CO2-Senke Elsbeere Wienerwald

Der Biosphärenpark Wienerwald ist ein wesentlicher Partner der Region Elsbeere Wienerwald. Der Klimawandel ist im Wienerwald klar zu bemerken. Daher versucht man schon über mehrere Jahre neue Strategien zu entwickeln, dass der Wienerwald in Sachen Klimaschutz eine „neue“ Rolle übernehmen kann, indem der Waldboden langfristig und dauerhaft Kohlenstoff binden soll, sowie auch die Ackerböden in Form von Humus in den Mitgliedsgemeinden der KEM. Darüber hinaus hat die Regionale Leitplanung mit dem Land Niederösterreich die Bedeutung der regionalen Grünräume gezeigt, die langfristig auch als CO2-Senken zu verstehen wären.

Projektinhalt und Ziel

Es fanden zwei Austauschtreffen statt („Round-Tables“) wo sich jeweils 10-15 Expertinnen und Experten aus der Verwaltung, Ökologie, Forstwirtschaft, Wissenschaft und Modellregionen trafen uns sich grundsätzlich über Basisinformationen austauschten. Wesentliche Inputs konnten von den Verantwortlichen des Ministeriums eingebracht werden, deren Relevanz wissenschaftlich bestätigt wurde. Aus diesen Projekttreffen und der Vernetzung neuer AkteurInnen konnten Folgeprojekte entwickelt werden, die sich bereits in Umsetzung befinden. Einerseits wurde über Leader-Mittel ein Projekt gestartet, das so genannte Potentialflächen aus Sicht der Biodiversität und des Bodenschutzes identifizieren soll. Hier sollen auch Empfehlungen betreffend die Nutzbarkeit für Erneuerbare Energie folgen (z.B. PV-Freiflächen). Weiters konnten Leader und KEM gemeinsam die Initiative starten, dass die Region Elsbeere Wienerwald sich als Innovationsregion betreffend Kohlenstoffmanagement beim Programm „Ländliche Innovationssysteme“[1] bewirbt.

[1] Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft: Ländliche Innovationssysteme im Rahmen der Europäischen Innovationspartnerschaft (77-03).

Projektablauf

Grundsätzlich entstand die Idee, CO2-Senken in der Region zu suchen, bereits bei der Antragstellung der KEM für die 3. Weiterführungsphase. Verstärkt wurde dieses Anliegen mit der Kooperation des Biosphärenparks Wienerwald und Leader. In der Region Elsbeere Wienerwald entwickelte sich ein Netzwerk, wo Akteurinnen und Akteure sich laufend mit KEM und Leader diesbezüglich austauschten und nach Informationen eigenständig recherchierten.

Von großem Vorteil ist, dass viele kompetente Personen aus der Region selbst stammen und sich aus Eigeninteresse einbrachten. Aufgrund dieser Voraussetzungen lud die KEM zum 1. Round-Table im Juni 2022 ein, wo die Teilnehmenden die Fortsetzung dieser Initiative bzw. den laufenden Austausch forderten. Das Projekt ist nicht abgeschlossen, sondern soll fortgesetzt werden – optimal wäre, wenn nun die Region als Innovationsregion anerkannt wird, um mit eigenen Budget das Thema des regionalen Kohlenstoffmanagements zu verfolgen.

Angabe / Abschätzung der Kosten in EUR

Die Projektkosten (Kosten für die Vernetzung) wurden über das KEM-Budget gedeckt. Die einzelnen Akteurinnen und Akteure brachten sich bei den Round-Tables kostenlos ein. Die inhaltliche Zusammenführung und Protokollierung erfolgte durch die KEM.

Nachweisbare CO2 Einsparungen in Tonnen

Dieses Projekt ist als Vorbereitung für Maßnahmen zu verstehen, die dauerhaft Kohlenstoff speichern sollen. Daher ist hier mit keiner THG-Einsparung zu rechnen, sondern es soll dauerhaft über die THG Bilanz Kohlenstoff gebunden und somit der Atmosphäre entzogen werden. Eine nummerische Ausweisung dieser Mengen ist zum jetzigen Zeitpunkt zu verführt und nicht möglich.

