Gemeindeeigene PV-Anlage auf dem Rathaus in Purkersdorf

Planung und Installation einer Photovoltaik-Anlage zur gemeindeeigenen Stromproduktion auf einem Gebäude mit Öffentlichkeitswirksamkeit; Prüfung auf Finanzierung als BürgerInnenbeteiligungsprojekt

Modellregion:
Wienerwald *
Modellregions-Manager:
Schrottenbaum Karolina
Projektinhalt und Ziel

Folgende Hauptziele wurden für das Projekt formuliert:

1.Langfristige Senkung der jährlichen Stromkosten für das Rathaus im Vergleich zum Basisjahr 2012/2013

2.Teilabdeckung des eigenen Strombedarfs (des Rathauses) mit gemeindeeigener Stromproduktion durch eine PV-Anlage

Nebenziele:

1.Erhöhung des Produktionsanteils an Erneuerbarer Energie in der Stadtgemeinde/Region
2.Vorbildwirkung der Stadtgemeinde im Bereich Klimaschutz, in dem Erneuerbare Energie sichtbar gemacht, thematisiert und langfristig verankert wird.
3.(OPTIONAL) Bewußtseinsbildung in der Region schaffen durch die Finanzierung der PV-Anlage als BürgerInnenbeteiligung

Projektablauf

Projektbeginn: Planung September 2013 / Umsetzung Dezember 2013
Projektende: September 2014
Vorlaufzeit: ca. 3 Monate

Meilensteine

1.Vorstellung der Projektidee und Ausarbeitung des Konzepts
2.Beschluss im Gemeinderat zur Durchführung des Projekts
3.Beauftragung des Unternehmens
4.Lieferung und Montage der Anlage
5.Inbetriebnahme


In der Vorlaufzeit hat das Regionsmanagement mit VertreterInnen der KEM Gemeinden (GemeinderätInnen) die Projektidee in Arbeitsgruppen ausgearbeitet und das Umsetzungspotenzial in den Gemeinden abgeschätzt.
In jener Gemeinde mit der höchsten Umsetzungschance wurde daraufhin mit der Projektplanung begonnen. Die erarbeitete Projektidee wurde einem Projektteam (bestehend aus: Bürgermeister, Energiebeauftragte, Bauamt, Umweltgemeinderat und Umweltstadträtin) vorgestellt. Fragen zur Detailplanung wurden gemeinsam beantwortet und als Ergebnis festgehalten.
Daraufhin folgten weitere Besprechungen um die Anforderungen für die technische Planung sicherzustellen und die Option auf BürgerInnenbeteiligung abzuwägen.
In der Planungsphase wurde auf externe Experten zurückgegriffen. Die technische Planung sowie die Vorbereitung der Ausschreibung der Anlage wurde maßgeblich durch die AEE Solar Concept GmbH unterstützt und durchgeführt. Ebenso wurde für die Haustechnik der Leiter für Sanierungsmaßnahmen am Rathaus und für die detaillierten Informationen zum BürgerInnenbeteiligungsmodell ein Berater der ENU herangezogen.
Abschließend wurde in Fragen zum Denkmalschutz eine Sachverständige des Bundesdenkmalamtes befragt.
Als alle benötigten Informationen zusammengetragen waren konnte ein Antrag für den Gemeinderat bereitgestellt werden. Nach dem Beschluss im Gemeinderat wurden Angebote zur Lieferung und Montage der gewünschten PV-Anlage von 12,5 kWp eingeholt und der Zuschlag erteilt. Die Umsetzung erfolgte im Rahmen der Sanierung des Rathauses durch die Gemeinde Purkersdorf.
Seit Ende des Sommers 2014 ist die Anlage auf dem Dach des Rathauses in Betrieb.

