Von der Fahr- zur Hilfsgemeinschaft

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Die Mitfahrbörse ummadum machte aus der Not eine Tugend. Das Team rund um den Ex-KEM-Manager und greenstart-Finalisten des Vorjahres, René Schader, programmierte in Windeseile ein neues Feature: Seit 23. März können über ummadum Hilfsfahrten angeboten und gesucht werden.

Das Coronavirus fegt die Straßen leer. Wer kann, arbeitet daheim. Wer muss, sperrt seinen Laden zu. Dementsprechend haben auch das Angebot und die Nachfrage nach Mitfahrgelegenheiten seit Verhängung der Ausgangsbeschränkungen massiv abgenommen. „Wir haben uns daher dazu entschlossen, spontan ein neues Feature aufzunehmen – nämlich Hilfsfahrten für Personen, die das Haus nicht verlassen sollen oder dürfen“, erklärt ummadum-Geschäftsführer René Schader.

Hilfe per Handy. Wie herkömmliche Mitfahrgelegenheiten können nun auch geplante Hilfsfahrten mit der ummadum-App – verfügbar als Android- und iOS-Version – angeboten und gesucht werden. Das Service ist kostenlos und wird in einem Video erklärt. Die neue Funktion stößt nicht nur bei Privatpersonen, sondern auch bei spontan gegründeten sowie den traditionellen Hilfsorganisationen auf großes Interesse. Innerhalb der ersten beiden Wochen konnten bereits über 250 Hilfsfahrten vermittelt werden.

„Wir bieten mit dem neuen Feature die Möglichkeit, kranke oder besonders gefährdete Menschen noch effizienter zu versorgen“, so Schader. „Und wir werden dieses Angebot gemeinsam mit Hilfsorganisationen weiterentwickeln.“ Schließlich kann durch die Bündelung der Hilfsfahrten die Anzahl an Kontakten reduziert werden. Die Verhaltensregeln für HelferInnen und Hilfesuchende orientieren sich an den allgemeinen Schutzvorkehrungen der Bundesregierung: Abstand halten, keine Hände schütteln, Geld und Waren möglichst kontaktlos austauschen, Schutzmasken verwenden. „Also ummadum-App herunterladen, weitersagen und anderen Menschen Hilfe anbieten!“, appelliert Schader.

Unerschrocken. ummadum verfügt bereits über 50 Partnergemeinden und -betriebe in Tirol, nahm Anfang März den Betrieb in der Steiermark auf und wollte demnächst auch in Niederösterreich starten. Die Pandemie wirft das junge Unternehmen nun etwas zurück. Schader musste zwar sein Team umstellen, bleibt aber optimistisch: „Wir werden, sobald das wieder möglich ist, umso schneller wachsen.“ Das Redaktionsteam drückt die Daumen.