Erneuerbare Energiegemeinschaften mitten im Innviertel

Im Zuge des Projekts fanden Informationsveranstaltungen sowie viele Beratungsgespräche statt. Insgesamt konnten bisher mehr als 300 Personen erreicht werden. Eine Personengruppe in Geinberg wurde besonders intensiv unterstützt und betreibt seit kurzem eine erneuerbare Energiegemeinschaft. Zeitgleich entwickelte die KEM, in Abstimmung mit Experten, eine Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Gründung von Energiegemeinschaften. Außerdem unterstützte die Modellregion beim Projekt „EEG-Faktura“, einer Open-Source-Software für Betrieb und Abrechnung von Energiegemeinschaften.

Modellregion:
Inn-Kobernaußerwald

Ansprechperson:

Eva Lenger
0681 / 10571745
Projektinhalt und Ziel

Bis vor kurzem gab es in der Region keine Energiegemeinschaften. Durch die Gründung der KEM wurden erste Klimaschutzaktivitäten – auch im Bereich „erneuerbare Energiegemeinschaften“ realisiert. Der größte Teil des Maßnahmenpakets wurde im Jahr 2023 erfolgreich umgesetzt. Dabei ging es hauptsächlich um die Weitergabe von Informationen und fachliche Beratung. Die KEM etablierte sich als Vernetzungsstelle in der Region. Energiegemeinschaften werden initiiert und engagierte Regionsbewohner:innen sowie Gemeinden bei der Gründung und im weiteren Ablauf von der KEM begleitet. Ziel ist es, das komplex wirkende Thema Interessierten verständlich zu machen.

Folgende Leistungsindikatoren wurden erreicht:

  • KEM als Vernetzungsstelle für erneuerbare Energiegemeinschaften etabliert
  • 28 Beratungen zu Energiegemeinschaften und Förderungen wurden durchgeführt
  • 5 Veranstaltungen oder Aktionen zum Thema Energiegemeinschaften fanden statt
  • 4 Online-Nachlesen zu Veranstaltungen oder Aktionen wurden erstellt
  • 2 Energiegemeinschaften sind umgesetzt: in Geinberg und St. Georgen bei Obernberg am Inn, weitere in Planung
  • Erstellung Schritt für Schritt Anleitung „Wie gründe ich eine Energiegemeinschaft?“
Projektablauf

Projektbeginn war 01.01.2023. Als Grundstein für das Projekt wurde ein Leitfaden bzw. eine Schritt-für-Schritt-Anleitung für die Gründung von Energiegemeinschaften erstellt. Diese Anleitung wurde mit Unterstützung der Experten vom „Verein zur Förderung von Erneuerbaren Energiegemeinschaften“ durch die KEM umgesetzt. Der Leitfaden wurde an Interessierte weitergegeben, bei Veranstaltungen aufgelegt und an Gemeinden ausgesendet. Am 14.02.2023 und 29.06.2023 fanden Infoabende mit Fachexperten aus Oberösterreich statt. Begleitend fanden Projekt- und Beratungsgespräche sowie Netzwerktreffen statt. Unter anderem gab es ein persönliches Beratungsgespräch mit jeder der 16 Mitgliedsgemeinden. Mehr als 300 Personen wurden erreicht und informierten sich umfangreich zu Energieaustausch. Die Modellregionsmanagerin begleitete eine Gruppe besonders intensiv bei der Gründung. Mehrere Beratungen und Treffen führten dazu, dass die Energiegemeinschaft in Geinberg mittlerweile in Betrieb gegangen ist. Parallel entstand das Tool „EEG-Faktura“. Dabei handelt es sich um ein Kooperationsprojekt zwischen einigen KEM- und LEADER-Regionen in Oberösterreich. Dabei wurde eine Open-Source-Software entwickelt, welche den Betrieb und die Abrechnung von Energiegemeinschaften erleichtert. Am 06.09.2023 wurde das Tool in der FH in Wels präsentiert.

Das Projekt wird im Jahr 2024 weitergeführt, um noch mehr Energiegemeinschaften zu initiieren. Ebenso wird die neue Software „EEG-Faktura“ weiter beworben und in der Praxis Anwendung finden.

