Nachhaltigkeit in der Region unterstützen

5 Nachhaltigkeitstage C

Im Rahmen der Nachhaltigkeitstage wurden von der „KEM Oberpinzgau energiereich“ in Zusammenarbeit mit dem Kräutergarten Hollersbach und der KEM Sonnenregion Hohe Tauern Schwerpunkte zum Thema Nachhaltigkeit in Garten und Wald gesetzt. Die TeilnehmerInnen erlebten spannende Vorträge und Exkursionen.

Die Aufgabe der österreichweit 91 Klima- und Energiemodellregionen (KEM) ist es, Projekte, Beratungen und Veranstaltungen im Dienste von Klimaschutz und CO2-Ersparnis durchzuführen. Am 18. und 25. Mai fanden heuer zwei hochkarätig besetzte Veranstaltungen statt: „Ernten, was man sät!“ und „Unser Wald wird klimafit!?“. Der Gartentag im Klausnerhaus und im Kräutergarten Hollersbach lockte mit seinem breit gefächerten Programm BesucherInnen über die Regionsgrenzen hinaus an.

Ernährungsphilosophie. Die historisch-philosophischen Hintergründe unseres Zugangs zum Thema Ernährung durchleuchtete als Auftakt der bekannte deutsche Philosoph und Kulturwissenschaftler  Harald Lemke. Nach einem Mittags-Buffet mit köstlichen Spezialitäten rund um die Erdäpfel, gekocht und serviert von der Tourismusschule Bramberg, ging es in die Praxis. Nachdem Erdäpfel-Fachfrau Ulrike Haunschmid die gesundheitlichen Vorzüge und Anwendungsmöglichkeiten der tollen Kolle vorgestellt hatte, führte Andrea Rieder durch den Kräutergarten.

Anschließend erklärte der Permakultur-Fachmann und ehemalige Nationalparkgärtner Anton Kröll, wie man auch in Höhenlagen einen erfolgreichen vielfältigen Garten anlegt. Den Abschluss bildete eine angeregte Diskussion rund um die Themen Regionalität, Wertigkeit von regionalen Lebensmitteln sowie die Bedürfnisse von ProduzentInnen und KonsumentInnen. Mit am Podium waren Christian Wörister (Ferienregion Nationakpark Hohe Tauern), Bezirksbäuerin Helene Zehentner, Christian Vötter (Tauriska, Regionalentwicklung), Anton Kröll, Harald Lemke und Wolfgang Schäffner (Internationales Forum Gastrosophie).

An ein spezielles Fachpublikum wandte sich die zweite Veranstaltung im Seminarzentrum des Bundesheeres im Felbertal, wo Fakten rund um den Wald im Klimawandel, nachhaltige Ressourcennutzung durch Waldbewirtschaftung, Chancen der Holzwirtschaft und Biowärme sowie praktische Maßnahmen zur zukunftsorientierten Waldbewirtschaftung diskutiert wurden. Die KEM-Managerinnen Nicole Suntinger und Susanne Radkekonnten zwei engagierte Wissenschaftler – Walter Fürst aus dem Bundesforschungszentrum für Wald und Erich Lang vom Institut für Waldwachstum und Waldbau – begrüßen

Messbarer Klimawandel. Fürst gab eine umfassende Darstellung der möglichen globalen Klimaszenarien, der zu erwartenden Gefahren wie Hangrutschungen, Sturm oder Borkenkäfer und möglichen Gegenstrategien. Lang präsentierte aktuelle Klimadaten eines regionalen Monitorings über die letzten 50 Jahre hinweg. Eindeutig ablesbar ist – mit geringfügigen tälerweisen Schwankungen – eine Zunahme von Extremwettertagen und eine Erwärmung von zwei Grad. Im Frühling fiel der Temperaturanstieg teilweise noch signifikant höher aus. „Es gibt zwar je nach Standort deutliche Unterschiede, aber der Trend ist wissenschaftlich an allen Messpunkten eindeutig belegt“, so Lang.

Die sich durch Windwurf ergebenden Herausforderungen erläuterte Revierförster Bernhard Schwaiger bei einer Exkursion direkt vor Ort. Waldverbands- und Pro-Holz-Obmann Rudolf Rosenstatter hielt ein leidenschaftliches Plädoyer für die wirtschaftliche Zukunft des Rohstoffes Holz. „Holz ist in ganz Österreich und in den grenznahen Gebieten im Überfluss vorhanden. Es ist ein natürlicher CO2-neutraler Rohstoff, der nicht weit transportiert werden muss und problemlos entsorgt werden kann. Unsere Aufgabe muss es sein, den Politikern zu vermitteln, dass die Holzbewirtschafter vor Ort unterstützt werden müssen, damit noch mehr Holzbauten und Biowärme-Einrichtungen entstehen können“, so Rosenstatter. Dies ist ganz im Sinn der KEM Oberpinzgau energiereich, die mit vielen PartnerInnen im Rahmen einer Regionalitätsinitiative ebenfalls aufzeigen möchte, dass regionale Wertschöpfung und klimaschonendes Verhalten einander perfekt ergänzen.