Willkommen in der KEM-Familie!

neue KEM

Vier neue Klima- und Energie-Modellregionen – drei in Oberösterreich und eine in der Steiermark – gingen erfolgreich aus der vorjährigen Ausschreibung des Klima- und Energiefonds hervor. Die Ausschreibung „Klima- und Energie-Modellregionen 2023“ ist gestartet, heuer werden auch wieder neue KEMs gesucht.

Die aktuelle Zahl der aktiven Klima- und Energie-Modellregionen beträgt nun inklusive der drei Schwerpunktregionen 124. Diese umfassen 1.173 Gemeinden mit 3,38 Millionen Einwohner:innen. In der heurigen Ausschreibung können sich wieder neue Regionen als KEM bewerben und bestehende um Weiterführung ansuchen. Einreichschluss ist am 31. Jänner 2024.

 KEM Klimazukunft Mattigtal. „Die Aufgabe eines KEM-Managers ist sehr facettenreich und disziplinenübergreifend“, beschreibt Fabian Caesar Wenger seinen Anfang des Jahres in der KEM Klimazukunft Mattigtal angetretenen Job. Er studierte Geographie und Regionalmanagement an der Universität Salzburg und absolvierte ein Doppeldiplomstudium „Natural Resources Management and Ecological Engineering“ an der BOKU Wien und der Lincoln University Christchurch in Neuseeland. Er stand bereits bei einigen KEM-Einreichungen beratend zur Seite.

Drei von elf Maßnahmen der KEM werden sich der Mobilitätswende widmen, explizit sind Schritte in den Bereichen Elektromobilität, öffentlicher Verkehr, Mikro-ÖV und Radfahren geplant. In den nächsten zwei Jahren sollen die Grundlagen für die dafür benötigte Infrastruktur geschaffen und entsprechende Handlungsschritte abgeleitet  werden. „Bei meinen Antrittsbesuchen in den Mitgliedsgemeinden zeigte sich zudem gemeindeübergreifend ein starkes Interesse an der Gründung von Energiegemeinschaften sowie der Umstellung fossiler Heizsysteme in gemeindeeigenen Gebäuden“, sagt Wenger. „Ich freue mich, den Gemeinden und der Region bei der Initiierung, Koordinierung und Umsetzung diverser Projekte proaktiv beratend zur Seite zu stehen, als Schnittstelle und Multiplikator zu fungieren und Teil der österreichweiten KEM-Familie zu sein.“

KEM Klimazukunft Oberinnviertel. Wie im Mattigtal soll auch in der benachbarten KEM Klimazukunft Oberinnviertel die Umsetzungsphase Anfang 2024 beginnen.

Die KEM-Managerin Angelika Wimmer studierte Biologie an der Universität Salzburg und war viele Jahre in der Privatwirtschaft tätig. „Einen Schwerpunkt wird die Biodiversität bilden, denn wir haben mit dem Ibmer Moor gleichzeitig ein Naturjuwel und einen riesigen CO2-Speicher in der Region“, erklärt KEM-Managerin Angelika Wimmer. Auch bei der Bewusstseinsbildung für den bevorzugten Kauf von regionalen und saisonalen Lebensmitteln spielt die natürliche Vielfalt neben Gesundheit und kurzen Transportwegen eine Rolle. Wie, das wird Wimmer bei Exkursionen zu einem lokalen Betrieb, der sich der solidarischen Biolandwirtschaft verschrieben hat, veranschaulichen.

