licht-Steuerung

Im Marktgemeindeamt Finkenstein am Faaker See waren die Leuchten bereits in die Jahre gekommen. Die Leuchten waren mit T8-Leuchtstoffröhren und konventionellem Vorschaltgerät ausgestattet. Die Abdeckungen der Leuchten waren bereits vergilbt und teilweise spröde, was immer wieder zu Brüchen führte. Die Anlage wurde durch LED-basierende Leuchten getauscht. Die Energieeinsparung beträgt rund 65%. Im Außenbereich wurde zusätzlich eine intelligente Lichtsteuerung (Tageslicht und Anwesenheitssensor) installiert, was zu einer weiteren Energieverbrauchssenkung von rund 85% in diesem Bereich führt.

Projektinhalt und Ziel

Projektziel war die einwandfreie und energieeffiziente Beleuchtung des Gemeindeamtes Finkenstein am Faaker-See im Gang- und Außenbereich. Auch sollten aus dem Amtsgebäude Schwermetalle wie Quecksilber und Giftstoffe wie PBC (im Kompensationskondensator der alten Leuchten) entfernt werden. Messbare Ziele waren die Beleuchtungsstärke in LUX (Anforderungen nach ÖNORM EN 12464-1: 2011 07 01) sowie die Energieeinsparung. Die geringere Wartungsaufwendungen (praktisch kein Leuchtmitteltausch mehr erforderlich) wurden nicht quantifiziert. Wichtig war auch ein modernes, sauberes Design der Leuchten, für den Besucher soll so die Energieeffizienz und die technologische Innovationskraft des Projektes transportiert werden.   

Projektablauf

Das Projekt hatte eine längere Projektlaufzeit. Bereits die KELAG hat im Jahr 2016 im Rahmen einer Energieberatung angeregt im Gemeindeamt LED-Beleuchtungstechnologie einzusetzen. Ein Vortrag von Hr. DI Bernhard Reinitzhuber (damals noch nicht KEM Manager) über LED-Technologie im Rahmen des e5-Programmes stellte über Kurt Bürger, dem Umweltberater der Marktgemeinde Arnoldstein den Kontakt zu dem Umweltberater Mag. Gerhard Hoi in Finkenstein her. Ende 2016 wurde ein kleines ÖKOFIT-Projekt zum Thema LED-Beleuchtung durch Hr. DI Bernhard Reinitzhuber durchgeführt. Unmittelbar danach wurden viele Leuchtstoffröhren gegen LED-Röhren getauscht und ein Büroraum mit kompletten LED-Lampen ausgestattet. Ein kompletter Tausch der Leuchten war zum damaligen Zeitpunkt aufgrund begrenzter budgetärer Mittel nicht möglich.  Die LED-Röhren wurden nach Tausch der kompletten Leuchte im Jahr 2018 im Kindergarten Finkenstein eingesetzt. Die Steuerung wurde direkt von den Experten der Fa. Trilux programmiert. In den Büroräumen sollen ebenfalls die gesamten Leuchten getauscht werden, diese weiteren Arbeiten werden voraussichtlich bis Ende 2019 abgeschlossen sein.  

Angabe / Abschätzung der Kosten in EUR

Das Projekt hatte in der ersten Phase (Gang und Außenbereich) eine Investitionssumme von 8.298,00 Euro. Davon wurden 483,00 Euro von der KPC (Förderantrag B817356) und die erforderlichen 12% (995,76) vom Land Kärnten gefördert. Sodass das Budget der Gemeinde mit 6.819,24 Euro belastet. Die berechnete Stromkosteneinsparung beträgt 2.382,-- Euro/Jahr. Daraus ergibt sich eine Amortisierungszeit von rund 3 Jahren. 

