Am Geld soll es nicht scheitern!

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Die Idee ist gut, das Konzept bewährt, doch oft mangelt es am schnöden Mammon. So bleibt manches Umwelt- und Klimaschutzprojekt in der Schublade. Im Rahmen eines Leitprojekts des Klima- und Energiefonds namens KEM-PRO-FIN wurde daher ein „Werkzeugkoffer“ entwickelt, der den Weg zur Finanzierung unterstützen und beschleunigen soll. Das Toolkit umfasst einen Standardfinanzierungsantrag mit vier Praxisbeispielen, ein Tool zur Berechnung der Wirtschaftlichkeit, Standardpräsentationsunterlagen sowie Informationen zum Crowdfunding.

Banken, aber auch private KleinanlegerInnen, verlangen eine Reihe von Informationen, bevor sie sich zu einer Projektfinanzierung entschließen. KEM-PRO-FIN bietet mit seinen Tools das Rüstzeug, um Umwelt- und Klimaschutzprojekte in Zahlen und Form perfekt zu präsentieren. Erarbeitet wurde das Toolkit von Josef Wolfbeißer, Geschäftsführer des Beratungsunternehmens ConPlusUltra und dessen Consultant im Bereich Energie und Umwelt, Matthias Humpeler, gemeinsam mit Friedrich Kapusta, Geschäftsführer von CEE Business Development & Consulting, und Norbert Miesenberger, Geschäftsführer des Vereins Energie Bezirk Freistadt (EBF).

InvestorInnen gesucht. „Potenzielles Geld gibt es genug, potenzielle Projektmöglichkeiten auch“, erklärt Christoph Wolfsegger, Programm- und Research-Manager beim Klima- und Energiefonds. „Wir brauchen aber tatsächliche Projekte und tatsächliche Investoren – und dabei kann KEM-PRO-FIN helfen.“ Gerade in Zeiten mit minimalen Zinsen suchen viele Menschen nach sinnvollen Alternativen zum Sparbuch – und nehmen dabei auch ein höheres Risiko auf sich.

Geballtes Know-how. Das KEM-PRO-FIN-Toolkit steht nach einer unkomplizierten Registrierung auf www.kem-pro-fin.at zum Download bereit. Es richtet sich an alle, die InvestorInnen für ein Umwelt- und Klimaschutzprojekt suchen. Das können KEM-ManagerInnen sein, aber auch Gemeinden, Unternehmen, Vereine oder Private. „Wir haben in erster Linie Projekte mit einem Investitionsvolumen von über 50.000 Euro im Fokus“, erklärt Wolfbeißer. „Aber wer möchte, kann mit den bereitgestellten Werkzeugen auch seine kleine private 3-kWp-Photovoltaik-Anlage durchkalkulieren.“

Werkzeugkoffer. Das Toolkit ist so konzipiert, dass es eine professionelle Präsentation des zu finanzierenden Projekts gegenüber Banken, aber auch gegenüber Crowdfunding-Anbietern ermöglicht. Das Wirtschaftlichkeitstool eignet sich besonders gut zur Kalkulation von Projekten aus den Bereichen Photovoltaik, Elektromobilität und Carsharing, für Biomasseheizwerke, Speicher und Windkraft, es kann aber auch für andere Projekte eingesetzt werden. Vier bereits umgesetzte Beispiele dienen der Veranschaulichung zum Einsatz der KEM-PRO-FIN-Werkzeuge.

Doch welcher Finanzierungsweg ist der bessere – Banken oder Crowdfunding? „Diese Frage ist für viele Menschen oft auch eine Frage des persönlichen Geschmacks“, meint Wolfbeißer. „Beispielsweise haben Bankkredite tendenziell einen niedrigeren Zinssatz, benötigen dafür aber höhere Sicherheiten. Mittels einer Crowdfundingaktion kann man potenzielle Kundinnen und Kunden finden, aber auch die Marktreife eines Produkts testen.“