Auftakt in Allerheiligen bei Wildon

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Nachlese zur 1. KEM-Fachveranstaltung 2019. Der neugestaltete Gemeindesaal von Allerheiligen im Stiefingtal wurde bei der bislang bestbesuchten KEM-Fachveranstaltung am 19. und 20. März 2019 mitsamt sämtlichen Nebenräumen – inklusive des modernen Bürgermeisterbüros – in Beschlag genommen.

Nach der Einführungs-Key-note zu den steiermärkischen Energiepotenzialen durch Dieter Thyr (Referatsleiter Energietechnik und Klimaschutz, Land Steiermark), der die zukünftigen Klimatrends wie „Gas wird grün, aber teurer“ oder „Kläranlagen werden Energiedrehscheiben der Gemeinden“ zusammenfasste, ging es ganz interaktiv in insgesamt sechs Workshops zum Schwerpunktthema „(versteckte) Energiepotenziale in Gemeinden“ weiter.

Folgende Themen wurden dabei in den bis zu dreißig Teilnehmende umfassenden Gruppen bearbeitet und diskutiert:

  • Biomasse – Potenziale zur Errichtung, langfristige Sicherstellung und Effizienzsteigerung mit Herbert Lammer, Geschäftsführer der Regionalenergie Steiermark
  • Solarthermie-Großanlagen am Beispiel Mürzzuschlag mit Robert Söll, Firma Solid
  • Wärmekosten in Gebäuden: Einsparpotentiale analysieren und Energieeffizienzsteigerungen in komplexen Systemen definieren mit Georg Eder und Daniel Schinnerl, Siemens AG
  • Erneuerbare Energiepotenziale heben durch Klimakooperationen mit Gemeinden mit Andreas Mayer, Energie Steiermark
  • Erneuerbare Energie aus Abwasser zum Heizen und Kühlen mit Klaus Pichler, Bereichsleiter Green Tech, Firma Rabmer
  • Wasserstoff – Potentiale und Chancen für lokale Anwendungen mit Markus Sartory und Alexander Trattner, HyCentA


Ergebnisse dieser beiden Sequenzen waren Vernetzungsideen, Denkanstöße und mögliche Kooperationen mit den KEMs.

KEM-Radrundfahrt. Herwig Kolar (KEM Urfahr West) stellte als Mitorganisator zunächst die Initiative „europäische Mobilitätswoche“ vor und präsentierte dann gemeinsam mit Simon Klambauer (KEM Sterngartl-Gusental) das Leitprojekt der KEM-Radrundfahrt.

Ralf Schüle (Wuppertal Institut) führte in seiner Funktion als Evaluierender des KEM-Programms Einzelinterviews mit KEM-ManagerInnen und beschloss seine Befragung ebenfalls mit einer Workshopgruppe zu den Themen „Stärken, Schwächen und Weiterentwicklung des Programms“.

greenstarter. Zum vierten Mal in Folge konnten die greenstarter die Möglichkeit der Vorstellung ihrer Businessideen und der Vernetzung mit den RegionsmanagerInnen während einer KEM-Veranstaltung nutzen. CLEANVEST, öKlo, micromacro, Kern Tec, triply, ummadum und plasticpreneur präsentierten in kurzen Pitches ihre innovativen Ideen und blieben auch noch zum bilateralen Austausch.

Beim Messeformat „Dies und das“ wirkten folgende Personen mit: Herwig Kolar und Simon Klambauer mit ihrem Leitprojekt der Radtour „Giro to Zero“, Anton Schuler (KEM Kleinregion Hartberg) mit „Energiesparen in Rathaus und Pfarre: Don Camillo und Peppone“, Robert Koch (KEM Newsletter) mit seinem Leitprojekt „PR-Handbuch für KEMs“, Margit Krobath (KEM Ökoregion Kaindorf) mit der Info über den aktuellen Stand ihres Humusaufbau-Projekts inklusive Indikatoren, Christian Hummelbrunner (KEM Traunsteinregion), der den Energiekurier als lokales Medium vorstellte, Victoria Allmer (KEM Pöllautal) mit 50/50 – Energiesparen an Schulen, Martin Auer (KEM Almenland) mit dem Leitprojekt „Quick-Bio-Net“, Klaus Minati vom Klimabündnis Österreich mit der Kampagne „Österreich radelt“ sowie Christian Fries von der Firma Neo, der neben zwei mobilen E-Tankstellen beim Gemeindeamt auch seine eigenen beiden E-Tankstellen während der gesamten Veranstaltung zur Verfügung stellte.

Ausklingen konnte dieser Tag in der Heurigenschenke Fedl, wo Bezirkshauptmann Manfred Walch offizielle Begrüßungsworte sprach und die Kobenzer Streich grandios für uns „aufspielten“.

Exkursion und Workshops. Gleich vier Aktivitäten liefen am zweiten Veranstaltungsvormittag parallel zueinander ab:

  • Besichtigung der Vor-Ort Beispiele zur Energieeffizienz und -optimierung in öffentlichen Gebäuden mit Ernst Reiterer und Richard Romirer, KEM Stiefingtal
  • Info und Diskussion zum Energiemonitoring in der KEM Energie Regatta und Traunsteinregion mit Sabine Watzlik und Christian Hummelbrunner, KEMs Energie Regatta und Traunsteinregion
  • Workshop zum Ist-Stand des Energieverbrauchs (Eröffnungsbilanz) und der Weg zur energieoptimierten Raumplanung mit Lore Abart-Heriszt und Gernot Stöglehner, Institut für Raumplanung, Umweltplanung und Bodenordnung, BOKU
  • Workshop Einsparungspotenziale durch nachhaltige öffentliche Beschaffung mit Angelika Tisch, Interdisziplinäres Forschungszentrum für Technik, Arbeit und Kultur (IFZ)

KEM-Programm-Manager Christoph Wolfsegger informierte über den aktuellen Stand der offenen und kommenden Ausschreibungen. So etwa erinnerte er daran, dass 2019 wieder Einreichungen für Mustersanierungen abgerufen werden können. Das CD-Manual des Klima- und Energiefonds für das KEM-Programm wurde – auf Wunsch mehrerer KEM ManagerInnen – nochmals von Klaus Ertl (Klima- und Energiefonds) vorgestellt.

Beste Formate. In Vorbereitung auf die Erarbeitung des zweiten Schwerpunktthemas „Kreative Methoden zur Bewusstseinsbildung“ sammelten die KEM-ManagerInnen bereits ab dem ersten Tag die besten Titel und Formate ihrer eigenen Klima-Veranstaltungen. Gemeinsam mit dem Umweltpsychologen Sebastian Seebauer vom Joanneum Research, der seinerseits ein „Buffet an Interventionsformen“ vorstellte, konnten diese Formate dann hinsichtlich der „vier Phasen der Verhaltensveränderung“ gescreent und offene Punkte in der eigenen Umwelt-Kommunikation erkannt werden.

Nach Erstellung einer umfangreichen Sammlung an möglichen, bereits erprobten Klima-Veranstaltungs-Formaten sowie nach Ausprobieren des online-Tools „mentimeter“, wurde die Fachveranstaltung beendet. Bisher alle KEM-Veranstaltungen „abgesessen“ hat unser lieber Gerhard Pausch (KEM Salzburger Seenland), weshalb er auch vom Klimafonds einen speziell für ihn angefertigten Sitzpolster erhalten hat, damit ihm das Sitzen auch weiterhin angenehm ist.

 

Text: Andrea Trumler-Berneck