Weiters möchte Wimmer Schulprojekte umsetzen, ein dichteres E-Ladestellennetz sowie mehr öffentliche Verkehrsangebote – eventuell auch durch Mikro-ÖV – erreichen. „In manchen Gemeinden gibt es außerhalb der Schulzeiten gar keinen Bus“, so Wimmer. „Einige KEM-Gemeinden haben sich auch schon gemeinsam Gedanken zu einer Verbesserung der Radverkehrsinfrastruktur gemacht.“

 

KEM Bezirk Perg. Bereits im September ist die KEM Bezirk Perg in ihre Umsetzungsphase gestartet. „Zunächst liegt mein Schwerpunkt auf der Bewusstseinsbildung der Bevölkerung. Hier wartet noch viel Arbeit auf uns“, erklärt KEM-Manager Kurt Leonhartsberger. In jeder der 14 teilnehmenden Gemeinden ist jeweils ein Vortragsabend geplant, gefolgt von einem Sprechtag am Gemeindeamt. „Besonders freue ich mich auf die Arbeit mit den Gemeinden, da diese wirklich motiviert sind und etwas verändern möchten“, geht Leonhartsberger guter Dinge ans Werk. Aktuell arbeitet er mit den Gemeinden an der Gründung einer regionalen Erneuerbaren Energiegemeinschaft. „Auch auf ein Leuchtturmprojekt zum Thema bidirektionales Laden freue ich mich schon sehr. Dabei wollen wir zeigen, wie viele Vorteile ein Elektroauto hat, und den Menschen dabei auch die Berührungsängste mit der E-Mobilität nehmen.“

Leonhartsberger absolvierte an der Fachhochschule Oberösterreich Campus Hagenberg den Bachelor-Studiengang Medientechnik und -design und an der Fachhochschule Technikum Wien den Master-Studiengang Erneuerbare Urbane Energiesysteme. Den Großteil seines bisherigen Berufslebens blieb er dem Technikum Wien treu, zunächst als Mitarbeiter, Projektleiter und Lektor mit den Schwerpunkten dezentrale Erzeugungs- und Speichertechnologien sowie nutzer:innen-orientierte Energiesysteme. Später leitete er das Kompetenzfeld sowie den F&E-Schwerpunkt Renewable Energy Systems. Zuletzt war Leonhartsberger als Chief Product Officer und Member of the Board bei neoom tätig.

KEM Schöcklland. Martin Irmer startete am 1. August mit der KEM Schöcklland in die Umsetzungsphase. Er ist Diplom-Bauingenieur, Energieberater sowie Unternehmensberater für Qualitäts- und Systemmanagement. Im Mobilitätsbereich will er vor allem das Gehen und Radfahren stärken und begann damit gleich in der Europäischen Mobilitätswoche. „Die Maßnahmen im Energiebereich, der Photovoltaikausbau, die Gründung von Erneuerbaren Energiegemeinschaften oder thermische Gebäudesanierungen brauchen noch eine gute Vorbereitung, aber mit der Energiebuchhaltung in den Gemeinden können wir schon beginnen“, sagt der KEM-Manager.

Sehr wichtig sind ihm und seinen fünf Gemeinden rund um den Schöckl auch Bewusstseinsbildung und Bürgerbeteiligung. So flossen schon in die Auswahl der 13 KEM-Maßnahmen Ergebnisse aus einer Online-Umfrage, aus Workshops mit Bürger:innen und Gemeinderät:innen sowie aus zahlreichen persönlichen Gesprächen ein. Irmer möchte den Klimaschutz aber auch spielerisch unters Volk bringen und freut sich, in allen KEM-Gemeinden das Ich tu's-Klimaplanspiel zu veranstalten.

Aktuelle Ausschreibung. Im Rahmen der Ausschreibung „Klima- und Energie-Modellregionen 2023“ werden heuer wieder neue Modellregionen gesucht. Mehrere Gemeinden stellen einen gemeinsamen Antrag zur Etablierung einer neuen Klima- und Energie-Modellregion. Dabei soll die Modellregion zumindest 3.000 Einwohner:innen und zwischen fünf5 und 20 Gemeinden umfassen, kann aber in begründeten Ausnahmefällen davon abweichen.Außerdem sind auch Modellregionen angesprochen, die eine bestehende KEM weiterführen möchten.