Top Ten der Start-up-Hitparade

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greenstart, der Wettbewerb des Klima- und Energiefonds für nachhaltige Geschäftsideen, tritt zum zweiten Mal in die heiße Phase ein. Eine internationale Jury hat getagt und die zehn innovativsten Start-up-Ideen aus einer Vielzahl von Einreichungen ausgewählt. Die bei der greenstart -Auftakt-Veranstaltung am 3. März präsentierten zehn FinalistInnen werden nun mit Coachings, Workshops, Vernetzung und Öffentlichkeitsarbeit begleitet, um aus ihren Ideen marktreife Businesskonzepte zu entwickeln. Zusätzlich erhalten sie eine Unterstützung von 6000 Euro.

Mit „Hip hop! A-hippa hop hop! Wird’s ein Hit oder wird’s ein Flop?“ stellte die Erste Allgemeine Verunsicherung eine nicht nur für die Musikbranche, sondern auch für Jungunternehmen entscheidende Frage. Möglichst viele Hits zu landen – in Form von nachhaltigen Jungunternehmen und Green Jobs – ist auch das Ziel von greenstart. Daher werden in den kommenden Monaten die Top-Ten-greenstarterInnen vom Impact Hub Vienna mit individuellen Coachings, Expertennetzwerken und Workshops begleitet. Dabei erstellen sie Businesspläne oder entwickeln diese weiter.

Spannende Einreichungen. „Wie bereits bei der ersten Ausschreibung ist auch diesmal eine große Bandbreite an interessanten Einreichungen eingegangen. Durch greenstart schaffen wir die Möglichkeit, grüne Technologien und Dienstleistungen mit entsprechenden Businessideen nachhaltig in den Markt zu überführen“, erklärt Ingmar Höbarth, Geschäftsführer des Klima- und Energiefonds. Im Herbst entscheiden die Fachjury und ein Online-Publikumsvoting über die drei Siegerprojekte, die mit einer Starthilfe in der Höhe von je 15.000 Euro prämiert werden.

Und hier die Top Ten in alphabetischer Reihenfolge:

Algengetränk HELGA. Ein gesundes und ressourcenschonendes regionales Getränk aus Mikroalgen möchte die evasis edibles GmbH auf den Markt bringen. HELGA will den Menschen das Nahrungsmittel „Alge“ näher bringen und soll zum Lifestyle-Produkt avancieren. Auch die Entwicklung weiterer Produkte auf Algenbasis ist geplant.

frischfisch. Michael Hrobath und Gunther Pira möchten die erste kommerzielle Aquaponic- Anlage Österreichs errichten und betreiben. Bei dieser in den USA bereits verbreiteten Alternative zu Fischfang und konventionellen Aquafarmen werden Fische und Gemüse gemeinsam in einem geschlossenen Kreislaufsystem gezüchtet, um die Synergien zwischen Pflanzen, Tieren und Wasser besonders effizient zu nutzen.

Hut & Stiel. „Hut & Stiel – Die Wiener Pilzkultur“ möchte in der Bundeshauptstadt Pilze züchten – und zwar auf Kaffeesud aus Wiener Kaffeehäusern, Restaurants, Hotels und Altenheimen. Als Transportmittel für Kaffeesud, Pilze und Pilz-Pesto dient ein Lastenfahrrad. Kurze Transportwege garantieren frische Produkte. Das Substrat wird, nachdem es die Pilzzucht verlassen hat, kompostiert.

lmagineCargo. Eine Revolution im Bereich der Pakettransportdienstleistungen verspricht ImagineCargo: „Wir tauschen Frachtflugzeuge, LKWs und Lieferwägen gegen Fahrradboten, Lastenräder und Hochgeschwindigkeitszüge ein.“ Durch den Aufbau eines europaweiten Netzwerks zwischen Fahrradbotendiensten soll die Paketzustellung künftig mit einem Bruchteil bisheriger CO2-Emissionen abgewickelt werden – und das im Expresstempo.

NEUSCHNEE Excellent snow. Auf der Suche nach möglichst naturnahem Schnee für die Lawinenforschung im Labor entstand die Idee für ein neues Produkt: NEUSCHNEE ist weltweit die erste Anlage, die im Gegensatz zu herkömmlichen Beschneiungsanlagen die Produktion von echten Schneekristallen ermöglicht – und das ebenso kostengünstig wie ressourcenschonend.

Open Strom. Matthias Zeitler und sein Team entwickeln ein „Open Hardware Smart Meter“, also einen intelligenten Stromzähler, der sich mehr an den Bedürfnissen der EnergieanwenderInnen als an jenen der Energieversorger orientiert. Die offene Struktur des Smart Meters ermöglicht nicht nur einen Zugriff über das Internet und die Überwachung von Stromverbräuchen durch die NutzerInnen, sondern auch die Entwicklung verschiedener individueller Anwendungen.

Produktunterlagen 4.0. Papier sparen lautet die Grundidee der Sinnup GmbH. Mittels Nahfeldkommunikationstechnik und Smartphone sollen Betriebsanleitungen, Prospekte, Rechnungen, Kataloge und weitere Dokumente digital verfügbar werden – und das in verschiedenen Sprachen sowie immer in der aktuellsten Version. Gleichzeitig können Unternehmen feststellen, ob und wie intensiv auf ihre digitalen Informationen zugegriffen wird.

Smart Farm – Landwirtschaft 5.0. Harald Pinter möchte landwirtschaftliche Betriebe dabei unterstützen, sich unabhängig von fossiler Energie zu machen und neue Einkommensquellen auf Basis regionaler Ressourcen zu erschließen. Auf Grundlage von Energie- und Stoffbilanzierungen werden Lösungen für verschiedene Betriebstypen ausgearbeitet, umgesetzt und mit Monitoring, Wartung und Optimierung langfristig betreut.

Vermittlungsportal Bioschweinefleisch. Die im September 2015 gegründete nahgenuss web service KG betreibt eine Webplattform für Bioschweinefleisch. Diese verschafft landwirtschaftlichen Biobetrieben höhere Erträge für ihr Produkt und ermöglicht es Kunden hochqualitatives Schweinefleisch zu einem günstigen Preis zu erstehen. Geschlachtet wird erst, wenn das Tier bereits verkauft ist.

WOHNWAGON. Die „Plattform für nachhaltiges & unabhängiges Wohnen“ entwickelt autarke Wohnkreisläufe und brachte Mitte 2014 den Wohnwagon auf den Markt. Dieser verfügt über eine Biotoilette, ein Wasser-Kreislaufsystem, eine spezielle Holz-Solar-Zentralheizung sowie eine Photovoltaik-Inselanlage. Der nachhaltige, geschlossene Wohnkreislauf soll nun als Modulsystem auch für andere Anwendungen wie Almhütten, Kleinhäuser und Einfamilienhäuser verfügbar gemacht werden.

 

Im Bild:

V.l.n.r. oben: Mario Unterwainig, Neuschnee; Gunter Pira und Michael Hrobath frischfisch; Anneliese Niederl-Schmidinger, HELGA; Matthias Zeitler, Open Strom; Harald Pinter, Smart Farm; Ingmar Höbarth, GF Klima- und Energiefonds; Manuel Bornbaum und Florian Hofer, Hut & Stiel; Christoph Ebetshuber, Sinnup; Friedrich Simon Kugi, Imagine Cargo; Micha Beiglböck, Nahgenuss;

V.l.n.r. unten: Mari Lang, ORF-Moderatorin; Ute Petritsch, HELGA; Theresa Steininger, Wohnwagon; Benjamin Duh, Imagine Cargo;

Fotograf: Andreas Scheiblecker