Sorgenfrei durch die Stadt radeln

5 EDDI Bike

Greenstarter im Porträt. Das Start-up EDDI Bike bietet eine interessante Alternative zum Fahrradkauf: ein Fahrrad-Abo mit 48-Stunden-Service und Ersatz bei Diebstahl. Mehr als 100 EDDI Bikes in markantem Schwarz-Weiß-Design sind bereits auf den Straßen und Radwegen Wiens unterwegs.

„Während meines Auslandssemesters in Maastricht habe ich mir um 70 Euro ein altes Fahrrad gekauft, das schon bald Probleme mit der Gangschaltung bekam. Wieder daheim in Wien hatte ich innerhalb kurzer Zeit zwei ‚Patschen‘“, erzählt Philipp Eder, wie ihm die Idee zur Gründung seines Start-ups kam. „Es wäre doch schön, jemanden zu haben, der sich um die Probleme rund ums Rad kümmert.“

All inclusive. Im Februar 2021 war es dann soweit. Philipp Eder gründete gemeinsam mit seinen Kollegen Stephan Ziegler, Yannick Battistutta und Bastian Kleindienst EDDI Bike. EDDI steht für „Ecological, Diverse, Dynamic und Innovative“. Die schicken Räder mit schwarzem Rahmen und weißen Reifen samt Reflexstreifen können ab € 24,90 pro Monat gemietet werden. Sie werden bis vor die Haustüre geliefert – und gibt es einmal Probleme mit dem Rad, verspricht das Unternehmen, diese innerhalb von 48 Stunden zu beheben oder das Fahrrad auszutauschen. Die Mindestvertragsdauer beträgt drei Monate.

Sogar bei Diebstahl bietet EDDI Bike Ersatz. Die KundInnen müssen lediglich eine Anzeige bei der Polizei erstatten und 80 Euro Servicegebühr bezahlen. Damit es aber gar nicht erst so weit kommt, inkludiert die Fahrradmiete auch ein gutes Schloss. Nur den Fahrradhelm muss man sich selbst besorgen. Die in Europa produzierten Räder gibt es in vier verschiedenen Größen. Sie sind StVO-konform ausgestattet und wiegen dank eines Aluminiumrahmens maximal 14 Kilogramm samt Schloss. Die 40 Millimeter breiten Reifen garantieren eine gute Haftung auf der Fahrbahn, und die Drei-Gang-Nabenschaltung reicht aus, um auch größere Steigungen zu bewältigen.

UmsteigerInnen. „Unsere Hauptzielgruppe sind Menschen, die sich überlegen, auf das Fahrrad umzusteigen, aber noch nicht viel Geld in ein eigenes Rad investieren möchten“, erklärt Eder. Auch für StudentInnen, die nur während des Semesters in Wien sind, bietet die Fahrradmiete eine gute Alternative zum Zweitrad. Mit den Wiener Linien und den ÖBB konnte EDDI Bike auch schon zwei Businesskunden gewinnen.

„greenstart hat uns bereits einige öffentliche Aufmerksamkeit gebracht“, so Eder. „Auch die Unterstützung durch ExpertInnen hilft uns sehr, vor allem im Bereich Marketing.“ Schon bald sollen auch neue MitarbeiterInnen in den Bereichen Technik und Marketing eingestellt werden. Interessant wären für das Start-up auch Kooperationen mit ImmobilienentwicklerInnen: Zur neuen Wohnung gleich auch ein neues Rad und einen sicheren Radabstellplatz – das wäre doch was für junge, urbane Familien mit Sinn für Klimaschutz und Nachhaltigkeit.

Wachstumspläne. Zunächst möchte EDDI Bike den Wiener Markt erobern. Doch die GründerInnen denken auch schon darüber nach, wie sie über die Bundeshauptstadt hinaus wachsen können. „Interessant wären beispielsweise Korneuburg und die KEM 10vorWien“, sagt Eder. Innerhalb der nächsten zwei Jahre möchten die Jungunternehmer zusätzlich E-Bikes anbieten, längerfristig auch E-Scooter und E-Mopeds.