Schulweg-Mobilität – Wunsch und Wirklichkeit

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Wie kommen SchülerInnen derzeit zur Schule – und wie kämen sie am liebsten dorthin? Das wollte UNSER KLIMA Retzer Land (KEM und KLAR Retzer Land) wissen, und 103 SchülerInnen der NMS Retz antworteten. Die wichtigsten Ergebnisse: Viele würden lieber ihr Fahrrad benützen – und BusfahrerInnen könnten freundlicher sein.

Aktuell fahren nur sieben Prozent der SchülerInnen der NMS Retz mit dem Fahrrad zur Schule. Das entspricht etwa dem durchschnittlichen österreichischen Fahrradanteil am Gesamtverkehrsgeschehen. Eine Verdoppelung des Radverkehrsanteils ist erklärtes Ziel der österreichischen Bundesregierung. Die 10- bis 14-Jährigen SchülerInnen aus Retz wären sogar zu einer Vervierfachung bereit.

Lieber radeln. 26 Prozent der Kinder und Jugendlichen würden den Schulweg am liebsten mit dem Fahrrad zurücklegen, weitere acht Prozent mit dem Roller oder Scooter. Aber warum tun sie es nicht? „Wir haben in Retz leider bislang keinen einzigen Radweg“, meint dazu KEM-Manager Gregor Danzinger. Und seine Kollegin Stefanie Leitner, die die Umfrage leitete, ergänzt: „Und auch im Umland gibt es nur touristische Radrouten. Da ist es nicht verwunderlich, dass viele Eltern ihren Kindern nicht erlauben, Räder oder Roller für den Schulweg zu benützen.“

Die SchülerInnen wurden auch nach ihren Verbesserungswünschen gefragt. 21 Antworten konnten angekreuzt werden. Am häufigsten (28 Nennungen) stand „freundlichere BusfahrerInnen“ auf dem Wunschzettel. Gleich danach folgten „mehr Bäume und Sträucher am Schulweg“ (25) und „weniger Autoverkehr“ (25). „Bessere Fußweg-Verbindungen“ (19) und „bessere Radweg-Verbindungen“ (17) wurden ebenfalls häufig angekreuzt. Zehn SchülerInnen wünschen sich diebstahlsichere Rad-Abstellmöglichkeiten bei der Schule.

Bus als Muss. Mehr als die Hälfte der SchülerInnen fährt mit dem Bus zur Schule, aber nur 29 Prozent würden das auch in Zukunft am liebsten tun. Ein gutes Viertel geht derzeit zu Fuß. In beiden Gruppen gibt es viele, die lieber aufs Rad oder den Roller umsteigen würden – selbst bei Schulwegen mit mehr als drei Kilometern. Auch die Bahn, die derzeit nur von einem Prozent der SchülerInnen genutzt wird, wäre vielen lieber als der Bus. Mehr Sitzplätze im öffentlichen Verkehr würden sich 21 der SchülerInnen wünschen, bessere Bus- und Bahnverbindungen 18 – und natürlich mehr Freundlichkeit.

Rund 15 Prozent der SchülerInnen kommen mit dem Elterntaxi. Einige von ihnen würden lieber in einer Fahrgemeinschaft – also gewissermaßen per Elternsammeltaxi – zur Schule gebracht werden.

Handlungsbedarf. „Das Ergebnis der Umfrage ist durchaus motivierend. Die jungen Menschen weisen ein hohes Bewusstsein in Sachen Klimaschutz auf“, zieht Danzinger Bilanz. „Es zeigt sich aber auch, dass die aktuelle Schulwegsituation nicht ideal ist. Jetzt ist die Kommunalpolitik gefordert, bessere Bedingungen für eine aktive Mobilität zu schaffen. Schließlich geht es um die Sicherheit unserer SchülerInnen, um mehr Bewegung und Gesundheit – und eigentlich ja auch um lebenswertere Ortschaften.“

Weitere Details können unter UNSER KLIMA Retzer Land nachgelesen werden. Dort stehen auch die vom Klimabündnis entwickelten Fragebögen für verschiedene Altersgruppen zum Download bereit. Unterrichtsmaterialien zum Thema – von der ersten bis zur achten Schulstufe – können ebenfalls heruntergeladen werden.