Holz ist mehr als nur ein Baustoff – in der FUMO-Region ist es Lebensgrundlage, Wirtschaftsfaktor, Kulturträger und ganz klar: ein Schlüsselmaterial für die klimafreundliche Zukunft. Um genau diese Vielfalt und Bedeutung ins Rampenlicht zu stellen, wurde von den KEMs Mondseeland und Fuschlsee-Wolfgangsee im Rahmen eines LEADER-Projektes die Initiative „Ressource Holz in der FUMO – Material für eine klimafreundliche Zukunft“ ins Leben gerufen. Es wurde gesammelt, recherchiert, vernetzt – und vor allem sichtbar gemacht, was in unserer Region alles im und mit Holz steckt. Die Ergebnisse: eine praxisnahe Bauherren-Broschüre mit regionalen Beispielen und nützlichen Infos rund ums klimafreundliche Bauen, eine digitale Karte mit Holzbaubetrieben und -angeboten sowie zwei öffentliche Veranstaltungen, die eines deutlich machten: Bauen mit Holz ist nicht nur nachhaltig, sondern auch zukunftsweisend – und funktioniert in allen Dimensionen. Ziel des Projekts war es nicht nur, das Bewusstsein für Holz als klimafreundlichen Baustoff zu schärfen, sondern auch den Zugang zu Informationen zu erleichtern. Die Bauherren-Broschüre bietet leicht verständliche Infos zu Fakten über Wald und Holz, Holzbau-Mythen, Vorteile von Bauen mit Holz, präsentiert gute Holzbau-Beispiele aus der Region und verweist auf Förderungen, Betriebe und verschiedene Anlaufstellen. Holz lebt – und mit diesem Projekt wird es zum lebendigen Baustein einer klimafreundlichen Zukunft in der Region.
Die KEM Mondseeland ist geprägt von kleinstrukturierter Land- und Forstwirtschaft und weist einen nennenswerten Teil an Waldfläche auf. Die Ressource Wald/Holz ist somit nicht wegzudenken und essenziell für uns in ökologischer, ökonomischer, gesellschaftlicher und kultureller Hinsicht. In enger Abstimmung und Zusammenarbeit mit der KEM Fuschlsee-Wolfgangsee & LEADER-Region Fuschlsee Mondseeland haben sich beide zum Ziel gesetzt, das Thema „Holz“ als Ressource und (Bau-) Material in Zukunftsfragen und in der Regionalentwicklung mitzuberücksichtigen. Schnell entschied man sich für die Realisierung einer guten und niederschwellig zugänglichen Übersicht über die Holzkapazitäten und -angebote, den Holzbedarf/die Holzkapazitäten, die Holzdienstleister, Holzhändler, Biomassewerke etc. sowie zur weitreichenden Sichtbarkeit derer. Langfristig soll der Einsatz von heimischem Holz gesteigert, die kaskadische Nutzung von Holz in der Region sowie der nachhaltige Einsatz im Bausektor, für Sanierung & Energiegewinnung forciert werden.
Maßnahmen umfassen:
- Projektkoordinatorin: Projektmanagement und Umsetzung der einzelnen Untermaßnahmen; Recherchearbeiten; Erarbeitung von Fakten und Kennzahlen zur Ressource Holz für die digitale Übersichtskarte
- Erarbeitung und Druck einer Bauherren-Broschüre für Interessierte, Bauämter, Gemeindemitarbeiter:innen, Bauherren usw.
- Programmierung einer digitalen Übersichtskarte, welche ca. 180 Holzbaubetriebe und -dienstleister in den beiden Regionen umfasst
- Erstellung einer Unterseite zum Projekt (https://www.berge-seen-ideen.at/projekte/ressource-holz-in-der-fumo/)
- Erarbeitung und Visualisierung von Best Practice-Beispielen
- Präsentation der Ergebnisse, Fachimpulse und Vernetzungsmöglichkeiten im Rahmen von zwei Ergebnispräsentationen
Ziele des Projektes sind:
- Darstellung des Kreislaufes des Holzes in der Region, vom Holzbedarf bis hin zu Holz-kapazitäten in der Region sowie das regionale Holzangebot (Dienstleister, heimisches Brennholz...)
