Ökologische Sanierung historischer Gebäude

Historische Gebäude sind Zeugnis ihrer Entstehungszeit und ein Spiegelbild lokaler Baukultur. Leider gibt es viele Mythen über die Sanierung alter Gebäuden. So wird häufig ein Neubau auf der grünen Wiese bevorzugt, als sich über die Sanierung eines historischen Gebäudes zu „wagen“. In einem Dorfworkshop sollen GemeindebürgerInnen über die ökologische Sanierung historischer Gebäude informiert und auch motiviert werden, sie zu erhalten und zu nutzen, um auch künftig ein lebendiges Ortsbild der Gemeinden vorzufinden.

Projektinhalt und Ziel

Für uns als KEM war wichtig, auf das Thema aufmerksam zu machen und ganz praktisch aufzuzeigen, wie bei Ökologischer Sanierung historischer Gebäude vorgegangen werden kann. Es sollte die Bevölkerung sensibilisiert werden, dass historische Gebäude nicht nur einen Wert an sich haben, sondern damit auch die Ortsbelebung und die Zersiedelung im engen Zusammenhängen stehen.

d.h. unsere Ziele waren vor allem Sensibilisierung und Motivationssteigerung für nachhaltige Sanierungen von historischen Gebäuden und die Steigerung der Wertschätzung bestehender Bausubstanz im Kontext der Klimaziele. Dieses Ziel haben wir erreicht, da es daraus resultierend 2 nachfolgende Projektumsetzungen gab. Darüber war die Veranstaltung gut besucht und wir wurden auch mehrfach darauf angesprochen. Unsere Informationsfolder liegen im KEM-Büro und in den Gemeinden auf und werden auch gut angenommen. Das Ziel – das Potenzial alter Handwerksmethoden für aktuelle Herausforderungen neu entdecken – fand Anklang. Sowohl bei der Dämmung bspw. mit Schafwolle als auch dem Lehmputz gab es starkes Interesse. Das Ziel der regionalen Wortschöpfung wurde ebenfalls erreicht, da wir ausschließlich regionale Unternehmen und Handwerker in die Maßnahmenumsetzung eingebunden und darüber in der Region und darüber hinaus auch sichtbar gemacht haben.

Projektablauf

Anfang November 2021 von der KEM-Managerin mit der FH Kärnten Bau & Architektur Kontakt aufgenommen. Gemeinsam wurde in insgesamt 8 Abstimmungsmeetings die Umsetzung der Maßnahme konzipiert und die notwendigen Vorbereitungen für den Workshop getroffen. Es wurden relevante Stakeholder identifiziert – wie bspw. ein regionaler „Schindlreisser“ und ein Lehmputzhersteller und ein Architekt der sich auf die Sanierung historischer Gebäude spezialisiert hat. Gemeinsam wurde der Workshop mit Inhalten und Ablauf besprochen und vereinbart. 

Mit dem Besitzer des ehem. Klosters fanden ebenso  Meetings statt, um das Kloster als Workshoport bestmöglich einbinden zu können  und auch vor Ort „Hand anlegen“ zu dürfen. Darüber hinaus wurden weitere historische Gebäude sondiert und mit den BesitzerInnen Kontakt aufgenommen. Diese wurden ebenso besucht und Aktivitäten wie bspw. Messungen dort durchgeführt.

Nach erfolgreicher Durchführung des Tagesworkshops wurden noch ein Informationsfolder zur Ökologischen Sanierung von historischen Gebäuden entwickelt um einen kurzen Überblick zu schaffen, wie diesbezüglich von BauherrInnen vorgegangen werden kann.

Angabe / Abschätzung der Kosten in EUR

Projektkosten EUR 9.180,00. Es wurden nach dem Workshop bereits in dem historischen Gebäude, in welchem der Workshop stattgefunden hat Folgesanierungsmaßnahmen über rd. EUR 29.000,- durchgeführt. Diese Sanierungsmaßnahmen wurden wiederum mit regionalen Unternehmen/Handwerkern durchgeführt. Wenn die BesitzerInnen historischer Gebäude weiter ermutigt werden in die Sanierung ihrer Gebäude zu investieren, kann dies auch Auswirkungen haben auf eine Eindämmung der Zersiedelung, da damit Ortskerne wieder interessanter werden.