Angabe / Abschätzung der Kosten in EUR

12 kWp PV-Anlage mit Wechselrichter, Montage, etc. (Anschaffungskosten) – 24.000€
Excl. Zusatzkosten für Dachverstärkung und Anpassung der Haustechnik.
Investitionsförderung durch KEM Programm /KLIEN: 7.000€
Bedarfszuweisung des Landes NÖ: bis zu 5.000€
Bei geschätztem Eigenverbrauch von 2 Drittel amortisiert sich die Anlage in 10-13 Jahren.
Mit Mehreinnahmen von ca. 20-40.000 € nach 25 Jahren ist zu rechnen (Annahme: Strompreissteigerung von 3 %). Da zeitgleich eine Sanierung der Haustechnik und Umstellung auf LED-Beleuchtung erfolgt ist, kann mit einem geringeren Gesamt-Strombedarf gerechnet werden.

Nachweisbare CO2 Einsparungen in Tonnen

Die Anlage wurde im gewünschten Zeitraum errichtet und ist voll funktionsfähig. Nach Ablauf eines Jahres nach der Inbetriebnahme können erste Aussagen zur Reduktion der Stromkosten und dem Prozentsatz an Teilabdeckung gemacht werden.
Hindernisse: Dächer auf öffentlichen Gebäuden eignen sich meist nicht aufgrund ihrer Ausrichtung und ihrer baulichen Ausführung (Gaupen/ Schattenwurf). Daher steht meist nur eine geringe Dachfläche zur Verfügung. Denkmalschutzauflagen selektieren ebenfalls geeignete Dachflächen aus.
Weiters ist ein unzureichendes Wissen über gemeindeeigene Gebäude und Baupläne von Seitens der Gemeinde hinderlich. Zusatzkosten für Begutachtungen und Verstärkungen des Dachstuhls sind dann die Folge. Erhöhte Kosten und Aufwand wiederum senken das Interesse an der Umsetzung und an einer gemeindeeigenen PV-Anlage.

Projekterfolge (Auszeichungen) / Rückschläge in der Umsetzung

Sehr gute fachliche Unterstützung und technische Planung durch die AEE Nö-Wien sowie der ENU zum Thema BürgerInnenbeteiligung.
Hilfreich ist ebenso der Besuch des Seminars zum Thema PV-Anlagen auf Gemeindegebäuden und mit BürgerInnenbeteiligung (Angebot von der E N U ).
Folgeaktivitäten sind in der Nachbargemeinde zu verzeichnen. Aufgrund des Projekterfolges möchte die Marktgemeinde Gablitz ebenfalls eine PV-Anlage installieren. Mögliche Standorte wurden schon ausgelotet (Kläranlage, Bauhof). Die Option auf BürgerInnenbeteiligung möchte von der Gemeinde ebenfalls geprüft werden.

Nachhaltige Perspektiven

Karolina Schrottenbaum: "Durch die Installation einer PV-Anlage auf dem Dach des Rathauses zeigt sich die Stadtgemeinde umwelt-,
klimabewußt und zukunftsorientiert. Die Gemeinde übernimmt Verantwortung und hat somit Vorbildwirkung
für alle BürgerInnen in der Region in Sachen Produktion von Erneuerbarer Energie. Sie legt
den Grundstein für eine grüne und CO2-arme Weiterentwicklung der Region.
"

Motivationsfaktoren

KEM Baden, KEM Gemeinden im Waldviertel, AEE NÖ-Wien als Kooperationspartner

 

Modellregions-Manager

Schrottenbaum Karolina

     43-650-3118700
     kemwienerwald@aee-now.at

Berufliche Laufbahn

Tätigkeit als Projektmanagerin, Erstellung von regionalen Energiekonzepten, Potenzial und Netzwerkanalyse

 



Ort
Purkersdorf

Karolina Schrottenbaum: "Durch die Installation einer PV-Anlage auf dem Dach des Rathauses zeigt sich die Stadtgemeinde umwelt-, klimabewußt und zukunftsorientiert. Die Gemeinde übernimmt Verantwortung und hat somit Vorbildwirkung für alle BürgerInnen in der Region in Sachen Produktion von Erneuerbarer Energie. Sie legt den Grundstein für eine grüne und CO2-arme Weiterentwicklung der Region."