- Schaffung klarer Handlungsempfehlungen für Hausbau- und Sanierungsvorhaben vonseiten regionaler Akteure und Gemeinden unter besonderer Berücksichtigung der Nutzung der Ressource Holz
- Steigerung des Knowhows hinsichtlich des Einsatzes regionaler, nachwachsender Ressourcen beim Hausbau/bei Sanierungen
- Ermöglichen eines niederschwelligen Überblickes über die Ressource Holz in der Region FUMO für alle Bewohner:innen
- Längerfristig: Steigerung des Einsatzes von heimischem Holz für Energieproduktion/im Bausektor unter Berücksichtigung einer kaskadischen Nutzung sowie der Sichtbarmachung
Das Projekt ist:
...regional wirksam, da Menschen aus allen involvierten Gemeinden einen Überblick darüber bekommen, wie viel Holz es in der Region gibt, wo es verarbeitet wird und wie sie es selbst nutzen können.
...innovativ, weil digitale Möglichkeiten genutzt werden, um die Relevanz und den Einsatzbereich von Holz bewusster zu machen.
...ökologisch nachhaltig, da der nachhaltige Einsatz von Holz als Ressource ein wesentlicher Baustein im Klimaschutz ist.
...ökonomisch wertvoll, weil durch das Sichtbarmachen der heimischen Dienstleister und Holzanbieter etc. die Wertschöpfung in der Region gehalten und sogar angekurbelt werden kann.
Überprüft werden die Erreichung der Ziele nach folgenden Erfolgsfaktoren:
- Anzahl der Besucher:innen bei Veranstaltungen
- Anzahl von Anfragen bei den Projektverantwortlichen
- Anzahl erreichter Zielgruppen
- Anzahl medialer Kanäle zur Verbreitung, beteiligte Gemeinden usw.
- Klicks auf der Unterseite/digitalen Übersichtskarte
- Anzahl verteilter Bauherren-Broschüren
Das Thema „Ressource Holz“ bleibt auch in der kommenden KEM-Periode ein zentraler Schwerpunkt. Die positiven Rückmeldungen aus der Bevölkerung und den Betrieben zeigen, wie groß das Interesse an nachhaltigem Bauen und regionalen Materialien ist. In der Weiterführung sind konkrete Folgeprojekte vorgesehen – etwa Coachings direkt in Betrieben, um das Know-how zum klimafitten Bauen zu vertiefen. Auch mit Schulen und Jugendlichen sollen praxisnahe Workshops umgesetzt werden. Ziel ist es, das Bewusstsein für regionale Kreisläufe weiter zu stärken. So bleibt Holz im Mondseeland mehr als nur ein Baustoff – nämlich Teil der Klimastrategie.
Das Projekt „Ressource Holz in der FUMO“ nahm mit einer intensiven Recherchephase seinen Anfang. Ziel war es, einen fundierten Überblick über das Thema klimafreundliches Bauen mit Holz in der Region zu gewinnen. Parallel dazu wurde Kontakt mit unterschiedlichsten Partnern aufgenommen – darunter regionale Betriebe, Forschungseinrichtungen, Interessensvertretungen, Gemeinden sowie engagierte Einzelpersonen. In enger Abstimmung mit den beiden KEM-Regionen Fuschlsee-Wolfgangsee und Mondseeland wurden die Inhalte des Projekts schrittweise erarbeitet. Eine zentrale Rolle spielte dabei die Zusammenstellung von Best-Practice-Beispielen für eine gemeinsame Broschüre, die nicht nur inspirieren, sondern auch zur Nachahmung anregen sollen.
