Mobilitätswerkstatt Feldkirchen an der Donau

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Wie sind die FeldkirchnerInnen in ihrem Alltag unterwegs? Und wie könnte man diese Wege klimafreundlicher und effizienter gestalten? Für die Erarbeitung zukunftsfähiger und praxistauglicher Mobilitätskonzepte im ländlichen Raum ist es wichtig, die täglichen Wege und Bedürfnisse der Bevölkerung zu kennen. Mit der mobyome Mobilitätswerkstatt ist die Gemeinde Feldkirchen an der Donau einen innovativen Weg gegangen: Mittels eigens entwickelter App wurde die Bevölkerung zu ihren Alltagswegen befragt – die Ergebnisse sollen in sinnvolle und klimafreundliche Maßnahmen für die Gemeinde und die ganze Region gegossen werden.

Modellregion:
Urfahr West

Ansprechperson:

Nikola Wiesinger
07239 70153
Projektinhalt und Ziel

Mittels der Mobilitätswerkstatt wird für die Gemeinde Feldkirchen a. d. Donau eine umfassende Datengrundlage für die Erstellung weiterführender Mobilitätskonzepte erhoben, die auch eine Einschätzung der verschiedenen Handlungsoptionen der Gemeinde hinsichtlich ihrer Wirkung erlaubt. Dies erfolgte mittels einer eigens von mobyome entwickelten App zur Befragung, welche über den Zeitraum von drei Monaten für die Feldkirchner Bevölkerung verfügbar war. Die dreimonatige Erhebung wurde begleitet durch ein umfassendes Rahmenprogramm mit einem Vortrag zur Zukunft der Mobilität, einem dreitägigen Vor-Ort-Format mit Mitmach-Ausstellung, Lastenrad- und E-Car-Testmöglichkeit, einer gemeinsamen Begehung etc. Darüber hinaus war die Mobilitätswerkstatt zu Gast am Freitagsmarkt.

Als ein Ziel wurde definiert, die Mobilitätswerkstatt vor Ort inkl. Befragung einem breiten Publikum bekannt zu machen und so möglichst viele Personen zur Mitwirkung an der Erhebung und somit zur Reflexion des eigenen Mobilitätsverhaltens zu bewegen. – Dafür wurde neben der klassischen Öffentlichkeitsarbeit mit Pressetexten und Social Media die Strategie gewählt, zu Projektstart ein Treffen für MultiplikatorInnen abzuhalten. Bei diesem Treffen waren etwa SeniorInnenvertreterInnen, VertreterInnen von Sportvereinen, kirchlichen Einrichtungen, die Landjugend, Fahrradgruppe, die lokale Umweltgruppe und verschiedene GemeindemitarbeiterInnen bzw. Ausschuss-Obleute geladen, um das Projekt vor Umfrage-Start kennenzulernen und motiviert zu werden, dieses als MultiplikatorInnen zu unterstützen. Auch mit einem Stand am gut besuchten Freitagsmarkt wurde versucht, mit neuen Personenkreisen ins Gespräch zu kommen und diese zur Mitwirkung einzuladen.

Neben dem Erreichen unterschiedlicher Personengruppen, war ein Ziel, die Ergebnisse der Mobilitätswerkstatt in praxistaugliche Vorschläge für die Gemeinde zu gießen, bzw. deren Anwendbarkeit auf die gesamte Region zu prüfen.

Projektablauf

Von März bis Mai 2022 fand die Mobilitäts-Erhebung statt, welche via Smartphone oder PC unter der eigens eingerichteten Domain https://feldkirchen-mobil.at/ abgerufen und ausgefüllt werden konnte. 250 Personen haben die Erhebung vollständig abgeschlossen und ihre Alltagswege in das Online-Formular eingegeben. Eine Besonderheit dieser Form der Befragung ist, dass die App allen NutzerInnen nach Ausfüllen des Fragebogens direkt Informationen über mögliche klimafreundlichere Alternativen und die Treibhausgasemissionen und Kosten der verschiedenen Varianten liefert. Zu diesen Alternativen wurden die UserInnen befragt, ob sie sich einen Umstieg vorstellen können und falls nein, warum nicht. Auf diese Art können nicht nur Fakten zum Mobilitätsverhalten gesammelt, sondern auch Beweggründe und Gewohnheiten besser verstanden werden.

Parallel zur Befragung fand das oben beschriebene Rahmenprogramm sowie laufende Öffentlichkeitsarbeit statt.

