Inaktive Region

Trins/Wipptal

Die Gemeinde Trins wird als Modell für eine ganzheitlich geplante und nachhaltige Energie Gemeinde etabliert und wirkt motivierend auf die Region Wipptal.

Besonderheiten: Trins ist ländlich strukturiert, und kann kaum Arbeitsplätze aufweisen. Durch die Topografie sind logistikabhängige Betriebsansiedlungen nicht möglich und auch der Tourismus ist nicht ausbaufähig. Die meisten Berufstätigen der Region pendeln nach Innsbruck/Umgebung. Für den Aufbau einer erneuerbaren und nachhaltigen Energiewirtschaft verfügt die Gemeinde jedoch über hervorragende Potenziale. Neben der Nutzung von Wasserkraft und Biomasse liegen auch sehr gute Bedingungen für die Nutzung von Sonnenenergie und Windkraft (äußerst selten in Tirol) vor.

Beteiligte Gemeinden: Trins


Wipptal (Brennerautobahn), ca. 30km von Innsbruck 49 km² 1323 EinwohnerInnen
Ziele

Die Gemeinde Trins wird ein "lebendiges Anschauungsobjekt" für ganzheitliche Energieplanung. Durch ein integratives Gesamtkonzept wird der Strom- und Wärmebedarf aus eigenen Quellen gedeckt. Einsparungen und regionaler Ausbau der "Erneuerbaren" gehen dabei Hand in Hand. Als greifbares Modell regen wir zur Nachahmung an und setzen zusätzlich durch Informations-, Beratungs-, und Sensibilisierungsmaßnahmen Impulse in der Region Wipptal. Mit einzelnen Gemeinden werden Kooperationen für Gemeinschaftsprojekte (v.a. Bereich Biomasse und Windkraft) aufgebaut.

Bereits durchgeführte Maßnahmen

Energie sparen in Trins

  • Umrüstung der Straßenbeleuchtung auf LED im Jahr 2014. Halbierung des Bedarfs.
  • Thermische Sanierung der denkmalgeschützten Volkschule Trins(2015).
  • Sanierungskampagne Trins (2015) 150 Häuser, die älter als 30 Jahre sind, erhielten einen kostenlosen Vor-Ort-Check. 50% nutzen diese Gelegenheit. Die Auswertung zeigte, dass schon wesentlich mehr Sanierungsarbeiten durchgeführt wurden, als angenommen.
  • Einführung der Energiebuchhaltung: jährliche Dokumentation (rückwirkend bis 2011) der kommunalen Energieverbräuche mit dem Ziel, weitere Einsparungspotenziale zu prüfen. 

Erneuerbare Energie in Trins

  • Errichtung von 3 PV-Anlagen und damit Nutzung aller kommunalen Dachflächen. 60% des kommunalen Strombedarfs gedeckt werden.
  • Umstieg beim Heizsystem von Volksschule und Kindergarten von Öl auf Pellets.
  • Projektierungen Wasserkraft: Erweiterungsprojekt Kleinkraftwerk Gschnitzbach: 2013 ff und Prüfung Trinkwasserkraftwerk (Hochbehälter): 2016 ff

Mobilität

  • Verkehrskonzept „sicheres Trins“: Bewusstseinsbildung, Beschilderungen, Entschleunigung durch Inseln, Tempo 30 Landesstraße, durchgängiger Gehweg entlang der Landesstraße.
  • Mobilitätserhebung mit darauf aufbauenden Verbesserungsmaßnahmen in der Alltagsmobilität: Einführung und spätere Erweiterung einer zusätzlichen Frühbuslinie zum Bahnhof, Schülertransport für Weiler ohne Busanbindung, Wochenend-Nachttaxi,…
  • E-Mobilität: Errichtung Ladestelle und Sensibilisierungsaktionen: mehrere Tagesevents plus zwei Monate kostenloses Probefahren mit einem E-Auto.

Entwicklungsplanungen und Studien

  • Umfassende Potenzial-Analyse in Zusammenarbeit mit der FH-Kufstein /Energiemanagement (2010)
  • Studie zur Biomassenutzung in Zusammenarbeit mit der Universität Innsbruck (2013)
  • Erhebung des Solarpotenzials der Trinser Dachflächen (2013)
  • Machbarkeitsstudie landwirtschaftliche Biogasanlage (2014)
  • Prüfung Mikrowärmenetz rund um das Gemeindeamt (2016)
  • Studie zur Nutzungsmöglichkeit der Lawinenschutzbauten zur Sonnenstromgewinnung (2016)

Information und Bewusstseinsbildung

  • Events zum Tag der Sonne
  • Fachvorträge, Beratungsangebote, Thermografieaktion, EnergieNewsletter, ...
  • Energie-Weg (Rundgang mit guten Beispielen / Projekten von BürgerInnen und Gemeinde. Ausgezeichnet mit dem Tiroler Energiepreis)
  • Green-Event-Kriterien bei größeren Veranstaltungen
Geplante Maßnahmen

Schritt für Schritt weiter in Richtung Autarkie. Seit 2008 arbeitet Trins gezielt an dieser Vision. Die größeren Stellschrauben im kommunalen Wirkbereich wurden bereits gedreht, nun geht es um konsequente kleine Schritte und um eine breitere Sichtweise. Zunächst fokussiert auf den Strom und Wärmebedarf, haben wir in der Weiterführungsphase die Mobilität hinzugenommen und werden künftig auch die Thematiken Ressourcenschonung / Abfall, Klimaschutz und Klimawandelanpassung stärker bearbeiten.

Ehem. Modellregions-ManagerIn

Mag. Amort Marion

WertBlick


 43-676-8419122002
 marion.amort@wertblick.at

Berufliche Laufbahn

Mehrere Jahre Projektmanagerin in EU-Projekten, 2007 Gründung des eigenen Beratungsunternehmens mit Schwerpunkt Organisationsentwicklung / Beteiligungsprozesse, Begleitung mehrerer Gemeindeentwicklungsprozesse mit Bürgerbeteiligung im Rahmen der LA21.


Ort
Vogelweiderstraße 20c, 6300 Wörgl/Tirol

"Gemeinden haben viele - oft schwierige - Investitionsentscheidungen zu treffen. Auf den Ausbau einer ökologischen Eigenproduktion von Energie zu setzen und diese mit Einsparungsmaßnahmen zu verbinden, kann keine Fehlinvestition sein. Sie macht die Gemeinde zukunftsfähiger, verbindet regionale Wertschöpfung mit Umweltschutz und leistet einen Beitrag zum Klimaschutz."