Sonnenstrom für Winzer

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Die KEM Energie³ ist Teil des „kleinen aber feinen“ Weinbaugebietes Carnuntum. Speziell in der KEM-Gemeinde Göttlesbrunn-Arbesthal sind davon viele z.T. auch größere Weinbaubetriebe angesiedelt. Die Kombination aus hohen PV-Stromdargebot in den Sommermonaten und den gleichzeitig liegenden saisonalen Verbrauchsspitzen der Winzer (Kühlung, Abfüllung) legte es Nahe einen Fokus auf diese Zielgruppe zu legen. Start dazu, war der PV-Informationsabend „Photovoltaik für Weinbaubetriebe“ am 03.12.2019, der in Kooperation mit den Rubin Carnuntum Weingütern und der LK Bruck/Leitha erfolgte.

Modellregion:
Energie³
Modellregions-Manager:
DI Mottl Karin
Projektinhalt und Ziel

Eine echte Zielvorgabe wurde nicht formuliert. Jedoch war es Ziel in dieser Zielgruppe überdurchschnittlich viele Anlagenumsetzungen zu realisieren. Als Erfolgsfaktor diente das Verhältnis aus Beratungen und erfolgreichen Umsetzungen.

Projektablauf

Die fokussierte Beratung startete mit dem PV-Informationsabend „Photovoltaik für Weinbaubetriebe am 03.12.2019. Im Vorlauf (ca. 1,5 Monate) zu dieser Veranstaltung wurden die Rubin Carnuntum Weingüter und die Landwirtschaftskammer Bruck/Leitha als Multiplikatoren mit an Bord geholt. Ebenso war es wichtig einen verlässlichen PV-Experten über die gesamte Projektphase an der Seite zu haben. Der Informationsabend kann als erster Meilenstein betrachtet werden. Die ersten Anlagenumsetzungen als ein weiterer. In weiterer Folge hatten die Veröffentlichung von mehreren PV-Erfolgsstories zu umgesetzten Anlagen bei Weinbaubetrieben ebenfalls Meilensteincharakter. Ein dezidiertes Enddatum war nicht vorgesehen. Noch im Dez./2021 wurden Beratungen (verstärkt zum Thema Speicher und E-Ladestationen) durchgeführt. (Seit 12/2021 ist die vorhandene Förderung ausgesetzt und wird voraussichtlich im 2.Q/2022 komplett neu aufgesetzt.)

Die durchschnittliche Größe der Anlagen liegt mit über 40 kWp naturgemäß deutlich über jener von privaten Haushalten. Für das KEM-Management ist es daher besonders effizient hier Zeitressourcen zur Verfügung zu stellen.

Angabe / Abschätzung der Kosten in EUR

Abseits der Raummiete für die Startveranstaltung sind keine außertourlichen Kosten entstanden. Unmittelbare finanzielle Vorteile für die KEM-Region ergaben sich dadurch nicht – außer dass, wie schon erwähnt, der hohe Umsetzungsfaktor in Zukunft einen effizienteren Einsatz von Beratungsressourcen auslösen könnte.

Nachweisbare CO2 Einsparungen in Tonnen

Es wurden 327 kWp an PV-Leistung installiert -> ergibt ca. 327.000 kWh Ertrag / Jahr.
Im Stromkennzeichnungsbericht 2020 der e-control werden für 2020 55 g CO2 / kWh (2019: waren es 77 g) ausgewiesen.
Somit ergeben sich THG-Einsparungen von zumindest 17,985 t / Jahr.

Projekterfolge (Auszeichungen) / Rückschläge in der Umsetzung

Mit der Umsetzung von insgesamt 8 Anlagen und 327 kWp installierte Leistung, was knapp 1/3 des PV-Gesamtzuwachs in der KEM-Region entspricht, kann man sehr zufrieden sein. Veröffentlich wurde die Erfolge in einer abschließenden Newsmeldung auf der KEM-Homepage bzw. wurde dies auch explizit im abschließenden KEM-Porträt festgehalten – ebenso in den schon erwähnten PV-Erfolgstories (Links siehe unten). Echte Probleme abseits mancher Diskussion rund um den Netzzutritt gab es nicht.

Nachhaltige Perspektiven

Besonders gut gelaufen ist die Zusammenarbeit zwischen dem KEM-Management (Detailberatungen), Rückmeldungen aus der allgemeinen Energieberatung und dem beigezogenen PV-Experten.
Wichtig ist auf jeden Fall sich einerseits mit dem Umfeld (Interessensvertretungen, regionale Vereine) dieser Zielgruppe zu beschäftigen und sich andererseits schon vorab ein Wissen über die Betriebsabläufe (saisonale Arbeiten...) anzueignen – das half sehr in der Argumentation.
Als positive Nebeneffekte ist der Umstand zu nennen, dass über die PV-Anlagen auch das Thema E-Ladestation -> E-Auto mitgezogen wurde. Einzelne Weingüter haben im Zuge dessen auch in E-Transporter investiert.

Modellregions-Manager

DI Mottl Karin

     43-2162-68100/50
     43-699-13068100
     k.mottl@energiepark.at

Ort
Bruck a.d.Leitha

"Hilfreich war sicherlich, dass das Thema PV speziell in der Gemeinde Göttlesbrunn-Arbesthal bereits gut platziert war und ist... Weiters konnte auf bereits bestehende Netzwerke über den Energiepark Bruck/Leitha selbst, als auch über die Leader Region Römerland-Carnuntum zurückgegriffen werden. Auffallend war die große Entscheidungsfreude der Weinbaubetriebe. Wurde der finanzielle Nutzen mit fokussierter Beratung (Simulation, Wirtschaftlichkeitsberechnung) als auch der Mehrwert in der öffentlichen Wahrnehmung erkannt, dann ging es oft sehr rasch zu Umsetzung."