Nachweisbare CO2 Einsparungen in Tonnen

Die berechnete Stromeinsparung beträgt 12.000 kWh/Jahr. Mit dem Konversationsfaktor von 276 g/kWh (nach OIB-RL 6: 2015) ergibt sich eine CO2-Einsparung von 3,3 Tonnen/Jahr

Projekterfolge (Auszeichungen) / Rückschläge in der Umsetzung

Die Projektziele wurden auf Anhieb im Bereich Effizienz und Lichtqualität erreicht. Die Steuerung hingegen (bzw. dessen Programmierung) funktionierte nicht auf Anhieb (Leuchten dimmten bei Näherung einer Person nicht hoch) und musste bei der Fa. Trilux reklamiert werden. Nach neuerlicher Programmierung funktionierte die Steuerung einwandfrei. Das Projekt wurde in der Gemeindezeitung sowie auf Facebook veröffentlicht.

Nachhaltige Perspektiven

Der KEM-Manager hat unterschiedlichste Gebäudenutzer ganz konkret zur Lichtqualität und zum Projekt befragt, es gibt durchwegs positive Rückmeldungen. Neben der Energieeffizienz sind auch die Wartungskosten praktisch nicht mehr vorhanden. Die Leuchten sind Quecksilber und PCB frei. Alle Gemeinden in der KEM-Region haben weiteres Interesse hat es bei Umrüstungen auf LED gezeigt. So wurde auch in Arnoldstein bereits das Gemeindeamt im 1 OG komplett umgerüstet, die Gemeinde St. Jakob im Rosental hat einen Raum im Wirtschaftshof auf LED-Röhren umgerüstet und im Kulturhaus Arnoldstein findet ein Probebetrieb mit dimbaren Retrofit Leuchtmitteln statt. Die VS St. Jakob im Rosental soll ebenfalls auf LED umgerüstet werden. Andere Gemeinden sollten sich bewusst werden, dass eine Umrüstung auf LED mittlerweile fast IMMER (Ausnahme: bei sehr kurzer Betriebsdauer wie z.B. Lagerräume) wirtschaftlich ist. Auch sind sogenannte Retrofit Produkte (z.B. LED-Röhren) mittlerweile zu empfehlen (vor einiger Zeit waren dies noch nicht qualitativ hochwertig), sodass diese bedenkenlos eingesetzt werden können und mit extrem kurzen Amortisierungszeiten punkten können (teilweise unter einem Jahr). Vorsichtig hingegen sollte man mit Lichtsteuerungen sein, diese sind sehr kompliziert, vom lokalen Installateur oft nicht programmierbar und Reklamationen direkt beim Hersteller oft langwierig. Hier scheint es so, dass es noch etwas dauern wird, bis diese benutzerfreundlich programmierbar sind.

Motivationsfaktoren

Der KEM Manager DI Bernhard Reinitzhuber war vor seiner Tätigkeit im Energiebereich als Produktentwickler unter anderem auch im Bereich der Optikentwicklung (LED) tätig. Durch dieses „know how“ ist es möglich aus der Fülle an (teilweise auch qualitativ minderwertigen) Produkten, das passende Produkt auszuwählen – Die Einergieeffizienzprojekte sind im LED Bereich verhältnismäßig einfach durchzuführen und haben durch ihre „Sichtbarkeit“ einen großen bewusstseinsbildenden Effekt. Kooperationspartner waren für die Planung der zweiten Phase

Modellregions-Manager

Reinitzhuber Terra Amicitae
DI Reinitzhuber Bernhard

     43-699-81237066
     kem.terra@ktn.gde.at
Ort
Arnoldstein
Öffnungszeiten
jeden Mo. 08:00 bis 12:30

"Die LED-Technologie steht beispielhaft für die Energiewende. LED Leuchten verbrauchen rund 2/3 weniger Energie wie konventionelle Leuchtstoffröhren. Die Möglichkeit LED-Leuchten praktisch unbegrenzt oft ein- und auszuschalten sowie die gute Dimbarkeit ermöglichen den Einsatz intelligenter Steuerungen, was zu einer Verbrauchssenkung von 85% führt. Die geringen Energiekosten und die praktisch nicht mehr vorhandenen Wartungskosten führen zu hoher Wirtschaftlichkeit und zu kurzen Amortisierungszeiten. Die Leuchten sind Quecksilber und PCB frei was den Umweltschutzgedanken unterstreicht."