Energiekonzept Litschau

Ziel dieses Projekts ist eine Reduktion der Gemeindeenergiekosten durch Umstellung auf LED-Straßenbeleuchtung, Errichtung mehrerer PV-, Solar- und Wasserkraftanlagen.

Modellregion:
Nordlicht *
Modellregions-Manager:
DI (FH) Bruckner Mario
Projektinhalt und Ziel

Messbare Ziele können insofern festgelegt werden, als das die geplante Maßnahmenkombination eine deutliche Verringerung des Energieverbrauchs und somit auch der Kosten für die Straßenbeleuchtung einerseits und einen gesenkten Bedarf an fossilen Energieträgern zur Folge haben soll.

Projektablauf

Die Ideen zur Umsetzung der Einzelmaßnahmen kamen bereits im letzten Umsetzungsjahr auf. Am Be-ginn standen Gespräche über mögliche Nutzung von Wasserkraft, danach folgten LED-Straßenbeleuchtung und Photovoltaik. Ein nennenswerter Teil der Initiative kam vom Stadtamtsdirektor der Gemeinde Litschau, der die KEM Nordlicht und besonders den Modellregionsmanager früh in die Planung eingebunden hat. Im Frühling 2014 wurden erste Experten zur Planung hinzugezogen. Gleich-zeitig erschien es naheliegend ein gemeinsames Konzept aus den einzelnen Projekten zu machen. Erste Meilensteine waren Gespräche mit den Experten (DI Digruber für Kleinwasserkraft, Ing. Kampl für LED-Straßenbeleuchtung) und die gemeinsamen Begehungen der angedachten Standorte. Zurzeit befindet sich das Projekt in der konkreten Planungsphase. Die Experten wurden damit beauftragt eine Durchfüh-rung, Material und Kosten näher zu betrachten. Bei der Umsetzung ist zudem besonders bei der LED-Straßenbeleuchtung festgelegt worden, dass der Auftragnehmer lokale Betriebe zu mindestens 50% einzubinden hat. Die Einbindung der Bevölkerung soll über das normale Maß an Information hinaus eingebunden werden. Es ist angedacht eine der Maßnahmen mittels Bürgerbeteiligung zu finanzieren, Gespräche mit einem Experten laufen bereits (DI Komarek). Start der Umsetzung ist mit der Errichtung der ersten PV-Anlagen für November 2014 angedacht. Voraussichtliches Ende: Oktober 2015

Angabe / Abschätzung der Kosten in EUR

Straßenbeleuchtung:

Kosten: € 800.000
Förderungen max 20% = 160.000
Einsparung p.a. max € 25.000
Kleinwasserkraft:
2 Anlagen, insgesamt ca. 60 kW, Investkosten ca. € 200.000
Förderung geschätzt max 25% = 50.000
Jahresertrag ca. 250.000 kWh, Jahresertrag monetär durch Tarifvertrag max € 20.000
PV-Anlage:
30 kWp Anlage auf Hallenbad, Investkosten ca. € 45.000
Förderung 30% = € 15.000
Jahresertrag ca. 30.000 kWh, ca. 85% Eigenverbrauch, ergibt ca. € 3.000 p.a. Stromkostenersparnis
25 kWp Anlage auf Kläranlage, Investkosten: ca. € 45.000,00
€ ca. 2.500 p.a. Stromkostenerspranis
10 kWp am Stadtamt, Investkostenosten ca. € 24.000,00 (abzgl. 30% Förderung)
€ ca. 1.100 p.a Stromkostenersparnis
6 kWp Arzthaus, Investkosten € 14.000,00 (abzgl. 30% Förderung)
€ ca. 700 p.a Stromkostenersparnis

12 kWp Bauhof, Investkosten 28.000 (abzgl. 30% Förderung)
€ ca. 1.200 p.a. Stromkostenersparnis

