Don Camillo und Peppone: zwei Gewinner

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Pfarrer Josef Reisenhofer alias Don Camillo und Bürgermeister Marcus Martschitsch alias Peppone hatten sich vergangenes Jahr auf einen Energiespar-Wettstreit eingelassen. Auf Initiative von Klimabündnis Steiermark und KEM Hartberg kämpften beide Teams um jede Kilowattstunde. Gemeinsam schafften sie Einsparungen von 18 Prozent im Bereich Wärme und knapp 10 Prozent beim Strom.

Es kommt nicht oft vor, dass die Wiener Stadtzeitung Falter eine Story aus einer steirischen Kleinstadt aufgreift. Der Hartberger Don Camillo-Inszenierung unter der Regie von Klimabündnis Steiermark und KEM-Manager Anton Schuller gelang das. Auch die Krone berichtete. Regieassistenz leisteten Anja Stenglein vom Netzwerk Energieberatung Steiermark und Klaus Nader vom Gebäudemanagement der Diözese Graz-Seckau. Handelnde Personen waren der Bürgermeister, der Pfarrer und ihre MitarbeiterInnen in Gemeinde und Pfarre.

Unentschieden. Mit 10,25 Prozent Einsparung hatte die Pfarre im Bereich Strom die Nase knapp vorn. Peppones Team schaffte 9,53 Prozent. Die Kategorie Wärme ging mit 29,94 Prozent hingegen deutlich an das Rathaus. Don Camillo gelang eine Einsparung von immerhin 8,23 Prozent. Somit sind beide Teams – und das Klima – eindeutige Gewinner.

„Die meisten gesetzten Maßnahmen haben über Jahre einen positiven Effekt“, freut sich Bürgermeister Martschitsch. „Viele davon sind auch im privaten Haushalt umsetzbar. Etwa die Umstellung auf LED-Beleuchtung und das Optimieren der Heizungskurve“, so Pfarrer Reisenhofer. Insgesamt konnten Pfarre und Rathaus 68.091 Kilowattstunden an Energie im Wert von 7.291 Euro einsparen.

Nachmachen lohnt sich. KEM-Manager Schuller hofft auf einen Multiplikatoreffekt – und Ingmar Höbarth, Geschäftsführer des Klima- und Energiefonds und Erfinder der österreichischen Klima- und Energie-Modellregionen, rechnet das Ergebnis gleich auf alle Städte in Österreich um: „Würden alle 200 österreichischen Städte und die dazugehörigen Pfarrkirchen so viel Energie sparen wie Hartberg, wären das über 13 Gigawattstunden. Mit dieser Energie könnte man unglaubliche 1.900-mal mit einem Elektroauto die Erde umrunden – oder auch 70 Jahre lang durchgehend Don Camillo und Peppone im Fernsehen schauen.“