Vom Bauernhof zum Powerhof

3 PV Landwirte

Sieben Bauern und Bäuerinnen aus dem kleinen Kärntner Dorf Neuschitz möchten ihre Höfe künftig mit Photovoltaikanlagen ausstatten. Hermann Florian, KEM-Manager im Lieser- und Maltatal, unterstützt sie bei der Umsetzung und der Einreichung der Förderungen.

 

„Initiativen müssen nicht von oben aufgesetzt werden, sondern können auch direkt aus der Bevölkerung kommen“, meint Hermann Florian. So wendeten sich vergangenes Jahr sieben LandwirtInnen auf dem 55 EinwohnerInnen zählenden Dorf Neuschitz in der Gemeinde Trebesing an ihn: Sie möchten sich künftig selbst mit Sonnenstrom versorgen.

Optimale Anlagengröße. „Ein Elektriker hat für uns die Lastprofile der Höfe ermittelt“, erklärt Florian. „Dabei stellte sich heraus, dass Anlagen zwischen drei und fünf Kilowattpeak ausreichen, um die Grundlast der Höfe abzudecken.“ Größere Anlagen rechnen sich aufgrund der niedrigen Einspeisetarife derzeit kaum.

„Die Batteriepreise sind stark im Sinken begriffen, daher legen wir alle Kraftwerke so aus, dass sie später problemlos an einen Stromspeicher angeschlossen werden können“, erläutert Florian. Denn auf den meisten Höfen entstehen Lastspitzen in der Früh und am Abend – so wollen beispielsweise die Kühe gemolken werden, bevor die Sonne für satte Stromerträge sorgt.

ProjektteilnehmerInnen verdoppelt. Der KEM-Manager gestaltete eine Ausschreibung, die sich an regionale Elektrounternehmen richtet, und kümmert sich um die Förderabwicklung. Zum Einsatz kommen sollen Kärntner PV-Module und österreichische Wechselrichter. Der Zuschlag wird spätestens Ende März erteilt. „Durch einen Artikel in der Kleinen Zeitung haben sich sieben weitere InteressentInnen bei mir gemeldet, sodass nun insgesamt 14 Photovoltaikanlagen in Trebesing und Umgebung errichtet werden“, freut sich Florian.

Derzeit wird auch die etwas in die Jahre gekommene Märchenwandermeile neu gestaltet. Dabei soll das Thema Energie aufgegriffen werden – präsentiert von einem Drachen mit viel zu großen Füßen. Nur wenn er seinen (ökologischen) Fußabdruck verkleinern kann, gelangt er an sein Ziel. Nun soll im Rahmen der neuen Energiewandermeile auch eine Schautafel errichtet werden, die anzeigt, wie viel Strom die Sonnenkraftwerke der umliegenden Höfe produzieren.