12 kWp Hauptschule, Investkosten 25.000 (abzgl. 30% Förderung)
€ ca. 1.200 p.a. Stromkostenersparnis
20 kWp Volkschule, Investkosten 37.000 (abzgl. 30% Förderung)
€ ca. 1.800 p.a. Stromkostenersparnis
Eine Bürgerbeteiligung ist derzeit in Planung (ob für die Kleinwasserkraftanlagen oder die PV ist noch nicht klar).
Solarthermie:
100 qm auf Hallenbad, 50 qm auf Volksschule 

 

 

 

Nachweisbare CO2 Einsparungen in Tonnen

Ca. 420 000 kWh = ca. 154 Tonnen CO2

Projekterfolge (Auszeichungen) / Rückschläge in der Umsetzung

Da das Projekt noch nicht in der Umsetzungsphase ist, kann über Rückschläge in der Umsetzung noch nicht berichtet werden. Bei der Planung der Kleinwasserkraftanlagen herrschen jedoch momentan noch Unklarheiten über die Vorschriften für eine Fischwanderhilfe.
Es ist nicht vorgesehen, mit dem Projekt an Wettbewerben teilzunehmen, da es zwar für die Region ein großer Schritt ist, jedoch nicht überdurchschnittlich hohe Innovationskraft besitzt. Ausnahme ist möglicherweise der neu ins Leben gerufene NEPTUN Wasserpreis des Bundes, da das Wasserkraftwerk Herrensee auch touristisch verwertet werden soll. Über die Gemeindehomepage und Ankündigung im Gemeindeblatt sowie den regionalen Medien soll die Bevölkerung auf diese besonderen Neuerungen aufmerksam gemacht werden.

Nachhaltige Perspektiven

Grundsätzlich konnten wir beobachten, dass das Andenken von Neuerungen in einem Bereich der erneuerbaren Energien auch Auslöser für weiter Überlegungen und Initiativen ist. Es ergaben sich Ideen zum Errichten eine Stromtankstelle und konkrete Anfragen an Firmen zum Aufstellen einer solchen. Tatsächlich geplant ist in diesem Fall aber noch nichts. Es wird jedoch im Zuge der Umgestaltung des Stadtplatzes wieder ins Gespräch kommen. Für zukünftige Projekte und für andere Gemeinden kann hier festgehalten werden, dass eine umfassende, ehrliche Information der Bevölkerung von der Planung an über die Durchführung bis zur Fertigstellung essentiell für einen konfliktfreien Ablauf sind. Für die Politik und die Verwaltungsmitarbeiter ist es ratsam, einen Themenbereich wie PV-Anlagen auf-zugreifen und tabulos auszuwerten, und hier bereits frühzeitig einen KEM Manager zu haben, der von technischer bis finanzieller Unterstützungsmöglichkeit alle relevanten Kontakte herstellt.

 

Motivationsfaktoren

Da es bereits zahlreiche Bürgerbeteiligungen besonders bei erneuerbaren Energien (z.B.: Bürgersolar-kraftwerke) gibt, kann hier kein konkretes Projekt als Motivationsfaktor genannt werden.

 

Modellregions-Manager

mario_bruckner.jpg
DI (FH) Bruckner Mario

     43-2865-219
     43-650-9892889
     modellregion.nordlicht@aon.at

Berufliche Laufbahn

Vertrieb PV - Anlagen


Ort
Litschau

Modellregionsmanager Mario Bruckner: "Litschau steht als Sanierungsgemeinde massiv unter finanziellem Druck und hat von allen KEM Gemein-den das größte Engagement bei der Zusammenarbeit mit dem KEM-Management zur Hebung verschie-dener Einsparungspotentiale beim Energieverbrauch gezeigt. Durch Umstellung der Straßenbeleuchtung (größter Stromverbraucher) auf LED sind Einsparungen von mindestens 50% zu erwarten. Gleichzeitig soll durch die Nutzung von Photovoltaik und Wasserkraft zumindest ein Teil des Strombedarfes auf loka-le erneuerbare Quellen umgestellt werden."