Ein Schwerpunkt der Umsetzungsphase I der KEM Fuschlsee-Wolfgangsee beschäftigte sich mit diversen Mobilitätsthemen: Maßnahme 4 – Motorisierter Verkehr mit dem Schwerpunktthema Car-Sharing in der KEM und Bewerbung der bestehenden Angebote, als auch in der Begleitung bei der Übergabe der bestehenden Angebote von s.mobil an einen neuen Betreiber. Das Thema Touristische Mobilität (Maßnahme 6) und Ausbau der E-Ladeinfrastruktur wurde bei diversen Gelegenheiten forciert. Zudem wurde auf Betreiben des KEM-Managements ein Grundsatzbeschluss zur einheitlichen Beschilderung der Fahrradwege in der Region erreicht.
Maßnahme 5 Radverkehr/ Ziel: Ausbau und Verbesserung der Radrouten AP Unterstützung von Gemeinden Koordination Ausbau und Verbesserung Radverkehr (Veranstaltungen, Förderunterstützung, Koordination) – Das Thema Beschilderung der Fahrradwe- ge war nicht das beschriebene ursprüngliche Ziel sondern hat sich im Rahmen von Koordinationsgesprächen mit der Fahrradbe- auftragten vom Land Salzburg: Ursula Hemetsberger in Gesprächen als sinnvolle, weil vom Land Salzburg unterstützte und geför- derte Maßnahme herauskristallisiert. Ziel war es einen Grundsatzbeschluss, der an der Umsetzung beteiligten Gemeinden, im Rahmen einer REFS-Sitzung zu fassen, welcher den Weg für weiterführende Schritte: Ausschreibung und Beauftragung einer Agentur durch das Land Salzburg und Präsentation der Vorarbeiten am 27. März in der Gemeinde Hof und Übermittlung der Pläne zur weiteren Überarbeitung durch die Agentur „green-solutions“ an die KEM-Gemeinden. Die Maßnahme dient der Verbes- serung der bestehenden und in Bau befindlichen Radwege in Verbindung zu den bereits bestehenden Freizeitradwegen. Die Aufgabe der KEM besteht im Wesentlichen darin, die verschiedenen Partner: Gemeinden, Tourismusregionen, Land Salzburg miteinander zu vernetzen und im Rahmen von REFS-Sitzungen, Arbeitsgruppen, Workshops und weiteren kommunikativen Mög- lichkeiten zu informieren und im Vorfeld miteinzubinden (Beispiel: Erstellung einer Liste mit Ansprechpersonen in den Gemein- den und Interessensgruppen).
Am Anfang stand ein Gespräch mit der Fahrradbeauftragten Land Salzburg Ursula Hemetsberger und in Folge eine Fahrrad- workshop am 13. Mai 2024, wo das Thema Beschilderung angedacht und in weiterer Folge im Rahmen der darauffolgenden REFS- Sitzung am 18. Juni der Grundsatzbeschluss zur Beschilderung eingebracht und beschlossen wurde. Ansprechpartner war und ist Peter Weissenböck Dienststelle: Referat Öffentlicher Verkehr und Verkehrsplanung. Herr Weissenböck hat in seiner Funktion im Vorfeld bei besagter REFS-Sitzung die Vorstandsmitglieder informiert und hat in weiterer Folge alle nötigen Schritte: Ausschrei- bung und Vergabe übernommen. Die in Murnau ansässige Agentur „green-solution“ erhielt den Planungsauftrag und hat erste Recherchen und Pläne am 27. März auf Einladung der KEM Fuschlsee-Wolfgangsee präsentiert. Aktuell sind die einzelnen Ge- meinden dabei die übermittelten Pläne im Detail durchzuschauen und Rückmeldungen zu geben. Auch die Tourismusregionen sind hier um Mithilfe gebeten, auch weil eine Vernetzung von Alltagsradwegen mit den bestehenden touristischen Radwegen sinnvoll ist und in der Region diese Angebote in hohem Maße von den Gästen genutzt werden. In den kommenden Monaten (bis Herbst) werden die Wege anhand der Pläne abgefahren und verifiziert. In weiterer Folge sollen die Gemeinden anhand der Pläne die innerhalb der Ortsgrenzen anfallenden Kosten (60% Land Salzburg & 40% Gemeinden) ins Budget 2025 einplanen. Die konkre- te Umsetzung der Beschilderung soll dann 2026 in Angriff genommen werden. Hierfür ist eine zusätzliche Schulung kommunaler Mitarbeiter: innen angedacht. Hilfreich wäre, wenn zukünftig jede Gemeinde der KEM mindestens eine/n (besser zwei) Fahrrad- beauftragte/n nominieren würde. Zum einen um die Kommunikation mit und zwischen den Gemeinden zu erleichtern und zwei- tens, um in jeder Gemeinde Multiplikatoren zu etablieren, die in die laufende Arbeit miteingebunden werden können.
