Kläranlage GAV Krems

Anpassung der Kläranlage Krems an der Donau mit einer Ausbaukapazität von 255.000 EW an den Stand der Technik unter der Zielsetzung eines temporären Energie autarken Betriebs durch Nutzung verschiedener Formen an erneuerbaren Energieträger, die zum größten Teil auf der Kläranlage selbst vorhanden sind.

Modellregion:
Krems
Modellregions-Manager:
Ing. Berthold Julia
Projektinhalt und Ziel

Der Inhalt des Projekts war die Anpassung der Kläranlage des GAV Krems an den Stand der Technik unter dem Aspekt der temporären Nutzung von Energie für den autarken Betriebes.

Folgende Anlagen zur Eigenenergieerzeugung wurden errichtet:

  • 2 Faultürme mit je 3.000 m³ Inhalt zur Erzeugung von Faulgas aus dem in den Vor- und Nachklärbecken abgeschiedenen Stoffen
  • Gasspeicher mit 1.920 m³ Inhalt zur Speicherung des Faulgases - 2 BHKWs mit einer Leistung von je 190 kWel und 225 kWth zur Nutzung des Faulgases zur Eigenstromerzeugung für den Antrieb von Aggregaten sowie Nutzung der Abwärme zur Beheizung des Faultürme der Betriebsgebäude sowie der Schlammtrocknung
  • Hackgutheizung mit einer Leistung 750 kW zur Unterstützung der Wärmeerzeugung im Winter
  • Photovoltaikanlage mit einer Leistung von 27 kWpeak zur Eigenstromerzeugung
  • Die Schlammtrocknung erfolgt in der klimatisch günstigen warmen Jahreszeit in der solaren Schlammtrocknungshalle mit Hilfe der Sonne

Das Ziel der temporären Energieautarkie kann durch die Menge an Strom, die ins Netz als Überschussstrom eingespeist wird, überprüft und dokumentiert werden.

Die ersten Betriebsergebnisse zeigen einen Stromüberschuss in den Sommermonaten.

 

Projektablauf

Die erste Kläranlage Krems wurde im Jahre 1979 eröffnet.

Die Vorarbeiten zur Anpassung der Kläranlage an den Stand der Technik begannen im Jahre 2006.
Die Planung der Kläranlage erfolgte durch das erfahrene Ingenieurbüro Hydroingenieure in enger Abstimmung mit den Amtssachverständigen des Landes Niederösterreich.
Die Bauarbeiten zur Anpassung der Kläranlage wurden mit der Spatenstichfeier am 22.07.2010 begonnen.
Insgesamt wurden 295 Baubesprechungen jeden Mittwoch während der Errichtungszeit zur Koordinierung der Projektherstellung abgehalten.
Die Eröffnung der Kläranlage erfolgte im Jahre 2015.

Angabe / Abschätzung der Kosten in EUR

Die Gesamtinvestitionskosten betragen € 47 Mio.

Die Förderung des Bundes beträgt 11 % und die des Landes NÖ 9 %.

 

Nachweisbare CO2 Einsparungen in Tonnen

Die beiden BHKWs erzeugen pro Jahr rd. 1.500.000 kWh Strom und rd. 3.750.000 kWh Wärme pro Jahr.
Die Photovoltaikanlage erzeugt rd. 30.000 kWh Strom pro Jahr.
Die Hackgutanlage erzeugt rd. 900.000 kWh Wärme pro Jahr.
Durch die Anlagen zur Eigenenergieerzeugung werden pro Jahr rd. 1.530.000 kWh x 0,37 kg/kWh + 900.000 kWh x 0,25 kg/kWh = 790 t CO2 pro Jahr eingespart.

Projekterfolge (Auszeichungen) / Rückschläge in der Umsetzung

Die feierliche Eröffnung fand am 19. Juni 2015 unter Einbeziehung der Bevölkerung der 18 Mitgliedsgemeinden statt.

 

Nachhaltige Perspektiven

Bei Kläranlagen mit einer Kapazität größer 15.000 EW sollten die Möglichkeiten zur Nutzung der Eigenenergieerzeugung geprüft werden.

 

Motivationsfaktoren

Kläranlage Traismauer des AV „An der Traisen"

Modellregions-Manager

Ing. Berthold Julia

     43-2732-801/459
     43-676-848828459
     stadtbus@krems.gv.at

Berufliche Laufbahn
  • 2009 Fachabschluss an der Malerschule Leesdorf im Bereich Malerei und Gestaltung
  • 2011 Diplom- und Reifeprüfung an der HTL Baden im Bereich Bautechnik, Ausbildungsschwerpunkt Farbe und Gestaltung
  • Ab 2011 als Bautechnikerin, bautechnische Sachverständige tätig 
  • Seit 2021 zuständig für die KEM Krems


Ort
Krems an der Donau

Öffnungszeiten
Mo bis Fr 08:00 bis 12:00 Uhr, Di 13:00 bis 16:00 Uhr

Christian Braun: "Das Projekt der Kläranlage Krems beinhaltet alle Energie relevanten Themen, angefangen bei der Optimierung des Energieverbrauchs über die Nutzung vorhandener Ressourcen und Abwärmen bis hin zur Eigenerzeugung von Strom und Wärme. Das Projekt beinhaltet sehr viele Ziele der KEM Krems und stellt daher ein sehr gutes Best Practice Beispiel dar."