Heimisches Solarthermie-Know-how – ein Exportschlager

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350 internationale Fernwärme- und SolarexpertInnen aus über 30 Ländern trafen Mitte April bei der internationalen Konferenz „Solar District Heating“ in Graz zusammen. Die Expertise heimischer Unternehmen hinsichtlich der Umsetzung solarer Großanlagen ist mittlerweile weltweit gefragt. Das Programm „Solarthermie – Solare Großanlagen“ des Klima- und Energiefonds hat diese Entwicklung maßgeblich unterstützt.

Mit insgesamt 61.150 Quadratmeter geförderter Kollektorfläche für solare Großanlagen gehört Österreich zu den weltweit führenden Ländern in diesem Zukunftsmarkt. Das zeigt sich unter anderem bei der größten thermischen Solaranlage Mitteleuropas. Sie speist jährlich rund 3.000 Megawattstunden Sonnenenergie in das Fernwärmenetz der Stadt Graz und ist das Flagschiff der vom Klima- und Energiefonds geförderten solaren Großanlagen. Gleichzeitig werden zehn unterschiedliche Kollektortypen in einem Feldversuch wissenschaftlich vermessen. Damit beherbergt das Fernheizwerk Graz die weltweit größte Solarthermie-Anlage mit wissenschaftlicher Begleitung – und selbstverständlich wurde sie im Rahmen der Konferenz besichtigt.

Erneuerbare Wärmeversorgung. Derzeit wird die von SOLID, einem steirischen Spezialisten für solare Großanlagen, geplante und gebaute Anlage von 7.750 auf 8.215 Quadratmeter erweitert. „Aufbauend auf den Erfahrungen und dem Wissen, das wir durch Projekte in Österreich sammeln konnten, punkten wir heute bei ähnlichen Projekten weltweit“, so SOLID-Geschäftsführer Christian Holter. Für Christian Purrer, Vorstandssprecher der Energie Steiermark, ist die Steigerung des Anteils erneuerbarer Energie in der Wärmeversorgung ein erklärtes Ziel. „Dabei nimmt die Solarthermie in Verbindung mit großen Wärmespeichern, wie etwa in unserem Konzept zum Großprojekt Big Solar, eine wesentliche Rolle ein“, so Purrer.

Das Förderprogramm „Solarthermie – Solare Großanlagen“ des Klima- und Energiefonds findet bei Marktakteuren und Vertretern aus Politik und Verwaltung europaweit große Beachtung und wurde im November letzten Jahres in Abu Dhabi als global bestes Programm mit dem Solarpreis der Internationalen Energieagentur (IEA) ausgezeichnet. Seit der Einführung des Programms im Jahr 2010 wurden 163 solarthermische Anlagen für den Einsatz von Solarwärme in Produktionsbetrieben, Wärmenetzen und zur Beheizung und Kühlung von Gewerbegebäuden errichtet.

Konsequente Unterstützung. „Der Klima- und Energiefonds ermöglicht mit seinem Förderprogramm für solare Großanlagen eine Initialzündung“, erklärt Ingmar Höbarth, Geschäftsführer des Klima- und Energiefonds. „Uns ist es besonders wichtig, diesen Weg konsequent weiter zu gehen, heimische Innovationen voranzutreiben und am Markt zu etablieren. Das eröffnet österreichischen Solarunternehmen die Chance, ihr Know-how, aber auch schlüsselfertige Projekte zu exportieren und so die internationale Energiewende aktiv mitzugestalten. Denn die Solarthermie ist eine der Schlüsseltechnologien, um unser Energiesystem weltweit sauber, leistbar und zukunftsfähig zu gestalten.“ Bislang hat der Klima- und Energiefonds für Solare Großanlagen 16,97 Millionen Euro an Fördermitteln vergeben.