Unter dem Link https://www.salzburgrad.at/ finden sich zudem zahlreiche Angebote die via KEM den Gemeinden, Schulen und Organisationen kommuniziert werden und welche auch gut angenommen werden. So auch beispielsweise die Aktionen von Salz- burg Radelt - https://salzburg.radelt.at/
Die Planungskosten der Beschilderung werden zu 100% vom Land Salzburg übernommen. Idem ein großer Teil der Beschilderung selbst. Die beteiligten KEM-Gemeinden müssen innerhalb der Ortsgrenzen 40% der Kosten einplanen. 60% bezuschusst das Land Salzburg. Es ist mit einem Erfolg der KEM Fuschlsee-Wolfgangsee, dass dieses Angebot den KEM-Gemeinden kommuniziert wer- den konnte und die Gemeinden dieses Angebot auch gemeinsam nutzen. Noch zu klären ist jener finanzielle Anteil touristisch ausgewiesener Fahrradwege (Mozartweg etc.), welchen die Tourismusregionen Fuschlsee-Wolfgangsee übernehmen müssen.
Jeder mit dem Fahrrad/E-Bike zurückgelegte Kilometer spart im Schnitt mindestens 0,15 Kg CO2/km. So konnte beispielsweise allein die 3085 Einwohner zählende Gemeinde Faistenau 2024 21616 km zurückgelegte Fahrradkilometer aufweisen. (Link: https://salzburg.radelt.at/vergangene-statistik/440). In Kombination mit bewusstseinsbildenden Maßnahmen, wie der Europäi- schen Mobilitätswoche (#EMW 16-22. September), kostenlosen Fahrradchecks (Gemeinden: Hof, Koppl, St. Gilgen), Radrepara- tur-Workshops (TeTaRe Gemeinde Thalgau), Fahrradführerschein (Land Salzburg in Kooperation mit den örtlichen Polizeidienst- stellen) und MTB-Fahrsicherheitstraining in Kooperation KEM mit Sportmittelschulen in der Region, wird hier der Versuch unter- nommen junge und ältere Leute vermehrt aufs Fahrrad zu bringen. Einzelne Gemeinden haben in den vergangenen Jahren be- reits Angebote, wie beispielsweise eine geförderte Fahrradberatung durchgeführt vom Klimabündnis Salzburg, in Anspruch ge- nommen. Die Gemeinde Koppl setzt ein entsprechendes Angebot gerade um.
Die Projektziele werden erreicht werden. Nicht in der kurzen Zeit der Umsetzung 2023-2025 sondern langfristig. Die Maßnahme wird auch dann nicht abgeschlossen sein, wenn es als solches tituliert wird. Das Projekt hat bis dato an keinem Wettbewerb teilgenommen, sondern ist Teil einer größer angelegten Initiative von Land Salzburg, wo die KEM unterstützend mitarbeitet. Ziel ist es, in Zukunft Einzelmaßnahmen angefangen beim Fußverkehr, über den Radverkehr bis hin zu kombinierten Nutzungsmög- lichkeiten wie Car-Sharing, On-Demand Lösungen, ÖPNV-Angebote so zu kombinieren, dass sich viele PKW-Fahrten erübrigen. Hilfreich wäre es, wenn die Mitnahme/Transport von Fahrrädern/E-Bikes in Öffis möglich wäre. Denn dann könnten sowohl ein- heimische als auch Gäste das Fahrrad öfter nutzen, ohne auf mögliche Wetterereignisse Rücksicht nehmen zu müssen. Beispiel: Fahrt von Hof nach Salzburg am Vormittag und Rückfahrt mit Fahrrad mittels ÖPNV bei Regenwetter am Nachmittag (oder umge- kehrt)
Österreichweite und auf Bundesländerebene umgesetzte Charm-Offensiven wie Salzburg-Radelt werden von der Bevölkerung gut angenommen, Gemeindezeitungen unterstützen in der medialen Weiterverbreitung diverser Aktionen.
