Probieren geht über Studieren

3 Gemeratopm e fahren

„Generation e-fahren“ heißt ein soeben abgeschlossenes Projekt der KEM Weiz-Gleisdorf. 636 Personen aus der Region konnten dabei die Elektromobilität ausgiebig testen – auf vier oder auf zwei Rädern. KEM-Manager Christian Hütter zieht eine positive Bilanz und arbeitet bereits am nächsten E-Mobilitätsprojekt.

Zehn Monate lang konnten sich BürgerInnen und Unternehmen der KEM Weiz-Gleisdorf ein E-Auto oder ein E-Bike kostenlos ausleihen. Zwei regionale Autohäuser stellten je ein Fahrzeug – einen Renault ZOE und einen BMW i3 – sowie ein regionaler Bikeshop acht E-Pedelecs zur Verfügung. Darüber hinaus konnten auch die E-Carsharing-Autos von TAMi in Gleisdorf und Ever-Green in Weiz sowie E-Bikes von WeizBike kostenlos gemietet werden.

Gut gebucht. „Die Fahrzeuge standen in jeder der zwölf Gemeinden knapp einen Monat lang bereit und konnten über die KEM oder direkt bei der Heimatgemeinde gebucht werden“, erklärt KEM-Manager Christian Hütter. „Wichtig war uns, dass die Testpersonen nicht nur ein paar Runden fahren, sondern die Fahrzeuge im Alltag ausprobieren konnten.“ So legten insgesamt 466 Personen rund 57.200 Kilometer mit den E-Cars zurück. 170 Personen waren mit E-Bikes unterwegs. Vor Fahrtantritt gab es eine Einschulung, danach einen Fragebogen. Die Fahrzeuge konnten – je nach Verfügbarkeit – auch mehrere Tage ausgeliehen werden.

„Der Großteil der NutzerInnen zeigte sich sehr zufrieden“, freut sich Hütter. „Von neun Personen wissen wir, dass sie sich nach ihren Testfahrten ein eigenes Elektroauto gekauft haben. Gleichzeitig konnten wir auch ein wenig Werbung für den Gedanken des Autoteilens betreiben.“ Es sei aufgefallen, dass die Antworten in den Fragebögen weniger um die klassischen Vorurteile kreisten als um ganz „Gewöhnliches“ wie Ausstattung oder Farben. Die Reichweite – rund 300 Kilometer – war erfreulicherweise kaum  mehr ein Thema. Als ungewohnt wurde von einigen die hohe Leistung (170 PS) des BMW angemerkt. So viel Beschleunigung war für manche zu viel – hier schaffte der Eco-Modus jedoch Abhilfe.

Schach den Mythen. Die Erfahrungen aus dem Projekt „Generation e-fahren“ wurden von Nicole Hütter, der Projektleiterin, in einem Faltheft zusammengefasst, um auch jene zu erreichen, die nicht in den Genuss der Testfahrten kamen. Darin werden die wichtigsten Mythen rund ums E-Auto entkräftet. Dieses sogenannte Leporello liegt bei der Energieregion Weiz-Gleisdorf sowie bei den zwölf KEM-Gemeinden auf – und kann hier heruntergeladen werden. Es eignet sich auch für den Einsatz in anderen KEMs.

Kaum ist „Generation e-fahren“ abgeschlossen, setzt Hütter bereits das nächste E-Mobilitätsprojekt um. Bei „e-Kommunal Genial!“ werden E-Nutzfahrzeuge für den kommunalen Fuhrpark vorgestellt und sieben Monate lang getestet.