Nachweisbare CO2 Einsparungen in Tonnen

Eine Messung der Treibhausgasemission Ist durch die KEM nicht möglich

Projekterfolge (Auszeichungen) / Rückschläge in der Umsetzung

Die Projektziele wurden erreicht, wobei noch der Besuch eines historischen Gebäudes, Die Veranstaltung Ökologische Sanierung von historischen Gebäuden wurde auf der Website Alpine-Nature-Campus, den Gemeinde Websites und der Website der FH Kärnten gepostet.

Nachhaltige Perspektiven

Die Kooperation (Konzeption und Durchführung) mit den ExpertInnen der FH Kärnten Bau und Architektur ist sehr gut gelaufen. Ebenso der interaktive Workshop. Nach dem Workshop im ehem. Kloster Döllach, investierte der Besitzer des Klosters in der erweiterten Sanierung über Lehmverputz.  Eine Jungfamilie, welche in unmittelbarer Nähe des ehem. Klosters Döllach ein historisches Gebäude übernommen hat, ließ sich von der Veranstaltung inspirieren und ermutigen und hat sich mit den ExpertInnen der FH Kärnten Bau & Architektur und dem anwesenden Architekten für die Sanierung ihres Gebäudes vernetzt.

Aufgrund der Ergebnisse des Workshops wurde ein eigener Informationsfolder zum Thema „Ökologische Sanierung historischer Gebäude“ von der KEM-Managerin gemeinsam mit den ExpertInnen der FH Kärnten entwickelt.  Link zum Informationsfolder: https://www.alpine-nature-campus.com/wp-content/uploads/2022/10/M6_OekoSanieren-KEM-Folder.pdf

Es wäre hilfreich, wenn die Gemeinden proaktiv das Thema Ökologische Sanierung historischer Gebäude vor allem in Hinblick von Ortskernbelebung und auch touristischer Attraktivität vorantreiben würden.

Modellregions-Manager

Foto Dr. Seidler
Mag.;Dr. Seidler Sabine

     43-664-4509513
     kem.seidler@alpine-nature-campus.com

Berufliche Laufbahn

Studium der Wirtschaft und Kommunikationswissenschaften
Doktorat in Philosophie und Gruppendynamik
Seit 1998 Organisationsentwicklerin, Moderatorin und Lehrbeauftragte zum Thema Projektmanagement
Seit 2016 als Obfrau im Verein ProMÖLLTAL einschlägig mit den Entwicklungspotenzialen und Innovationen im ländlichen Bereich befasst
Gründerin des internationalen Forums Anthropozän im Nationalpark Hohe Tauern und Publikationen zum Thema Diversitätsmanagement in Verbindung mit Resilienz und Innovation
Erfahrung in der Konzeption und Abwicklung von EU geförderten Programmen, wie bspw. Gleichstellungsorientierte Führung, Social Entrepreneurs/Social Innovation und dem 8AProgramm für Alpenkonventionsgemeinden


Ort
Großkirchheim
Öffnungszeiten
Mo – Mi 08.00 – 12.00 Uhr und nach Vereinbarung

"Der Workshop wurde gemeinsam mit ExpertInnen von der FH Kärnten Bau & Architektur und Praktikern, wie einem Lehmproduzenten gestaltet. Ausgewählt wurden 3 historische Gebäude, wobei im ehem. Kloster Döllach, bei einer Lehm Verputzung von den TeilnehmerInnen selbst Hand angelegt werden konnte. Durch die interaktive Herangehensweise, bei der die TeilnehmerInnen einerseits von ExpertInnen Hinweise erhalten haben, was bei der Sanierung historischer Gebäude zu beachten wäre und dabei den ExpertInnen auch gleich viele Fragen stellen konnten – gab es eine intensive Auseinandersetzung mit dem Wert historischer Gebäude, mit deren Bedeutung für die Ortsbelebung, mit der Frage von (Neu-)Nutzung und wie Sanierung dieser historischen Gebäude vernünftig geplant und durchgeführt werden kann.  Ebenso der Hinweis wie und wo man sich Informationen zu Förderungen holen kann."