Das Projekt ist derzeit (Stand Ende September 2022) in der finalen Phase – das heißt die Erhebung ist abgeschlossen, die Ergebnisse werden ausgewertet und in einer öffentlichen Veranstaltung im Ort präsentiert. Darüber hinaus werden die Ergebnisse auf ihr regionsweites Potential abgeklopft und auch den BürgermeisterInnen der anderen Regionsgemeinden vorgestellt.

Die Resultate sollen in der weiteren Arbeit in den Gemeinden verwendet werden, um konkrete Konzepte zu erarbeiten und zukunftsfitte Optionen für die Mobilität der Bevölkerung zu schaffen.

Angabe / Abschätzung der Kosten in EUR

8.000€ Kostenanteil der KEM

Nachweisbare CO2 Einsparungen in Tonnen

-

Projekterfolge (Auszeichungen) / Rückschläge in der Umsetzung

Mit einer Beteiligung von 250 Personen aus allen Ortsteilen und Altersgruppen wurde das angestrebte Ziel, die breite Bevölkerung miteinzubeziehen und zur Mitwirkung zu motivieren, jedenfalls erreicht. 

Die in Kooperation zwischen der Gemeinde Feldkirchen, mobyome und der KEM Urfahr West umgesetzte Medienarbeit wurde sehr intensiv betrieben. Neben Presseaussendungen gab es Postwürfe, eine Social Media Strategie mit entsprechenden Sujets sowie einige größere Berichte in regionalen Medien, welche sich sehr interessiert zeigten.

Nachhaltige Perspektiven

Besonders die gute Abstimmung zwischen Gemeinde, mobyome und KEM war für eine erfolgreiche Umsetzung des Projekts unerlässlich. Das frühe Miteinbeziehen der Bevölkerung und verschiedener MultiplikatorInnen und Gruppen hat sich in der hohen Zahl der Beteiligungen an der Erhebung widergespiegelt.

Der Fokus in der Gemeinde auf das Thema nachhaltige Verkehrskonzepte wurde mit Sicherheit geschärft, der Bevölkerung bei Vor-Ort-Formaten immer wieder die Möglichkeit gegeben, zu diskutieren und ihre eigenen Erfahrungen zu schildern.

Neben der Online-Befragung, die das Herzstück der Mobilitätswerkstatt darstellt, waren die begleitenden Vor-Ort-Formate eine nötige Ergänzung, um auch Personen „abzuholen“, die keinen Zugang zum Internet haben oder sich in der Bedienung einer App nicht wohlfühlen. So konnten vor Ort noch weitaus mehr Stimmungsbilder, Schilderungen und Meinungen eingefangen werden, die die Ergebnisse der Erhebung durch die App sinnvoll ergänzen.

Modellregions-Manager

Foto Felicitas
Rubasch Felicitas

     43-7234-82405
     43-676-848197653
     felicitas.rubasch@regionuwe.at

Berufliche Laufbahn
  • Ausbildung: Matura an der HTL 1 für Grafik und Kommunikationsdesign, danach Bachelorstudium „Corporate Communications“ und Masterstudium „Management and Applied Economics“ mit Schwerpunkt Umweltwirtschaft. Masterarbeit zum Thema „Nachhaltige Gestaltung der Mobilität im Bezug auf ländliche Gebiete“.
  • Berufliche Laufbahn: Unterschiedliche Tätigkeiten im Bereich Öffentlichkeitsarbeit und Marketing im öffentlichen Umweltsektor, der Lebensmittel- und der Consultingbranche. Seit Oktober 2023 KEM-Managerin der Region Urfahr West als Karenzvertretung von Nikola Wiesinger.

Ort
Ottensheim
Öffnungszeiten
Öffnungszeiten: Mo-Do.: 8:00 - 12:00

"Mit der Mobilitätswerkstatt in Feldkirchen a. d. Donau konnten wir ein innovatives Erhebungstool in der Region testen, das neue Aspekte einbringt und neugierig auf die Mitwirkung macht. Durch das begleitende Rahmenprogramm wurde das Projekt vom virtuellen Raum der Befragung auf eine analoge Ebene gebracht, wo etwa bei Diskussionen, Vorträgen, am Marktstand, in der Mitmach-Ausstellung oder bei der gemeinsamen Begehung die Möglichkeit zum persönlichen Austausch gegeben wurde."