Leiblachtaler Energiedetektive

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In den 5 Volks- und 2 Mittelschulen wurden mehr als 100 Energiedetektive ausgebildet und mit einem Auftrag zum Sparen von Wärme, Strom und Wasser an die Schulen geschickt. Gemeinsam mit den Schulwarten wurden im Laufe des Jahres einfache, meist verhaltensorientierte Maßnahmen gesetzt. Während der Heizsaison wurde mit den SchülerInnen die Verbrauchsentwicklung besprochen und konkrete Maßnahmen gesetzt. 70% der nachweisbaren Einsparungen wurden den Schulen in Aussicht gestellt.

Modellregion:
Energieregion Leiblachtal *
Modellregions-Manager:
DI Dr. Schedler Bertram
Projektinhalt und Ziel

Das Projekt ist mit dem Ziel angetreten die Energiekosten um mindestens im Vergleich zum Mittelwert der letzten 3 Jahren 5% zu reduzieren. Zur Messung des Erfolges wurden die Verbräuche von Wärme, Strom und Wasser erfasst und entsprechend verglichen. Dazu wurde entsprechend den Empfehlungen der EVO/IPMVP vorgegangen. 

Projektablauf

Die Einbindung der Schulen erforderte verständlicherweise eine entsprechende Vorlaufzeit und begann am Ende des Schuljahres 2012/13 mit der Veranstaltung „Klima verbündet“ zur Sensibilisierung der Mittelschüler. Zeitgleich wurden die DirktorInnen über das Schulprojekt informiert. Zu Beginn des Schuljahres wurde das Projekt dann auch den Lehrkörpern der jeweiligen Schulen vorgestellt. Teilgenommen haben letztlich alle 5 Volks und die beiden Mittelschulen. Im Anschluss nominierte jede Schule ihre Energiedetektive, die dann in 4 Gruppen an je einem Vormittag von einem speziell geschulten Theaterpädagogen ausgebildet wurden. Die Ausbildung wurde mit einem Zertifikat und einem Detektivauftrag abgeschlossen. Gemeinsam mit dem Schulwart und dem Energiekoordinator wurde dann ein Rundgang in der Schule organisiert, wo auch die Energie- und Wasserzähler gezeigt wurden, die ab nun wöchentlich
abzulesen waren. Im November wurden die Volksschulen vom Klimaclown besucht, der über seine Erlebnisse aus dem Verschwenderreich berichtete. Während der Heizsaison besuchte der Energiekoordinator die Energiedetektive. Anhand der Aufzeichnungen wurde die bisherigen Erfahrungen diskutiert und Maßnahmen vereinbart. Im Juni wurden die Schulen gemeinsam mit dem Bürgermeistern besucht, der den SchülerInnen mit einer kleinen Jause für Ihren Einsatz danke. Zudem wurden den Schulen
Checks in Höhe von 70% der Einsparungen überreicht.

Angabe / Abschätzung der Kosten in EUR

Das Projekt mit einer Laufzeit von 12 Monaten wurde ausschließlich aus Mitteln der Gemeinden und des Klima- und Energiefonds finanziert. Als Projektkosten fielen € 18.000.-- an. Die nachweisbaren Einsparungen beliefen sich auf € 12.500.--. Einen anhaltenden Effekt vorausgesetzt ergibt sich damit eine Amortisatonszeit ca 1,5 Jahren. Nicht berücksichtigt sind potentielle Einsparungen in den Wohnungen und Häusern der Energiedetektive und des Lehrkörpers.

 

Nachweisbare CO2 Einsparungen in Tonnen

Da alle erfolgreichen Schulen mit einer Hackschnitzelheizung beheizt und sich beim Strombedarf im Schnitt keine merkliche Reduktion nachweisen lässt, wurden keine CO2-Einsparungen erzielt. Es konnten aber mehr als 150.000kWh an Wärmeenergie mehr als 240m³ Trinkwasser eingespart werden.

Projekterfolge (Auszeichungen) / Rückschläge in der Umsetzung

Das Projekt hat die gesteckten Ziele im ersten Jahr erreicht. Das Projekt und seine Erfolge wurde in den Gemeindemedien, der Homepage und in überregionalen Zeitungen vorgestellt. Weitere Potentiale können sicherlich gehoben werden, wenn neben den Energiedetektiven und den Schulwarten der gesamte Lehrkörper das Projekt aktiv unterstützt. Dann kann das Einsparniveau sicherlich noch angehoben werden.

Nachhaltige Perspektiven

Sehr gut gelaufen ist die Aktivierung der Volksschüler, was sich auch in den signifikant höheren Einsparungen in den Volksschulen niederschlägt. Die Energiedetektive der Mittelschulen hatten Schwierigkeiten, die Maßnahmen Ihren Mittschülern näher zu bringen. Sehr gut war auch die Einbindung eines Theaterpädagogen, der die Thematik kindgerecht und spielerisch aufbereitet hatte. Wichtig ist auch die weitere Begleitung der Energiedetekive während des Schuljahres und ein engagierter Schulwart. Durch die Verienbarung mit den Gemeinden (70% der Einsparungen werden ausbezahlt) hat das Projekt auch in den Schulen Aufmerksamkeit gewonnen, sodass eine hohe Motivation für eine Weiterführung im Schuljahr 2014/15 gegeben ist. Die Ergebnisse mit den Kindern eignen sich sehr gut, um Unternehmen oder auch Gemeindemitarbeitern die Auswirkung des Verhaltens zu demonstrieren (kinderleichte Einsaprungen).
Auf diesem Erfolg werden daher entsprechende Aktivitäten in der Energieregion aufbauen.

Motivationsfaktoren

Kooperationspartner bzw. Ideengeber
- Ökomedia (Ausbildung Energiedetektive)
- Klimabündnis (Ausstellung „Klima verbündet“, „Klimaclown“)
- e5-Gemeinden Hittisau mit Projekt Wise (Ansprechpartner: Georg Bals)

Modellregions-Manager

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DI Dr. Schedler Bertram

     43-664-88678038
     bertram.schedler@smartbridge.at

Berufliche Laufbahn

Nach 13 Jahren in der Industrie hat Bertram Schedler 2007 zum Energieinstitut Vorarlberg gewechselt und dort als operativer Programmleiter das Landesprogramm Energiezukunft Vorarlberg koordiniert sowie betriebliche Energieeffizienzprojekte geleitet. 2011 hat er sich als beratender Ingenieur für Verfahrens- und Umelttechnik selbstständig gemacht, womit er sich auf die Entwicklung und Umsetzung betrieblicher und kommunaler Energie- und Ressourceneffizienzprojekte konzentriert.


Ort
Eichenberg

Modellregionsmanager Bertram Schedler: "Bisher habe ich nur darüber gelesen oder es gehört. Trotzdem war es für mich selbst überraschend, welche nachweisbaren Einsparungen sich durch einfache verhaltensorientierte Maßnahmen erreichen lasssen. Toll waren auch meine Erlebnisse in der direkten Zusammenarbeit mit den engagierten Kindern, die ihr Wissen auch nach Hause mitgenommen haben! Umso mehr hat mich dann auch die gelungene Überraschung gefreut, als der Bürgermeister der jeweiligen Gemeinde den erfolgreichen SchülerInnen den Check über 70% der Einsparungen überreichen konnte."