Gemeinsam die Radinfrastruktur verbessern

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Die Klima- und Energie-Modellregionen Millstätter See, Feldkirchen und Himmelberg, Lieser- und Maltatal sowie Nockberge und die Um-Welt haben sich zusammengetan, um das Radfahren in und zwischen ihren Regionen attraktiver zu gestalten. Gemeinsam mit den Tourismusregionen Millstätter See-Bad Kleinkirchheim-Nockberge und Katschberg Lieser-Maltatal beraten sie Gemeinden und Betriebe zum Thema Radabstellanlagen und setzen sich für einen Lückenschluss im Radverkehrsnetz ein.

Die Klima- und Energie-Modellregionen Millstätter See, Feldkirchen und Himmelberg,  Lieser- und Maltatal sowie Nockberge und die Um-Welt haben sich zusammengetan, um das Radfahren in und zwischen ihren Regionen attraktiver zu gestalten. Gemeinsam mit den Tourismusregionen Millstätter See-Bad Kleinkirchheim-Nockberge und Katschberg Lieser-Maltatal beraten sie Gemeinden und Betriebe zum Thema Radabstellanlagen und setzen sich für einen Lückenschluss im Radverkehrsnetz ein.

„Wir haben teilweise gute Radwege, aber auch sehr viele Lücken“, sagt Sabine Kinz, Managerin der KEM Feldkirchen und Himmelberg. Ihren KollegInnen Hermann Florian (KEM Lieser- und Maltatal), Georg Oberzaucher (KEM Millstätter See) und und Julia Tschabuschnig (KEM Nockberge und die Um-Welt) geht es da ganz ähnlich. So zeigten sie sich höchst erfreut, als sie Roland Gutzinger, Radkoordinator der Tourismusregion Millstätter See-Bad Kleinkirchheim-Nockberge, zu einem gemeinsamen Projekt einlud.

Beratungsoffensive. Darin geht es sowohl um die Bedürfnisse der steigenden Zahl an RadtouristInnen als auch um die Förderung des Alltagsradverkehrs. Der Schwerpunkt des Projekts liegt in der Beratung von Gemeinden und Betrieben. In einem ersten Schritt erstellte das Team eine Informationsbroschüre zum Thema Radabstellanlagen, E-Bike-Ladestationen sowie Servicestationen mit Luftpumpe und Fahrradwerkzeug für kleinere Reparaturen. Die ersten Gemeinden und Betriebe, die sich zu neuen Radabstellanlagen entschließen, werden mit bis zu 200 Euro unterstützt.

„Wichtig ist, dass keine sogenannten Felgenbrecher, sondern hochqualitative Modelle errichtet werden“, erklärt Roland Gutzinger. Dazu konnte auch ein regionales Stahlbau-Unternehmen gefunden werden, das nicht nur Radbügel, sondern auch Radboxen herstellt, von denen bereits einige bei den Bahnhöfen Spittal an der Drau und Feldkirchen in Kärnten errichtet wurden. Für Überdachungen und sogenannte Schragale aus „Nockholz“, an denen Räder am Sattel aufgehängt werden, konnte ebenfalls ein regionales Unternehmen gewonnen werden.

Lückenschluss. „Die Gemeinden sind sehr an der Verbesserung der Radinfrastruktur interessiert, und auch die ersten Tourismus- und Handelsbetriebe haben sich gemeldet“, so Gutzinger. Ans Eingemachte geht es angesichts der angespannten Finanzsituation vieler Gemeinden allerdings beim Lückenschluss der Radwege und Radrouten. Der Radkoordinator und die KEM-ManagerInnen haben bereits eine ganze Reihe von Gefahrenstellen und fehlenden Verbindungen identifiziert.

So kann man beispielsweise schon heute mehr oder weniger gefahrlos rund um den Millstätter See radeln, doch auf den fünf Kilometern zwischen Seeboden und Spittal müssen Radfahrende auf der stark befahrenen B99 durch die Lieserschlucht. Die Herausforderung dieses Teilstückes liegt aufgrund der beengten Situation bei einer notwendigen Auskragung des Radweges über den Lieser-Fluss und auch bei der erforderlichen aufwendigen Steinschlagsicherung. „Nach jahrelangen Gesprächen, Variantenplanungen und Finanzierungsgesprächen konnte nun im Vorjahr mit ersten Bauarbeiten für den Radweg begonnen werden“, freut sich Georg Oberzaucher. „Damit wird es einerseits für PendlerInnen attraktiver, mit dem Rad in die Stadt oder zum Bahnhof zu fahren, und andererseits wird eine sichere Verbindung zwischen Drauradweg und Millstätter See hergestellt.“ Aktuell läuft in seiner KEM auch die Aktion „Mit dem Rad auf Einkaufsfahrt“ im Rahmen von Kärnten radelt.

„Auch zwischen Millstätter und Ossiacher See fehlt bislang eine sichere Radverbindung“, bedauert Gutzinger. Immerhin würden aktuell jedoch mehrere kleinere Verbesserungsmaßnahmen für Radfahrende umgesetzt, zum Beispiel in Spittal, wo sich auch eine Radlobby-Arbeitsgruppe engagiert.

Neue Verbindungen. „Entlang des Maltaflusses befindet sich einer der schönsten Radwege Österreichs – oder der Welt“, wirbt Hermann Florian für einen Besuch in seiner KEM. Wermutstropfen: Noch ist dieser von weiter her nicht sicher mit dem Rad zu erreichen. Doch daran wird gearbeitet. „Entlang der Lieser entsteht ein durchgehender Radweg zwischen Spittal/Drau und dem Katschberg. Hier sind zwar noch ein paar Lücken zu schließen, das wird aber hoffentlich bald geschehen“, so Florian.

Auch Julia Tschabuschnig führt derzeit intensive Gespräche mit Ihren Gemeinden, um diverse Radwegprojekte voranzutreiben. „Diskutiert wird aktuell eine sichere Radverbindung zwischen Feld am See und Treffen am Ossiacher See“, sagt die KEM-Managerin.

Begleitende Maßnahmen. Ergänzend zur Radinfrastruktur sind auch weitere Initiativen rund ums Rad geplant: E-Bike-Testmöglichkeiten, Aktionen im Rahmen der europäischen Mobilitätswoche, die Ausweitung des bestehenden Radshuttleservices auf die Vorsaison und die Entwicklung neuer Mountainbike-Strecken. Auch die autofreie Anreise samt Bahnhofsshuttle und Radtransport soll verstärkt beworben werden.

„Fahrradfahren ist ein wichtiger Bestandteil der umweltfreundlichen Mobilität“, fasst Sabine Kinz die Hintergründe des Projekts zusammen. „Jeder gefahrene Kilometer, der das Auto ersetzt, bedeutet Klimaschutz und fördert die eigene Gesundheit.“