Angabe / Abschätzung der Kosten in EUR

Zum einen fielen Personalkosten der Modellregionsmanagerin für die Organisation und Bewerbung der Veranstaltungen, Beratungsleistungen, der Erstellung der Schritt-für-Schritt-Anleitung sowie Öffentlichkeitsarbeit an. Ebenso kam es zu Expertenhonoraren von € 1.200,00. Diese Kosten wurden über die Maßnahme 5 „Erneuerbare Energiegemeinschaften“ abgewickelt. Die Entwicklung der Software wurde durch ein LEADER-Kooperationsprojekt finanziert, die KEM fungierte als Multiplikator.

Nachweisbare CO2 Einsparungen in Tonnen

Mittlerweile wurden die ersten Energiegemeinschaften gegründet, diese befinden sich jedoch erst seit kurzem im laufenden Betrieb, wodurch noch keine THG-Einsparungen berechnet werden können.

Projekterfolge (Auszeichungen) / Rückschläge in der Umsetzung

Die Projektziele, welche sich die KEM für 2023 gesteckt hat, wurden erreicht. Die intensive Öffentlichkeitsarbeit sprach viele Regionsbewohner:innen an und informierte über Energiegemeinschaften. Immer wieder gab es Veranstaltungen, Presseaussendungen in Regionalzeitungen, Website-Beiträge oder Social Media-Postings, die auf die Aktivitäten innerhalb des Projekts hinwiesen.

Bei vielen interessierte Gemeinden, Firmen sowie Privatpersonen ist zwar das Interesse da, aber es wurden noch keine konkreten Schritte eingeleitet. Viele halten Gründung und Betrieb einer EEG sehr aufwändig und schwer umsetzbar. Viele möchten auch einfach etwas abwarten. Ziel ist es, im kommenden Jahr noch mehr Personen zu motivieren eine Energiegemeinschaft zu gründen und Unterstützung durch die KEM anzubieten.

Nachhaltige Perspektiven

Besonders gut funktionierte die Zusammenarbeit mit dem Experten-Netzwerk aus benachbarten Regionen. Energiegemeinschafts-Experten ist es ein Anliegen, dass so viele Energiegemeinschaften wie möglich gegründet werden – Sie unterstützen auch gerne außerhalb ihrer Regionen. Ebenso blickt die KEM auf eine erfolgreiche Kooperation mit der LEADER-Region Mitten im Innviertel zurück.  Dank der Finanzierung durch LEADER konnte das Projekt „EEG-Faktura“ realisiert werden.

Die vielen Berichte und Veranstaltungen in der Region haben bewirkt, dass viele Regionsbewohner:innen generell offener für Energie- und Klimaschutz-Themen sind.

Wichtig ist, dass die KEM weiterhin Informationen bietet und als Vernetzungsstelle in der Region fungiert.

Modellregions-Manager

Foto KEM Managerin
Lenger Eva

     43-681-10571745
     kem-inn-kobernausserwald@mitten-im-innviertel.at

Berufliche Laufbahn

Eva Lenger ist Modellregionsmanagerin der Klima- und Energie-Modellregion Inn-Kobernaußerwald. Nach dem Abschluss der HLW in Braunau am Inn studierte Eva Lenger in Salzburg Geographie mit dem Schwerpunkt Stadtökologie und Management von Ökosystemen. Berufliche Erfahrung konnte sie im Bereich der Regionalentwicklung in der Biosphärenregion Berchtesgadener Land sowie in der LEADER-Region Mitten im Innviertel sammeln. Die Themen Klima und Umwelt liegen der studierten Geographin besonders am Herzen.

In Zukunft wird Eva Lenger intensiv mit den Gemeinden und der Bevölkerung zusammenarbeiten. Ziel ist es, auf die Dringlichkeit des Klimaschutzes aufmerksam zu machen und die Regionsbevölkerung zum aktiven Mitmachen zu motivieren.


Ort
Ried im Innkreis
Öffnungszeiten
Mittwochs und Donnerstags 08:00 – 16:00 Uhr und nach telefonischer Vereinbarung

"Seit dem Start der KEM-Aktivitäten im Jahr 2022 ist es unser Ziel, eine unabhängige und erneuerbare Energieversorgung zu schaffen – Die erneuerbaren Energiegemeinschaften bieten eine große Chance und bringen unsere Regionen einen großen Schritt näher in Richtung Energiewende und Autarkie!“