Während der gesamten Projektlaufzeit fanden regelmäßige Rücksprachen mit den KEM-Manager:innen statt, um Inhalte laufend abzustimmen. Parallel dazu erfolgte eine umfassende Analyse aller holzverarbeitenden und holzrelevanten Betriebe in der Region. Diese wurden in strukturierte Excel-Listen eingetragen, welche anschließend von den Gemeinden und Bauämtern auf ihre Vollständigkeit und Richtigkeit geprüft wurden. Auf dieser Grundlage wurde eine digitale Übersichtskarte entwickelt und in die „Berge-Seen-Ideen“-Website eingebunden. Die Schulung zur eigenständigen Bearbeitung dieser Karte gewährleistet auch künftig eine laufende Pflege.
Zur Öffentlichkeitsarbeit zählten zwei große Veranstaltungen in den Regionen, deren Organisation und Bewerbung intensiv betrieben wurde – über klassische Medien, Online-Plattformen, Newsletter, Plakate und direkte Ansprachen, teils sogar telefonisch. Ergänzend wurde eine eigene Unterseite auf der „Berge-Seen-Ideen“-Homepage gestaltet, auf der alle wichtigen Inhalte – von der Broschüre über die Karte bis hin zu Zahlen, Fakten und Veranstaltungshinweisen – zentral abrufbar sind. Nach dem Druck der Broschüre folgten Präsentation und gezielte Verteilung in den Regionen. In einer abschließenden Nachbesprechung wurden erste Ideen für mögliche Folgeprojekte gesammelt – darunter Coachings in Betrieben oder Workshops mit Schulen, um das Thema auch in Zukunft greifbar und lebendig zu halten.
Der erfolgreiche Abschluss des Projekts „Ressource Holz in der FUMO“ war mit einigen Herausforderungen verbunden. Besonders die Vielzahl an beteiligten Akteuren – von Gemeinden über Betriebe bis hin zu Forschungseinrichtungen – machte es erforderlich, die unterschiedlichen Perspektiven zu bündeln und gleichzeitig den Überblick zu behalten. Eine weitere Herausforderung stellte die Abgrenzung des Detailgrads bei der Recherche dar: Wo beginnt man, wie tief soll man ins Thema eintauchen und welche Informationen sind tatsächlich für die FUMO-Region relevant? Oft fehlte eine solide Datenbasis oder diese war schwer zugänglich. Auch bei der Bewerbung und Einladung zu Veranstaltungen stellte sich die Frage: Wie erreicht man die Menschen effektiv, ohne dabei jemanden zu übersehen?
Erfolgsfaktoren, die maßgeblich zum Gelingen beigetragen haben, waren klar definierte Strukturen wie die Gründung einer Arbeitsgruppe und regelmäßige Jour Fixe zur Abstimmung der Inhalte. Der direkte Austausch mit Schlüsselakteuren im Bereich Holzbau und die frühzeitige Einbindung regionaler Betriebe schufen Vertrauen und Motivation. Als besonders wertvoll erwies sich das Netzwerken – ein zentraler Baustein war dabei das Netzwerkfrühstück, das einen persönlichen und praxisnahen Austausch ermöglichte. Auch die bewusste Entscheidung, greifbare Produkte wie die Broschüre und die digitale Übersichtskarte umzusetzen, hat das Thema konkret und verständlich gemacht. Damit der Schwung erhalten bleibt, ist es nun entscheidend, mit konkreten Folgeprojekten – etwa Coachings oder Bildungsmaßnahmen – weiter am Ball zu bleiben.