Das Thema Mobilität wird in den kommenden 15-20 Jahren eine zunehmend wichtige Rolle spielen. Der Verkehr (Privat, Ar- beit/Tourismus) ist nach wie vor einer der größten CO2 Verursacher (Tendenz steigend). Die Beschilderung der Fahrradwege ist hierbei lediglich ein Puzzle-Teil eines größeren Bildes und bietet sich neben anderen Arbeitspaketen, die in der laufenden Umset- zungsphase der KEM 2023-2025 bearbeitet wurden beispielhaft an. Konkret wurde auch sehr viel Zeit in das Thema Car-Sharing und dessen Promotion investiert. Leider fehlte es hier gelegentlich an der nötigen Unterstützung, was die Verbesserung und den Ausbau des bestehenden Car-Sharing Angebotes anlangt. Aktuell muss noch abgewartet werden welchen neuen Car-Sharing Anbieter einzelne KEM-Gemeinden, nach dem Rückzug von „s-mobil“ wählen werden. Erst dann kann das ursprüngliche Ziel, das bestehende Car-Sharing Angebot weiter auszubauen, aktiv weiterverfolgt werden. Die KEM hat sich im Vorfeld wiederholt dafür ausgesprochen eine möglichst gemeinsame Lösung zu finden, auch im Hinblick auf ein angedachtes LEADER-Projekt, in dem sich die LEADER-Regionen FUMO, LEADER Flachgau Nord und die KEMs: Salzburger-Seenland, KEM Mondseeland und KEM Fuschlsee- Wolfgangsee, darauf verständigt hätten, Car-Sharing Angebote übergemeindlich zu promoten. Wichtig wäre auch hier, wie schon beim Thema Fahrrad benannt, dass jede Gemeinde mindestens ein/n Mobiltätsbeauftragte/n nominiert. Eine Person (zwei Per- sonen), die dann auch tatsächlich eine Mitsprache und Empfehlungsrecht bei fachlichen Entscheidungen hat (haben). Es gibt derweil einen Lehrgang für Mobilitäts- und Fahrradbeauftragte in Gemeinden, welcher vom Klimabündnis Salzburg, Tirol und Vorarlberg durchgeführt wird und welcher im Herbst startet. Gemeinden sollten weniger auf die Gegenwart schauen, sondern sich durchaus mit Blick auf eine positive Zukunft trauen herkömmliche Pfade zu verlassen und neue Wege zu beschreiten. Lösun- gen sind gefragt und nicht Gründe wieso gerade etwas nicht geht. Gemeinden haben eine wichtige Vorbildfunktion. Egal ob es um Dienstfahrten via Car-Sharing, ON-Demand oder etablierten ÖPNV-Angebotslösungen geht. Die Zukunft der Mobilität ist in jedem Fall elektrisch. Dazu gehört aus meiner Sicht auch, dass sich Gemeinden Gedanken darüber machen, wo sie zukünftig ihre E-Ladeinfrastruktur haben möchten und entsprechend vorausschauend planen.
Berufslaufbahn
Ausbildungen
"Das Mobilitätsverhalten: beruflich, privat/touristisch, ist mit einer der großen CO2 Verursacher in Österreich und in der KEM Fuschlsee-Wolfgangsee. Das ÖPNV-Angebot in der Region ist vorbildlich ausgebaut, trotzdem sind der Individualverkehr und die damit einhergehenden CO2 Emissionen Themen, die in den kommenden Jahren viele Bewusstseinsbildende Begleitmaßnahmen benötigen werden. Der Ausbau der E-Ladeinfrastruktur hinkt dem steigenden Bedarf hinterher, der beruflich bedingte Pendelver- kehr ist gemessen am ÖPNV-Angebot nach wie vor sehr hoch und alternative Mobilitätsangebote wie Car-Sharing und On- Demand Lösungen nach wie vor nicht wirklich umsetzbar. Initiativen scheitern an den Kosten und der Angst von Kommunen diese Kosten zukünftig allein tragen zu müssen. Das Radwegenetzt ist gut ausgebaut. Hier wird in den kommenden Jahren die einheitliche Beschilderung, unterstützt vom Land Salzburg und in Kooperation mit den Tourismusdestinationen Fuschlsee-Wolfgangsee, ein Umsetzungsziel sein an dem auch schon aktiv gearbeitet wird."