Projekterfolge (Auszeichungen) / Rückschläge in der Umsetzung

Grundsätzlich ist festzustellen, dass das Thema der Kohlenstoffspeicherung nur wegen des geringen Interesses am geplanten Thema der Ernährungssouveränität in der KEM Platz fand. Daher wurden Ressourcen frei und konnten Partnernetzwerke aufgebaut werden. Wesentliche Anerkennung war, dass bei beiden Veranstaltungen jeweils das Ministerium vertreten war und anerkannte Expertinnen und Experten sich entgeltlos fachlich einbrachten.

Da das Thema „CO2-Senke“ ist grundsätzlich noch wenig über die Medien transportiert worden, weil hierzu eine umfangreiche Vorbereitung stattfinden muss, um es in der breiten Öffentlichkeit diskutieren zu können. Daher wurden Folgeprojekte nun in die Umsetzung gebracht, die Themen wie Biodiversität und Bodenschutz behandeln und über Medien verbreitet werden können.

Über die Website wurde in Zusammenhang mit der Veranstaltung „Zukunft des Waldes“ das Zusammentreffen der Expertengruppe „CO2-Senke“ berichtet: https://www.elsbeere-wienerwald.at/Einladung

Als Herausforderung gilt es, dieses komplexe Thema allgemein verständlich aufzubereiten. Die vielen damit in Verbindung stehenden Bereiche (Wasser, Bodenschutz, Naturschutz, Bodenökologie usw.) gilt es fachgerecht aufzubereiten und medial zu verbreiten.

Nachhaltige Perspektiven

In der Region Elsbeere Wienerwald ist bereits eine regionale Energiegenossenschaft tätig, die jedoch aufgrund der regionalen Spezifika weder Großwindkraft, noch Kleinwasserkraft nutzen kann. Daher stellt sich hier die Frage, inwieweit neben Photovoltaik der Winter- und Nachtstrom produziert werden kann. Somit möchte man sich zukünftig dem Thema der Pyrolyse widmen, die die Verkoksung der Biomasse und die Nutzung des Holzgases im Sinne des regionalen Kohlenstoffmanagements ermöglichen könnte.

Dieser Lernprozess und das Forschen in diesem Zusammenhang gilt es in der nahen Zukunft zu verfolgen, was über die „Innovationsregion“ abgewickelt und finanziert werden soll. Wesentliche Voraussetzung dazu ist aber die erfolgreiche Antragstellung und Anerkennung als eine solche Pionierregion.

Modellregions-Manager

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DI Zawichowski Matthias

     43-676-7509022
     zawichowski@elsbeere-wienerwald.at

Berufliche Laufbahn

DI Matthias Zawichowski ist ausgebildeter Raum- und Mobilitätsplaner und hat sich seit seinem Studienabschluss für die Systemzusammenhänge zwischen Siedlungsgefüge, Energie und Mobilität interessiert. 2002 gründete er im-plan-tat Raumplanungs GmbH & CO KG (Technische Büro für Raumplanung).


Ort
Neulengbach

"In unserer KEM Elsbeere Wienerwald verfolgen wir bereits seit Jahren die Energiewende und forcieren den Einsatz Erneuerbarer Energieträger. Wir bemerken aber bereits an den Veränderungen in unserer Kulturlandschaft, dass wir nicht ausschließlich mit der Einsparung an CO2-Emissionen die hoch gesteckten Ziele des Pariser Abkommens erreichen können, sondern uns Methoden zur dauerhaften CO2-Speicherung widmen müssen. Mit diesem Projekt startet die KEM Elsbeere Wienerwald in eine neue Ebene des Klimaschutzes, um aktiv regionales Kohlenstoffmanagements gestalten zu können."