Personalkosten KEM Mondseeland: ~ 10.000 €
Sach- und Drittkosten KEM Mondseeland: ~ 5.000 €
Begleitendes LEADER-Projekt: ~ 18.000 €
In Oberösterreich und Salzburg gemeinsam wachsen pro Jahr 7,7 Mio. m3 Holz nach. Mit dieser nachwachsenden Holzmenge könnte man fast 200.000 Einfamilienhäuser errichten. Auf unsere FUMO-Region umgerechnet bedeutet das, dass in den Wäldern der Fuschlseeregion alle 2 Stunden und in den Wäldern des Mondseelandes alle 4 Stunden genug Holz für den Bau eines Einfamilienhauses nachwächst. Wenn alle Neubauten, Sanierungen und Anbauten im Mondseeland aus Holz errichtet würden, was demnach kein Problem hinsichtlich nachwachsender Ressourcen darstellt, könnten pro Jahr rund 2.900 Tonnen CO₂ langfristig gespeichert werden.
Im aktuellen Trend bauen im Mondseeland etwa ein Drittel der Neubauten und ein Viertel der größeren Sanierungen mit Holz. Dadurch werden rund 900–1.000 Tonnen CO₂ pro Jahr im Holz langfristig gebunden.
Mit gezielter Förderung und weiterhin verstärkter Bewusstseinsbildung ließe sich dieses Potenzial auf mehr als 2.000 Tonnen jährlich steigern.
Probleme und Hindernisse:
Das Projekt „Ressource Holz in der FUMO“ legt den Grundstein für eine langfristige Auseinandersetzung mit dem wertvollen Rohstoff Holz in der Region. Um den nachhaltigen Nutzen zu sichern, sollen Folgeprojekte wie Betriebscoachings, themenspezifische Workshops mit Schulen sowie Weiterbildungen für Planer:innen und Gemeinden initiiert werden. Die digitale Übersichtskarte bietet ein wachsendes Werkzeug, das laufend gepflegt und erweitert werden kann – etwa mit neuen Projekten, Betrieben oder Schulungen. Wichtig ist, den entstandenen regionalen Austausch weiterzuführen, z. B. durch Arbeitsgruppen oder Netzwerktreffen. Die Broschüre und Karte sollen auch künftig für Bewusstseinsbildung, Öffentlichkeitsarbeit und als Informationsquelle dienen. Holz als nachwachsender Baustoff muss in den kommunalen Planungsprozessen und der öffentlichen Beschaffung stärker verankert werden. Weitere Anknüpfungspunkte bieten Bildungskooperationen und regionale Holzbaupreis-Initiativen. Entscheidend ist: Am Ball bleiben!
Tipp für andere, die ein solches System ins Leben rufen möchten:
Unbedingt frühzeitig eine engagierte Arbeitsgruppe mit relevanten Akteuren gründen und regelmäßige Treffen einplanen – so bleibt der Austausch lebendig und Entscheidungen werden gemeinsam getragen. Komplexe Themen wie Holzbau erfordern viele Perspektiven, aber auch klare Ziele. Lieber klein starten – z. B. mit einer Broschüre oder Karte – und dann Schritt für Schritt ausbauen. Netzwerken, direkte Ansprache und greifbare Maßnahmen sind der Schlüssel zum Erfolg!
2013 - 2015 Masterstudium Nachhaltige Stadt- und Regionalentwicklung an der Karl-Franzens-Universität Graz
2009 - 2013 Bachelorstudium Geographie an der Naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Salzburg
2016 März/April 2016 Grundkurs für Energieberater/innen beim OÖ Energiesparverband
Praxiserfahrung
„Als KEM-Managerin im Mondseeland freue ich mich besonders über das Projekt „Ressource Holz in der FUMO“, das zeigt, wie regionale Wertschöpfung, Klimaschutz und Bewusstseinsbildung Hand in Hand gehen können. Holz als nachwachsender Baustoff ist für unsere Region nicht nur Tradition, sondern Zukunft. Das Projekt stärkt den verantwortungsvollen Umgang mit heimischem Holz und sensibilisiert für nachhaltiges Bauen. So leisten wir gemeinsam einen wichtigen Beitrag zur klimafitten Entwicklung unserer Gemeinden.“